Taugt der Bitcoin als Handelswährung? Der Iran kauft nun erstmals Waren im Wert von zehn Millionen US-Dollar mit Krypto. Auf diese Weise gelingt die Umgehung von Sanktionen durch die USA.

Bitcoin als Währung für Importe im Iran?

Während die Krypto-Adoption für Privatnutzer stetig wächst, scheint ein internationaler Bitcoin-Standard noch weit entfernt. Staaten stehen der digitalen Währung bislang zumeist feindlich gegenüber.

Mit El Salvador und der Zentralafrikanischen Republik gibt es bereits Staaten, die ihre Wirtschaft durch die Förderung des Bitcoin im Inland ankurbeln möchten.

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Doch auch eine weitere Kategorie von Staaten bandelt zunehmend mit Kryptowährungen an: Jene, die von Sanktionen betroffen sind und dadurch weder auf den US-Dollar als internationale Handelswährung, noch auf traditionelle Zahlungswege zugreifen können.

Zu diesen Ländern gehört der Iran, der das Problem mit BTC und Co. zu umgehen versucht. Gestern meldete der stellvertretende Industrie- und Handelsminister Alireza Peyman-Pak einen Meilenstein:

In dieser Woche wurde der erste offizielle Importauftrag mit Kryptowährungen im Wert von zehn Millionen Dollar erfolgreich platziert.

Welche Güter man erwarb und ob dazu der Bitcoin oder eine andere Kryptowährung diente, bleibt hingegen ungewiss. Auch Russland ist zunehmend von Sanktionen betroffen, seitdem Krieg mit der Ukraine herrscht.

Russland erklärte sich schon vor mehreren Monaten bereit, internationale Geschäfte mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen abwickeln zu können. Jüngst meldete das Finanzministerium, alle notwendigen Vorbereitungen dafür getroffen zu haben.

Die im März verbreitete Ankündigung, den US-Dollar als internationale Leitwährung verdrängen zu wollen, hofft man mit dem zentralisierten Blockchain-System Cells umsetzen zu können.

Anders als der Iran nutzte Russland nach bisherigen Informationen nicht international. Bislang ersetzt man den US-Dollar in dieser Rolle mit dem russischen Rubel.

Iran setzt auf Handel mit Smart Contracts

Minister Peyman-Pak verkündet in seiner Twitter-Botschaft auch noch eine weitere Neuerung. So schreibt er:

Bis Ende September wird der Einsatz von Kryptowährungen und Smart Contracts im Außenhandel mit Zielländern weit verbreitet sein.

Demnach will man also nicht nur den internationalen Gebrauch von Krypto ausbauen, sondern hierfür zusätzlich Smart Contracts verwenden. Spannend bleibt, wie genau deren Verwendung abläuft.

Bitcoin Mining im Iran: Miner vom Stromnetz ausgeschlossen
Im Iran werden Bitcoin-Miner vom Stromnetz ausgeschlossen. Dadurch will man Energieknappheit vorbeugen. Immer wieder sperrt man Minern den Zugang.

Krypto-Adpotion im Iran nur Augenwischerei?

Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Während der Iran die freiheitlichen Eigenschaften der Kryptowährungen international nutzt, schränkt die Gesetzgebung die Landesbewohner ein. Miner benötigen offiziell etwa eine Lizenz.

Auch der Besitz großer Mengen an Kryptowährungen ist gesetzlich untersagt. Zusätzlich steht auch der Gebrauch als Zahlungsmittel unter Strafe.

Widersprüche dieser Art finden sich immer wieder. El Salvador versucht, seine Staatsbürger mit der Chivo Wallet in einem fremdverwahrten System zu halten, das den Nutzen von Krypto zunichte macht.

Die Ukraine, die während des Krieges mit Russland von massenhaften Spenden in Form von Krypto profitierte, schränkt im Land befindliche Personen ein, da man Sorge vor Geldabflüssen hat.

Statt idealistischer Hingabe ist die staatliche Krypto-Adoption bislang also vorwiegend durch Eigennutz geprägt.

Die 15 besten Krypto-Börsen 2022

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