• Hongkong sieht großes Potenzial für digitale Vermögenswerte und möchte sich als Krypto-Hub etablieren.
  • Die Regierung bringt wegweisende Regulierungen heraus und verzeichnet damit bereits erste Erfolge.
  • Morgen, am 1. Juni 2023, öffnen Krypto-Börsen in Hongkong ihr Angebot für Retail-Investoren und bieten damit auch chinesischen Investoren wieder Zugang zu Kryptowährungen.
  • Wir schauen uns an, welche digitalen Vermögenswerte profitieren können.
Die besten Kryptowährungen 2023 » Unsere Top 5 Favoriten
Das Jahr 2023 wird auch im Krypto-Sektor einige Chancen mit sich bringen. Wir zeigen dir, welche Kryptos unserer Meinung nach die besten Kryptowährungen im Jahr 2023 sind.

Hongkong wird zum Krypto-Hub

Der Mai war ein ereignisreicher Monat für Hongkong. Die Stadt unternimmt zahlreiche Schritte, um Krypto-freundlicher zu werden.

Letzten Monat gab der Finanzminister von Hongkong, Paul Chan Mo-po bekann, dass Hongkong sich für eine vernünftige Regulierung einsetzt, die Entwicklungen rund um Web 3.0 in der Region vorantreibt und fördert.

Dazu teilte er in einem Blogbeitrag:

"Der Markt für virtuelle Vermögenswerte hat stark geschwankt, und einige Krypto-Börsen haben in letzter Zeit geschlossen, was viele Menschen in der Gesellschaft an den Aussichten von Web3 zweifeln lässt. Wir glauben jedoch, dass dies der richtige Zeitpunkt ist, um Web3 voranzutreiben."

Wir werfen einen Blick auf die Schritte, die Hongkong bisher unternommen hat. Angefangen mit der wohl größten Änderung - die Öffnung der Börsen für Kleinanleger.

Hongkong hebt Krypto-Handelsverbot für Kleinanleger auf

Bisher waren Kleinanleger in Hongkong und auch China gänzlich vom Kryptohandel ausgeschlossen. Der einzige Weg führte bisher über die Nutzung von Virtual Private Networks (VPN), welche den Handel an ausländischen Krypto-Börsen ermöglichen. Legal war der Handel mit Kryptowährungen und der Kauf von Bitcoin und Co. für Investoren jedoch nicht.

Bis heute war es Krypto-Börsen in Hongkong lediglich gestattet Kunden zu bedienen, die als professionelle Anleger eingestuft werden, das heißt über ein Anlagevermögen von mindestens 1 Million US-Dollar verfügen.

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Das wird sich mit den neuen Regulierungen der Securities and Future Comission (SFC) ab morgen ändern. Ab dem 01.06.2023 dürfen Krypto-Börsen in Hongkong ihr Angebot auch an Kleinanleger richten.

Bevor Retail-Investoren den Zugang zum Krypto-Handel erhalten, müssen sie sich verpflichtend einer Anlegerschulung unterziehen. Damit möchte die SFC Investoren über die möglichen Risiken aufklären.

Weiter werden nicht direkt sämtliche Kryptowährungen zum Handel zur Verfügung stehen. Um gelistet zu werden, haben Kryptowährungen bestimmte Anforderungen zu erfüllen.

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So müssen sie "von Relevanz" sein, eine "entsprechende Marktkapitalisierung" vorweisen und zudem in mindestens "zwei bedeutenden und unabhängigen Indizes enthalten" sein.

Während die ersten beiden Bedingungen durchaus Interpretationsspielraum zulassen, gibt die dritte Anforderung - Zugehörigkeit zu mindestens zwei Indizes - Aufschluss darüber, welche Kryptowährungen es in die Auswahl schaffen und damit am meisten von den Änderungen profitieren könnten.

Mit Blick auf die bekanntesten Krypto-Indizes ergibt sich folgende Liste, die der Krypto-Journalist Wu Blockchain anfertigte und auf Twitter teilte:

Tabelle in Hongkong legaler Krypto-Assets nach den neuen Regulierungen, Quelle: Twitter
Tabelle in Hongkong legaler Krypto-Assets nach den neuen Regulierungen, Quelle: @Wu

Laut Wu kommen die folgenden Kryptowährungen für eine Listung in Hongkong infrage:

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Wie in einem früheren Artikel erläutert, könnte sich Conflux Network mit zugehörigem CFX-Token als weiterer vielversprechender Kandidat hervortun. Hierzulande vielleicht noch nicht so bekannt, wird Conflux in China bereits als das "Chinesische Ethereum" gehandelt.

Auch wenn es sich derzeit nicht in der Tabelle befindet, ist es nach eigenen Aussagen die einzige vollständig regulatorisch konforme Blockchain in China und könnte damit ebenfalls gute Chancen zur Listung in Hongkong haben.

Hongkong pocht auf mehr Sicherheit im Metaverse

Auch dem Thema Metaverse widmet sich die Regierung in Hongkong. Das Hongkong Cyber Security and Technology Crime Bureu (CSTCB) hat das CyberDefender Metaverse gestartet. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die über Web3-Technologie und die damit verbunden Risiken aufklären soll.

