Kryptohedgefonds Three Arrows Capital: Insolvenz von 3AC offiziell

In den letzten Wochen und Monaten hat es zusammen mit dem gesamtwirtschaftlichen Abschwung, in Kombination mit starken Problemen im Kryptosektor selbst, viele Unternehmen in schwierige Situationen getrieben.

Nachdem die weitere Entwicklung von Celsius als zentrale Lending-Plattform immer noch in der Schwebe steht, herrscht nun traurige Gewissheit über ein Unternehmen, welches im Bullenmarkt noch Kryptowährungen in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar in seiner Bilanz aufwies.

Die Rede ist von keinem geringerer als dem Kryptohedgefonds Three Arrows Capital. 3AC meldet am 01. Juli 2022 nach Kapitel 15 offiziell Insolvenz beim New Yorker Gericht an.

Krypto Bärenmarkt: Liquiditätsengpass von 3AC begründet Insolvenz

Mit Three Arrows Capital (3AC) bricht einer der ehemalig größten Hedgefonds der Kryptoindustrie zusammen.

Im Zusammenhang mit Beginn des Bärenmarktes in Q4 2022 und dem besonders starken Abverkauf am Kryptomarkt, konnte der Fonds keine ausreichende Liquidität zur Verfügung stellen, um die Forderungen seiner Kreditoren zu bedienen.

Innerhalb der letzten 365 Tage hat Bitcoin als größte und älteste Kryptowährung satte 44 Prozent an Wert verloren. Dabei wies Bitcoin noch mit die geringste Volatilität im Kryptosektor auf. Mit einer knappen Halbierung seines Wertes trifft es BTC also noch weniger stark.

Viele größere Altcoins notieren bei einer Performance von -75 Prozent, kleinere Altcoin Projekte zeichnen Verluste von bis zu -90 Prozent und höher ab, ausgehend von ihrem zuvor erreichten All-Time-High. Bei Anbetracht des ATH hat allerdings auch Bitcoin seit dem 10. November 2021 rund 73 Prozent seines Wertes eingebüßt.

Betrachtet man die Risikoallokation und die zuvor grundlegende Vermutung der Gründer von 3AC, dass ihrer Meinung nach einer Superzyklus mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werde, sieht man nun, dass die Liquidität mit dem zunehmenden Wertverlust immer stärker und stärker abnahm.

Ohne die Generierung eines Cashflows aus der operativen Geschäftstätigkeit ist die Begleichung der eigenen Rechnungen zunehmend schwierig.

Mit dem Totalverlust durch Terra, die herben Verluste bei Layer-1-Kryptowährungen wie Avalanche, in dessen Projekt 3AC tief investiert ist, verschlechterte sich die Lage des Kryptohedgefonds zunehmend.

Spätestens bei der vor einigen Wochen erstmals vermeldeten Verkündigung der Liquidierung erster Assets von 3AC, sind bei dem Großteil der Marktteilnehmer die Befürchtungen einer potenziellen Insolvenz bestätigt worden.

Währenddessen versucht Zhu Su, co-founder von 3AC eine Immobilie seines Privatvermögens gegen einen angepeilten Wert in Höhe von 35 Mio. US-Dollar zu veräußern, um zumindest ein wenig Kapital für den weiteren Prozess zu besitzen

Auswirkungen der Insolvenz von 3AC: Drohen weitere Zusammenbrüche im Kryptosektor?

Mit dem erst kürzlich verkündeten Auszahlungsstopp für Kunden sowie die Pausierung allgemeiner Funktionalitäten scheint auch die Krypto-Börse Voyager vom Zusammenbruch durch Three Arrows Capital betroffen gewesen zu sein.

Durch die Vergabe von Krypto-Krediten und der nicht erfolgten Begleichung durch 3AC muss jetzt auch Voyager mit einer zu geringen Liquidität und ebenso einer potenziellen Insolvenz kämpfen.

Innerhalb der Kryptobranche könnten in näherer Zukunft eine Vielzahl an weiteren Unternehmen dem Schicksal von 3AC folgen.

Celsius, welches mit dem Stopp der Auszahlungen von Nutzern seinen Liquiditätsengpass innerhalb der letzten Wochen öffentlich bestätigte, konnte in der Zwischenzeit den BTC Liquidationspreis seiner Assets auf 12,243 US-Dollar verringern.

Obwohl wir uns zum aktuellen Zeitpunkt noch knapp 7000 US-Dollar über dem Preis der Liquidierung befinden, bleibt abzuwarten, wie sich der Preis am Kryptomarkt vor allem unter Einfluss der makro- als auch mikroökonomischen Faktoren weiter entwickeln werden.

Demnach wird sich auf das Schicksal einiger Unternehmen im Kryptobereich in dem weiteren Verlauf des Bärenmarktes existenziell entscheiden.

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