- Was ist ein Bitcoin Improvement Proposal (BIP)?
Ein BIP ist ein standardisiertes Dokument, das Vorschläge zur Verbesserung des Bitcoin-Protokolls oder des Bitcoin-Ökosystems beschreibt. - Wie funktioniert ein BIP?
Entwickler oder Community-Mitglieder reichen Vorschläge ein, die von der Bitcoin-Community diskutiert, getestet und bei Zustimmung umgesetzt werden. - Welche Arten von BIPs gibt es?
BIPs lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen: Standards (technische Änderungen), Informational (Empfehlungen) und Process (Abläufe innerhalb des Netzwerks). - Warum sind BIPs wichtig?
BIPs treiben die Weiterentwicklung von Bitcoin voran, indem sie Innovationen wie SegWit (BIP 141) oder Hierarchische Deterministische Wallets (BIP 32) einführen. - Wie und wo kann ich Bitcoin kaufen?
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Was ist ein Bitcoin Improvement Proposal (BIP) ?
Bitcoin Improvement Proposals (BIPs) sind Vorschläge für technische und organisatorische Änderungen im Bitcoin-Netzwerk.
BIPs dienen dazu, Verbesserungen strukturiert einzubringen, zu diskutieren und umzusetzen.
Warum gibt es BIPs?
Bitcoin ist ein dezentrales Netzwerk ohne zentrale Entscheidungsinstanz. Um neue Funktionen oder Änderungen einzuführen, braucht es einen einheitlichen, nachvollziehbaren Prozess. Genau dafür wurden BIPs geschaffen.
Sie legen fest, wie Neuerungen vorgeschlagen, geprüft und – falls sie sich durchsetzen – implementiert werden.
Wer kann ein BIP einreichen?
Jeder kann ein BIP schreiben und einreichen. In der Praxis stammen die meisten BIPs von Entwicklern oder Forschern, die aktiv am Bitcoin-Ökosystem arbeiten. Bevor ein Vorschlag offiziell wird, muss er klar dokumentiert und zur Diskussion gestellt werden.
Wie wird ein BIP veröffentlicht?
BIPs werden auf GitHub verwaltet, dem zentralen Archiv für Bitcoin-Entwicklungsdokumente. Dort kann die Community jeden Vorschlag einsehen, Feedback geben und den Status verfolgen.
👉 Das offizielle Repository für alle BIPs findest du unter github.com/bitcoin/bips
Hauptkategorien von Bitcoin Improvement Proposals (BIPs)
Nicht alle BIPs sind gleich. Je nach Art der vorgeschlagenen Änderung werden sie in verschiedene Kategorien eingeteilt. Das hilft dabei, den Überblick zu behalten und einzuschätzen, welche Auswirkungen ein BIP auf das Bitcoin-Netzwerk hat.
BIP-Kategorie | Beschreibung |
---|---|
Standard Track BIP | Änderungen am Bitcoin-Protokoll, die Konsensregeln, Netzwerk-Updates oder Transaktionsformate betreffen. |
Informational BIP | Empfehlungen oder Best Practices für Entwickler und Nutzer, die keine Änderungen am Protokoll erfordern. |
Process BIP | Vorschläge zur Verbesserung organisatorischer Abläufe, etwa für den BIP-Prozess selbst. |
Die Unterscheidung ist wichtig, da nicht jede vorgeschlagene Verbesserung direkte Auswirkungen auf das Netzwerk hat. Während einige BIPs grundlegende technische Änderungen einführen, bieten andere lediglich Orientierungshilfen für Entwickler oder Nutzer.
- Standard Track BIPs →
Hier geht es um Änderungen, die direkt in das Bitcoin-Protokoll integriert werden. Das betrifft etwa neue Transaktionsformate, Verbesserungen an der Konsensmechanik oder Optimierungen der Netzwerkkommunikation. Diese BIPs erfordern eine breite Zustimmung innerhalb der Community, bevor sie umgesetzt werden.
💡 Segregated Witness (SegWit) war ein Standard Track BIP, das die Skalierbarkeit von Bitcoin verbesserte. - Informational BIPs →
Diese BIPs enthalten Vorschläge oder Richtlinien, die keine direkte Änderung an Bitcoin selbst bewirken. Sie dienen eher als Orientierungshilfe für Entwickler oder Nutzer und haben keinen verbindlichen Charakter.
💡 Ein Informational BIP könnte Empfehlungen zur sicheren Nutzung von Wallets oder Best Practices für Entwickler enthalten. - Process BIPs →
Hierbei geht es um Regeln und Abläufe innerhalb der Bitcoin-Community. Process BIPs betreffen organisatorische Aspekte, etwa wie BIPs selbst eingereicht, diskutiert oder überarbeitet werden.
💡 Ein BIP, das definiert, wie Abstimmungen über Änderungen am Netzwerk ablaufen sollen.
Diese Struktur zeigt: Nicht jede Verbesserung bedeutet eine direkte technische Änderung an Bitcoin. Während Standard Track BIPs das Protokoll weiterentwickeln, helfen Informational und Process BIPs dabei, Bitcoin effizient und strukturiert weiterzuführen.
