Unter dem Namen Saga entwickelt Solana ein Smartphone, um Krypto zugänglich zu machen. Das Gerät basiert auf dem Betriebssystem Android und möchte die Barrieren zum Eintritt in die Kryptowelt senken. Schreitet so die Massenadoption des Web3 voran?

Was ist das Solana Mobile?

Am Donnerstag stellten die SOL-Entwickler von Solana Labs unerwartet ein neues Produkt vor. Diesmal allerdings kein digitales, sondern ein physisches Fabrikat. Es handelt sich dabei um ein Smartphone mit dem Namen Saga, auf dem Android laufen soll.

Zur Entwicklung und Vermarktung des Geräts gründete Solana Labs die Tochtergesellschaft Solana Mobile. In einer Pressemitteilung beschreibt man Saga wie folgt:

Ein Android-Mobiltelefon der Spitzenklasse mit einzigartigen Funktionen und Merkmalen, die eng mit der Solana-Blockchain verbunden sind und es einfach und sicher machen, Transaktionen im Web3 durchzuführen und digitale Vermögenswerte wie Token und NFTs zu verwalten.

Hinter der Produktion steht das Unternehmen OSOM, das bereits mit weltbekannten Firmen wie Google, Apple oder Intel zusammenarbeitete.

Tatsächlich ist das Solana Saga keine wirkliche Neuentwicklung. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Rebranding des bereits angekündigten OSOM OV1. Das OV1 ist das erste Smartphone des Herstellers OSOM.

Das Unternehmen verschreibt sich laut seiner Webseite der Privatsphäre der Nutzer.

Unsere End-to-End-Lösungen umfassen Hardware, Software und Konnektivität, damit Sie zuverlässig und dauerhaft die Kontrolle über Ihre Daten behalten.

Heißt es dort. Weiter schreibt man:

Unsere Infrastruktur wird die Kontrolle über die Daten dezentralisieren. Unsere Produkte werden heranwachsen, um dem Einzelnen, statt dem Unternehmen zu dienen.

Was kann das Solana Saga?

Neben der aktuellen Android-Version kommt das Saga mit einem 6,67 Zoll großen OLED Bildschirm mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz, 12 Gigabyte RAM und 512 Gigabyte Speicher daher und wird von einem Snapdragon 8+ Gen 1 Prozessor angetrieben.

Das Gerät verfügte über eine Hauptkamera mit einer Auflösung von 50 Megapixel und eine Weitwinkelkamera mit 12 Megapixel.

Das alles gibt es zu einem Preis von 1.000 US-Dollar. Vorbesteller müssen 100 USDC anzahlen und weitere 900 US-Dollar später begleichen.

Vorbesteller erhalten ihr Gerät priorisiert und möglicherweise einen NFT namens Saga Pass, der wahrscheinlich einen höheren Wert bei Governance-Abstimmungen innerhalb des SMS haben soll. Solana erwähnt dies jedoch nur als optionale Möglichkeit.

Yakovenko mit dem Saga

Wann erscheint das Solana Smartphone?

Unter seinem ursprünglichen Namen OSOM OV1 sollte das Gerät bereits dieses Jahr erscheinen. Die Köpfe hinter dem Smartphone entwickelten zuvor das beliebte Essential Phone, das 2017 den Markt erreichte.

Das Solana Saga verfolgt nun aber andere Pläne. Im ersten Quartal 2023 will man es fertigstellen. Grund für die Verzögerung sind höchstwahrscheinlich einige Programme, die Solana zusätzlich als native Anwendungen im Gerät integrieren möchte.

Zum Start wird Saga in Kanada, der Europäischen Union, Großbritannien und den USA erhältlich sein.

So die Mitteilung auf der offiziellen Webpräsenz.

Solana Mobile Stack: das besondere an Saga

Bisher klingt alles nach einem gewöhnlichen Smartphone. Parallel zum Gerät kündigte Solana Mitgründer Anatoly Yakovenko aber auch den Solana Mobile Stack (SMS) an.

Steven Laver, Leiter der Mobiltechnik, beschreibt SMS als:

Web3 Layer für Solana.

Zu Beginn enthält SMS drei verschieden Technologien:

Seed Vault

Wie der Name Seed Vault schon sagt, werden dort private Schlüssel, Passphrasen und weitere Geheimnis gespeichert. Der Seed Vault interagiert mit Web3 Apps und beweist ihnen durch Zero Knowledge Proofs die Richtigkeit der Private Keys.

Empfindliche Daten können demnach nicht während des Datenverkehrs an Unbefugte gelangen.

Mobile Wallet Adapter

Der Mobile Wallet Adapter ermöglicht die Kommunikation zwischen dem Saga und Blockchain-Wallets, die an anderer Stelle installiert sind – etwa auf einem Computer.

Solana Pay for Android

Durch Solana Pay lassen sich Zahlungen mit Solana ganz einfach über das Mobiltelefon abwickeln. Vergleichbar ist das System mit Google Pay und Apple Pay. Großen Wert legt Solana hierbei auf die Einfachheit für den Endbenutzer.

Simple Methoden wie Tap to Pay sollen durch Solana Pay möglich sein und keine Fremdverwahrung der Gelder benötigen. Die Zahlung erfolgt also aus einer non custodial Wallet heraus.

Sam Bankman-Fried fasst den Nutzen von SMS folgendermaßen zusammen:

„Beispielsweise Uniswap mit einem mobilen Endgerät zu nutzen, ist eine Katastrophe. Mit SMS muss man nicht mehrere Tabs im Browser öffnen oder irgendwas. Die beste Lösung ist es, die Wallet nativ verbaut zu haben.“

Kann das Solana Saga die Krypto-Massenadoption befeuern?

Solana Labs sieht vor allem den unkomfortablen Umgang mit Kryptowährungen als Barriere für zunehmende Adoption. Yakovenko erwähnt in einem Gespräch mit Bloomberg:

Kryptografie ist eine schwierige Sache. Nicht viele Leute verstehen sie.

Durch Saga soll der Umgang so einfach sein, wie noch nie zuvor und dadurch vielen neuen Menschen den Eintritt ins Web3 gewähren.

Es soll so einfach werden wie Google Pay oder sowas.

Erklärt Yakovenko. Der Trend vom Computer zum Smartphone erfordere bessere Integration von Krypto-Anwendungen. Yakovenko will deshalb Smartphones ganz einfach zu Hardware Wallets machen.

Verschiedene Nutzer kritisieren Solana für ein vorschnelles Handeln. Immer wieder kommt es bei der Solana-Blockchain zu technischen Schwierigkeiten. Ständig stürzt die Blockchain ab und ist dann für Stunden offline.

Mehrere Milliarden Menschen nutzen Smartphones. Dennoch mangelt es der Nutzung der Kryptowelt bislang deutlich an Komfort. Das Saga hat die Chance, diesen Zustand zu verbessern.

Ein Software Development Kit für unabhängige Entwickler steht bereits zur Verfügung. So lässt sich der Solana Mobile Stack von der Nutzergemeinschaft erweitern.

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