• Hoffnung auf einen Neustart von FTX ließ den Token der kollabierten Krypto-Börse zuletzt stark im Wert steigen.
  • Pläne zur Wiedereröffnung nahmen Form an.
  • Hedgefonds-Manager und Investor Anthony Scaramucci hat allerdings seine Zweifel am Comeback ausgedrückt. Im Weg stehe die angeschlagene Reputation des Unternehmens.

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FTX-Neustart

Schon kurz nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens im November 2022 erklärte der Gründer und damalige Geschäftsführer von FTX, Sam Bankman-Fried, das Unternehmen sei in Wahrheit überlebensfähig und könne den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten.

Einige Monate nach dem Kollaps der einst zweitgrößten Krypto-Börse hat der Insolvenzverwalter und neue Geschäftsführer John Ray III diese Option in Aussicht gestellt. Durch Abverkäufe von Wertanlagen und Tochtergesellschaften könnte FTX seine Pforten 2024 wieder öffnen.

Zuletzt konnte der FTX Token (FTT) durch die Hoffnung auf eine Neueröffnung extreme Kursgewinne verzeichnen. Ein Bericht von Bloomberg hat diese Annahme unterstützt. So bestünden zusätzlich Pläne eines Investors, FTX neues Kapital bereitzustellen.

Tribe Capital will der Krypto-Börse 100 Millionen US-Dollar bereitstellen. Insgesamt will FTX 250 Millionen US-Dollar einsammeln, um die Wiedereröffnung zu lancieren.

Deswegen bestehen Zweifel am FTX Comeback

Anthony Scaramucci, der selbst in FTX investierte, ist von einem FTX-Comeback nicht überzeugt. Im The Scoop Podcast hat er seine Zweifel ausgedrückt. Dort hat er gesagt:

Ich kann nicht erkennen, wie es möglich sein soll, FTX neu zu starten. Krypto-Börsen machen aktuell nicht viel Geld.

Seiner Einschätzung nach schreiben Krypto-Handelsplattformen derzeit oft rote Zahlen und warten nur darauf, dass ein neuer Bullenmarkt beginnt, der das Handelsvolumen wieder in die Höhe treibt.

Dennoch, so sagte er, sei es erfreulich, sollte FTX die Rückkehr gelingen. Schließlich hat Scaramucci selbst ein finanzielles Interesse am Erfolg des Unternehmens. Seine Investmentfirma Skybridge Capital betätigte sich als Geldgeber für FTX. Die Krypto-Börse erwarb außerdem einen Anteil an Skybridge.

Laut des US-amerikanischen Investors und Hedgefonds-Managers sei die Zustimmung durch das zuständige Insolvenzgericht die größte Herausforderung. Zudem benötige das Unternehmen den Zuspruch der Gläubiger – nach der desaströsen Führung, die zum Kollaps führte, sei das eher unwahrscheinlich.

“Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Neustart gelingen kann. Ehrlich gesagt sehe ich darin auch keine Vorteile. Aber wissen Sie, ich habe mich schon bei so vielen Dingen geirrt.” Hat Scaramucci dargestellt.

Viele Nutzer der Krypto-Börse warten bis heute auf ihr Geld. Betroffen ist vor allem der internationale Zweig der Handelsplattform FTX.com. Ganze neun Millionen Kunden zählt das Unternehmen. Durch Untreue ergab sich ein Rückstand in Milliardenhöhe.

“Wenn sie FTX wiederherstellen, sehe ich das als positiv für Skybridge. Das würde bedeuten, dass sie profitabel sind und wir hoffentlich in der Lage sein werden, mit ihnen zu verhandeln.” So Scaramucci.

Eröffnet FTX unter neuem Namen?

Um sich von der schlechten Reputation reinzuwaschen, sei eine Eröffnung unter neuem Namen naheliegend, so der Investor. Darüber hinaus könnte FTX Software verkaufen, die man zur Bereitstellung der Handelsplattform entwickelte oder ein Lizenzsystem aufbauen.

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Einzelne Tochtergesellschaften von FTX haben in den vergangenen Monaten bereits mit Rückzahlungen an geschädigte Kunden begonnen. Dazu zählen FTX Japan und FTX Europe.

Wie es für andere Gläubiger weitergeht, ist im Detail noch nicht klar. Dass es zur vollständigen Auszahlung kommt, ist hingegen sehr wahrscheinlich. Vier Führungspersonen des Konzerns sind zum Ziel der Strafverfolgung geworden.

Drei dieser Personen bekannten sich gegenüber einem US-Gericht bereits schuldig. Zum Hauptverantwortlichen erklärten sie Gründer Sam Bankman-Fried, der sich als einziger Beschuldigter für unschuldig erklärte.

Die Hauptverhandlung gegen ihn beginnt voraussichtlich im Oktober. Inzwischen muss er sich gegen 12 Anklagepunkte verteidigen. Die meisten davon werfen ihm Betrug vor, aber auch Geldwäsche und illegale Wahlkampfspenden.

FTX: Insolvenzverfahren, Auswirkungen, Updates (2023)
Wie kam es zu dem Debakel rund um die insolvente Krypto-Börse FTX.com? Erfahre in diesem Artikel alles rund um die Vorwürfe, Geschehnisse und Updates im FTX Skandal und zu Ex-CEO Sam Bankman-Fried (SBF)!

Quellen: bnnbloomberg.ca