In einer offiziellen Mitteilung heißt es:

Die dezentralisierte Natur und die Verwendung von Krypto-Assets im Web3 kann auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Cyberkriminelle Endgeräte, Wallets und Smart Contracts ins Visier nehmen.
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Die Polizei ist besorgt, dass Technologien wie das Metaverse zu einem Anstieg der Kriminalität führen könnten. So gab die Polizei in einer Pressemeldung bekannt, dass im ersten Quartal dieses Jahres 663 Fälle dieser Art mit einem Gesamtschaden von 570 Millionen US-Dollar gemeldet worden.

Das CSTCB reagiert und richtete zusätzlich zum CyberDefender Metaverse eine CyberDefender-Website ein, die es den Nutzern ermöglicht, eine URL, E-Mail oder Telefonnummer einzugeben, um in der Datenbank nach dokumentierten Fällen früherer betrügerischer Aktivitäten zu suchen.

So geht Hongkong löblicherweise nicht den Weg des Verbots, sondern den Weg der Aufklärung, um Retail-Anleger bestmöglich vor Gefahren im Web 3.0-Space zu schützen.

Krypto-Börsen ziehen nach Hongkong

Auch Krypto-Börsen nehmen die Entwicklungen zur Kenntnis und machen sich bereit, von der Krypto-freundlichen Einstellung Hongkongs zu profitieren. Eine Reihe von ihnen ist derzeit bemüht, die entsprechende Lizenz in Hongkong zu erwerben.

Huobi möchte den Handel mit Kryptowährungen, einschließlich BTC und ETH, anbieten.

Die Gate Group (Gate.io) startete Gate.HK, die am 23. Mai für die Registrierung und den Handel geöffnet wurde.

OKX bietet seine Dienste lokalen Händlern über eine Börsen-App an. Auch die Plattform BitMEX wurde kürzlich für Nutzer in Hongkong geöffnet.

Weitere Börsen wie Coinbase beklagen die regulatorisch unklaren Bedingungen in den USA und haben bereits angekündigt, einen Umzug ins Ausland in Erwägung zu ziehen. Mit den neuen Änderungen könnte auch Hongkong als möglicher Standort in die Diskussion einbezogen werden.

CBDC-Trial in Hongkong

Als letzte, vielleicht weniger schöne Nachricht, nimmt sich Hongkong das Thema Central Bank Digital Currencies (CBDCs) vor.

Mitte Mai kündigte die Hongkonger Währungsbehörde den Testlauf des digitalen Hongkong-Dollars an, der als e-HKD oder Cyber Hong Kong Dollar bezeichnet wird. Eddie Yue Wai-man, CEO der Hongkong Monetary Authority (HKMA), ließ in der Erklärung verlauten:

Durch die Förderung der Zusammenarbeit zwischen der Regierung, der Industrie und der Wissenschaft hoffen wir, dass die Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit der Zeit Schritt halten kann.

Sechzehn Banken und Zahlungsverkehrsunternehmen wurden für den Versuch ausgewählt und werden sechs potenzielle Anwendungsfälle testen. Die Bank von Hongkong war ebenfalls an der Erstellung eines Dokuments über CBDCs beteiligt, in dem es heißt:

Einige der Mitglieder dieser Gruppe [nähern] sich einem Punkt [...], an dem sie einschätzen können, ob sie zur nächsten Stufe ihrer CBDC-Arbeit übergehen wollen oder nicht.

Ob CBDCs tatsächlich in naher Zukunft in Hongkong eingeführt werden, ist unklar. Die ersten Tests laufen auf jeden Fall und mögliche Vor- und Nachteile werden derzeit erprobt.

Fazit zum Krypto-Hub Hongkong

Immer mehr Regierungen erkennen die Relevanz von Kryptowährungen, als Schlüsseltechnologie der Zukunft, an. Digitale Vermögenswerte finden immer breitere Adaption und der weltweite Wettbewerb um die klügsten Köpfe in diesem Bereich ist bereits voll im Gange.

Mit den neuen Regulierungen setzt Hongkong ein gutes Fundament, um vom anhaltenden Wachstums des Kryptomarktes zu profitieren. Als einer der bedeutendsten Finanzplätze in Asien geht es mit gutem Beispiel voran und könnte auch für weitere asiatische Regionen als Vorbild agieren.

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Weiter öffnet Hongkong mit den Änderungen nicht nur den eigenen Anwohnern den Zugang zu Web 3.0-Technologien, sondern bietet auch chinesischen Investoren wieder einen regulierten und legalen Zugang zu Kryptowährungen.

Das heißt über 1,4 Milliarden potenziellen Anlegern bieten sich neue Möglichkeiten ihre Investitionen zu diversifizieren, was eine beträchtliche Geldflut für den Kryptomarkt zur Folge haben könnte.

Unterdessen steigt der Druck in den USA, auch endlich Krypto-spezifische Regularien auf den Weg zu bringen, um nicht noch weiter Anteile ans Ausland zu verlieren. Bereits jetzt ist ein Abfluss von Geldern aus Amerika in Regionen mit rechtssicherem Umfeld für Krypto-Investoren und Firmen festzustellen.

Dazu gehört unter anderem auch die EU, welche mit MiCA eine erste gute Rechtsgrundlage für den Umgang mit digitalen Vermögenswerten geschaffen hat.

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