Was ist Fiatgeld?

Unter Fiatgeld versteht man konventionelles Geld, also staatlich anerkannte Währungen bzw. Zahlungsmittel. Fiatgeld wird somit von Zentralregierungen als Zahlungsmittel anerkannt und von Zentralbanken ausgegeben und verwaltet.

Fiatgeld kann sowohl physisch (Münzen; Banknoten) als auch digital (E-Geld, also elektronisch gespeicherte Geldwerte) existieren.

Wie funktioniert Fiatgeld?

Fiatgeld wird von Regierungen, Finanzministerien und Zentralbanken ausgegeben und im jeweiligen Staat in bestimmter Menge in Umlauf gebracht. Es dient als gesetzlich anerkanntes Zahlungsmittel und hat den ihm beigemessenen Tauschwert.

Das bedeutet, das Fiatgeld nicht durch tatsächlich vorhandene Reserven wie Gold und Silber gedeckt ist, sondern nur durch den vom Staat zuerkannten Status.

Die Menge wird vom Staat bestimmt, das Geld wird hergestellt (gedruckt; geprägt) und verteilt. Wird zu viel Fiatgeld in Umlauf gebracht, steigt die Geldmenge, der Geldwert nimmt ab und es kommt zu Inflation.

Um die Menge an Fiatgeld kontrollieren und benennen zu können, wird Fiatgeld in vier Versorgungsklassen unterteilt: (M1) physische, zirkulierende Münzen und Banknoten, (M2) Spareinlagen und Investmentfonds, (M§) große Termineinlagen und institutionelle Geldmarktfonds, (M4) sämtliches Bargeld und alle Banknoten.

Was ist der Unterschied zwischen Fiatgeld und Kryptowährung?

Grundsätzlich erfüllen Fiatgeld und Kryptowährungen denselben Zweck, nämlich den Tausch von Ware gegen Geld(werte). Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Formen ist, dass Fiatgeld zentralisiert ist, während Kryptowährungen dezentral organisiert sind.

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Kryptowährungen müssen daher nicht von Regierungen oder Zentralbanken ausgegeben und verwaltet werden.

Sie sind des Weiteren vollständig digital, es gibt also keine physische Ausprägung von digitalen Token. Außerdem werden Kryptowährungen in kaum einem Land als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert.

Was ist digitales Fiatgeld?

Digitales Fiatgeld entspricht dem konventionellen Fiatgeld, kann aber digital tansferiert werden. Bei bargeldlosen Transaktion, etwa Geldüberweisungen via Online Banking, handelt es sich um ein Tauschgeschäft mit digitalem Fiatgeld.

Welche Vor- und Nachteile hat Fiatgeld?

Mit Aufkommen der Kryptowährungen werden die Vor- und Nachteile von Fiatgeld immer stärker diskutiert. Der bis dato wichtigste Vorteil von Fiatgeld ist dessen staatliche Anerkennung als gesetzliches Zahlungsmittel und die damit verbundene Rechtssicherheit.

Demgegenüber muss beachtet werden, dass das globale Bankensystem im Vergleich zur Blockchain-Technologie ineffizient, langsam und teuer ist. Zudem beruht der Wert von Fiatgeld ausschließlich im Vertrauen auf dessen gesetzlichen Status. Kollabiert ein Staatssystem und/oder kommt es zur Hyperinflation, kann Fiatgeld binnen kürzester Zeit seinen Wert verlieren.

Fiatgeld oder Kryptowährungen: Vor- und Nachteile
Fiatgeld Kryptowährungen
Verfügbarkeit Physisch (Münzen und Scheine) sowie Digital ausschließlich digital
Emittent Zentralbanken kein zentraler Emittent
Legitimation durch Staaten durch Nutzen und allgemeine Anerkennung
Kopplung und Wertstabilität durch Wirtschaftsleistung Limitierung des maximalen Angebots