- XRP-Betreiber Ripple beantragt eine Banklizenz in den USA. Dadurch möchte das Krypto-Unternehmen seinen Stablecoin RLUSD ohne Partnerbank betreiben.
- Der Antrag bereitet Ripple auf das Inkrafttreten des Stablecoin-Gesetzes GENIUS vor. Erst vor zwei Tagen beantragte Circle eine Banklizenz bei der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde OCC.
- Durch einen Zugang zu einem FED Master Account könnte Ripple künftig obendrein eine hohe Reputation unter institutionellen Nutzern genießen.
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Ripple beantragt Banklizenz in den USA: Das steckt dahinter
Ripple beantragt eine Banklizenz in den USA – das berichtete das Wall Street Journal (Quelle in englischer Sprache) in der Nacht auf Donnerstag. Das Ziel des XRP-Entwicklers sei es, den eigenen Stablecoin RLUSD dank der Lizenz im US-Markt zu etablieren.
Die Vereinigten Staaten von Amerika arbeiten derzeit an einem Stablecoin-Gesetz, das den Namen GENIUS Act trägt. Das Gesetz wurde bereits vom US-Senat verabschiedet. Es benötigt nun noch die Zustimmung des Repräsentantenhauses, die nächste Woche folgen soll.
Noch in derselben Woche soll dem US-Präsidenten Donald Trump der Entwurf vorgelegt werden. Trump kündigte bereits an, den GENIUS Act zu unterzeichnen, sodass dieser möglichst zeitnah in Kraft tritt.
Durch den GENIUS Act übernehmen Behörden, die bisher für die Regulierung von Banken zuständig waren, auch die Regulierung von Stablecoin-Betreibern. Eine zentrale Rolle nimmt der nationale Rechnungsprüfer (OCC) ein.
Laut Wall Street Journal erhielt der OCC Ripples Antrag für eine Banklizenz gestern bereits erfolgreich. Das Krypto-Unternehmen tritt damit in die Fußstapfen von USDC-Betreiber Circle, dessen Antrag auf eine Banklizenz bereits am Montag öffentlich bekannt wurde.
Die sogenannte »National Trust Bank Application«, die Circle und Ripple eingereicht haben, wird üblicherweise innerhalb von 120 Tagen bearbeitet. Am Ende dieser Frist wird eine Banklizenz entweder erteilt oder verweigert.
Das erhofft sich Ripple von einer Banklizenz in den USA
Warum beantragt Ripple überhaupt eine Banklizenz in den USA? Das Unternehmen möchte mit der Lizenz neuen Spielraum freilegen, der unter dem herannahenden GENIUS Act möglich wäre.
Ripples eigener Stablecoin, der RLUSD, der seit Dezember 2024 auf dem Markt verfügbar ist, würde dann der direkten Aufsicht der OCC unterstehen. Dadurch könnte Ripple das Stablecoin-Geschäft zu größeren Teilen ohne Partner betreiben.
So wäre für den Betrieb des RLUSD unter dem GENIUS Act dann keine Partnerschaft mit einer eigenständigen Bank notwendig. Die Ripple-Tochter Standard Custody & Trust Company beantragte zusätzlich einen Zugang zu einem Federal Reserve Master Account.
Wird dieser Antrag bestätigt, so kann Ripple die Reserve des RLUSD direkt bei der US-amerikanischen Zentralbank FED anlegen. Normalerweise werden Stablecoin-Reserven bei Geschäftsbanken angelegt, die unter Institutionen eine geringere Reputation innehaben als die FED.
»Werden [die Anträge] freigegeben, würden wir sowohl eine staatliche als auch nationale Aufsicht genießen und einen neuen Standard für Vertrauen am Stablecoin-Markt herstellen«, schrieb Ripple-Geschäftsführer Brad Garlinghouse.
Generell richten die beiden Anträge Ripple vor allem auf einen wachsenden Markt institutioneller Krypto-Investoren in den USA aus.
Quellen (in englischer Sprache): @bgarlinghouse