FTX-Veruntreuung: Zusammenfassung
- FTX veruntreut ganze zehn Milliarden US-Dollar seiner eigenen Kunden. Diese gibt man an das Trading-Unternehmen Alameda Research und verursacht damit die eigene Illiquidität.
- Behörden der USA und Bahamas stellen erste Ermittlungen um den Vorfall an.
- Der Kollaps erinnert stark an den Zusammenbruch von Celsius im Sommer. Auch dort veruntreute man Kundengelder für riskantes Trading.

FTX: Vom Aufsteiger zum Verlierer
Sam Bankman-Fried ist der Gründer der Krypto-Börse FTX und des Trading-Unternehmens Alameda Research. Als Geschäftsführer beider Unternehmen brachte es der US-Amerikaner zum Milliardär.
Zuletzt galten er und seine Firmen als große Gewinner des Bärenmarktes. FTX konnte sich kostspielige Werbeauftritte leisten – so zum Beispiel beim prestigeträchtigen US-Sportereignis Super Bowl.
Zugleich gab man öffentlichkeitswirksam bekannt, mehrere Milliarden US-Dollar für neue Akquisitionen bereitzuhalten, während die ersten Krypto-Unternehmen unter dem Druck des Bärenmarktes einbrachen.
Auszahlungen sind dank Einigungen mit Tron-Gründer Justin Sun jedoch nur teilweise möglich. Die meisten Nutzer werden weiterhin auf ihre Gelder warten. Sogar Totalverluste sind denkbar.
Die erst 2019 gegründete Krypto-Börse wird neben Celsius und Terra so zu einer der größten Katastrophen des Jahres.
FTX leiht Gelder an Trading-Firma Alameda
Ganze 62,5 Prozent der Gelder seiner eigenen Kunden verlieh FTX somit an das verwandte Unternehmen Alameda Research, welches das Kapital für sein Trading verwendete. Von weiteren Geldgebern lieh man im Vergleich dazu nur 1,5 Milliarden US-Dollar.
In seinem Bericht beruft sich das Wall Street Journal auf Insideraussagen, die FTX von offizieller Seite nicht kommentieren wollte. Dass dieses Geschäftskonstrukt kollabierte, ist nun wenig überraschend.
Allein am Sonntag zogen Nutzer ganze fünf Milliarden US-Dollar von der schwächelnden Krypto-Börse ab. Die Webseite von Alameda Research ist unterdessen nicht mehr öffentlich zugänglich. US-Aufsichtsbehörden befassen sich nun mit dem Fall.
Auch die Aufsichtsbehörden der Bahamas, auf denen FTX sitzt, reagieren auf den Vorfall und frieren die Gelder des Unternehmens ein. Nach Anfragen an Tether seitens der Behörden werden USDT auf der Tron-Blockchain ebenfalls eingefroren.
Das FTX-Drama wächst somit um Parallelen zum Kollaps von Celsius. Auch der Lending-Betrieb spekulierte mit den Geldern seiner Kunden im Krypto-Markt. Fallende Kurse brachten das marode System schließlich zu Fall.
Im Juni stoppte die Firma Auszahlungen an Kunden, die teilweise immer noch auf ihr Geld warten.
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