- Der insolventen Krypto-Börse FTX gelang bisher die Wiederherstellung von sieben Milliarden US-Dollar. Bis heute bestehen 1,7 Milliarden US-Dollar an Rückstand.
- Nach der Gründung des Unternehmens im Jahr 2019 veruntreute die Führung mehrere Milliarden US-Dollar an Kundengeldern. Vor Banken und Behörden schützte man sich mit juristischen und verwaltungstechnischen Täuschungen.
FTX News: 7 Mrd. USD zurückgewonnen
Neues im Fall um FTX: Der berüchtigten Krypto-Börse gelang es bislang, sieben Milliarden US-Dollar aufzubringen. Dass eine so große Geldmenge überhaupt wiederhergestellt werden konnte, ist einer Reihe an Maßnahmen zu verdanken.
For once, some good news to come from the FTX bankruptcy team. pic.twitter.com/Mc12FjbHMZ
— Coin Bureau (@coinbureau) June 27, 2023
Tatsächlich konnte die Krypto-Börse unter Leitung des Insolvenzverwalters John Ray III Kryptowährungen wiederfinden, die in der Vergangenheit als verloren galten. Darüber hinaus gelang der Abverkauf von Tochtergesellschaften.
Laut eines neuen Berichts gehen Mitarbeiter inzwischen davon aus, künftig noch weitere Kryptos finden zu können. Das Problem: Die Buchhaltung von FTX ist überaus chaotisch. Während die neue Geschäftsführung Ordnung in das System bringt, tauchen immer wieder Private Keys auf, die den Zugriff auf weitere Kryptowährungen gewähren.
FTX arbeitete eng mit der Schwestergesellschaft Alameda zusammen, um durch die Veruntreuung von Kundeneinlagen Profite zu erzielen. Neuesten Erkenntnissen nach sei das nur möglich gewesen, indem man Banken ständig belogen hat, so Ray. Geldbewegungen in Milliardenhöhe riefen offenbar bei mehreren Bankhäusern Fragen auf.
“Sie haben Banken und Wirtschaftsprüfer belogen, gefälschte Dokumente ausgestellt und die FTX-Gruppe von einer Gerichtsbarkeit zur anderen verlagert haben, indem sie von den Vereinigten Staaten über Hongkong auf die Bahamas geflohen sind, in dem ständigen Bemühen, die Aufdeckung ihres Fehlverhaltens zu vermeiden.”
So viel Geld fehlt der Krypto-Börse noch
Trotz reger Bemühungen gelang es FTX bislang noch nicht, alle ausstehenden Gelder aufzubringen. Demnach fehlen der Krypto-Börse immer noch etwa 1,7 Milliarden US-Dollar, um alle Gläubiger auszahlen zu können.
Lange Zeit wurde angenommen, FTX schulde seinen Kunden rund zehn Milliarden US-Dollar. Tatsächlich habe der Rückstand aber nur 8,7 Milliarden US-Dollar betragen. Unter den Einlagen bilden Fiatwährungen und Stablecoins den größten Anteil. 6,4 Milliarden US-Dollar in Form von US-Dollar und Stablecoins entwendete FTX.
Nach dem Kollaps von FTX im November 2022 trat Gründer Sam Bankman-Fried von seinem Posten als Geschäftsführer zurück. Er gilt als hauptverantwortlich für den Betrug. Anschließend übernahm John Ray III die Leitung des Unternehmens während des Insolvenzverfahrens, das im US-Bundesstaat Delaware abgewickelt wird.
Die Führungsetage von FTX und Alameda muss sich im Bundesstaat New York mehreren Vorwürfen stellen. Es geht dabei vor allem um Betrugsdelikte. Das Gericht versprach den Angeklagten Gary Wang und Caroline Ellison, sämtliche Betrugsvorwürfe fallen zu lassen, sofern sie gegen Bankman-Fried aussagen.
Wang und Ellison bekennen sich schuldig, während Bankman-Fried jede Schuld von sich weist. Die Hauptverhandlung soll im Oktober beginnen. Ist die Anklage erfolgreich, könnten den ehemaligen Geschäftsführer Jahrzehnte der Haft erwarten.