Der BIP-Prozess – So wird ein Bitcoin Improvement Proposal umgesetzt
Bitcoin ist ein Open-Source-Projekt, das sich ständig weiterentwickelt. Doch wie werden Änderungen am Bitcoin-Protokoll in der Praxis vorgeschlagen und umgesetzt? Genau hier kommt der BIP-Prozess ins Spiel. Er legt fest, wie eine Idee zu einer offiziellen Verbesserung wird – oder eben nicht.
Der Weg von der Idee zur Umsetzung
Nicht jedes BIP wird automatisch in das Bitcoin-Netzwerk integriert, da jede vorgeschlagene Änderung sorgfältig geprüft wird. Der Prozess folgt einer klar definierten Struktur und erfordert die Zustimmung der Community.

Dabei durchläuft jedes BIP mehrere Phasen, bevor es entweder abgelehnt oder offiziell übernommen wird:
- Draft (Entwurf) – Die erste Version
Jedes BIP beginnt als Entwurf. In diesem frühen Stadium beschreibt der Autor seine Idee und sammelt Feedback aus der Community. Noch gibt es keine offizielle Zustimmung. - Proposal (Vorschlag) – Prüfung und Diskussion
Hat der Entwurf ausreichend Zustimmung erhalten, wird er zum offiziellen Vorschlag. Jetzt beginnt die eigentliche Diskussion: Entwickler, Miner und andere Teilnehmer analysieren die Idee. Dabei gibt es drei mögliche Ergebnisse:
- Der Vorschlag wird zurückgezogen, wenn der Autor ihn nicht weiterverfolgt.
- Er wird abgelehnt, wenn er nicht praktikabel oder sinnvoll ist.
- Er erhält Zustimmung und geht in die nächste Phase.
- Aktiv (final) – Umsetzung im Bitcoin-Netzwerk
Nur wenige BIPs schaffen es bis hierhin. Wenn der Vorschlag erfolgreich ist und von der Community akzeptiert wird, wird er offiziell aktiv. Das bedeutet, die Änderungen werden im Bitcoin-Netzwerk umgesetzt und können von Nutzern und Entwicklern verwendet werden. - Hinfällig (ersetzt) – Wenn neue Standards kommen
Manche BIPs verlieren im Laufe der Zeit ihre Relevanz. Wenn ein neuer Vorschlag eine alte Regel ersetzt, wird das ursprüngliche BIP als hinfällig markiert.
🏆 Alternative Wege: Vorschlag verschoben
Manche BIPs werden nicht sofort umgesetzt, aber auch nicht verworfen. Sie werden dann als „verschoben“ markiert. Das bedeutet, dass die Idee vielleicht später wieder aufgenommen wird.
Der BIP-Prozess ist ein kontrollierter und offener Prozess, der sicherstellt, dass Änderungen nicht willkürlich erfolgen. Jede Neuerung wird diskutiert, geprüft und nur dann integriert, wenn sie die Bitcoin-Community wirklich voranbringt.
Die bekanntesten BIPs in Bitcoins Historie
Bitcoin hat sich über die Jahre hinweg stark weiterentwickelt – nicht zuletzt dank entscheidender Bitcoin Improvement Proposals (BIPs). Einige dieser Vorschläge haben das Netzwerk grundlegend verändert und neue Standards gesetzt. Doch welche BIPs sind die wichtigsten?
Hier sind einige der bekanntesten BIPs aus der Bitcoin-Geschichte:
BIP | Beschreibung |
---|---|
BIP 16 | Einführung von Pay-to-Script-Hash (P2SH), wodurch komplexe Transaktionen sicherer und flexibler werden. |
BIP 32 | Definiert hierarchische deterministische (HD) Wallets, die es ermöglichen, aus einem einzigen Seed mehrere Schlüssel abzuleiten. |
BIP 39 | Einführung des Mnemonic Seed Phrase-Standards, der die Wiederherstellung von Wallets durch eine Wortliste ermöglicht. |
BIP 44 | Erweiterung von BIP 32 zur standardisierten Verwaltung mehrerer Kryptowährungen innerhalb einer Wallet. |
BIP 141 | Einführung von Segregated Witness (SegWit), das Skalierbarkeit verbessert und das Problem der Transaktionsmalleabilität löst. |
BIP 340 | Definiert Schnorr-Signaturen für Bitcoin, wodurch Transaktionen effizienter und privater werden. |
Viele Bitcoin Improvement Proposals haben das Bitcoin Netzwerk nachhaltig geprägt, doch einige stechen besonders hervor. Sie haben die Art und Weise, wie Bitcoin-Transaktionen funktionieren, wie Wallets verwaltet werden und wie das Netzwerk skaliert, grundlegend verändert.
Im Folgenden schauen wir uns die bedeutendsten BIPs und ihre Auswirkungen genauer an.
- BIP 16 – Einführung von P2SH (2012) →
Vor BIP 16 mussten Bitcoin-Adressen komplizierte Skripte enthalten, um spezifische Bedingungen für Transaktionen festzulegen. Durch Pay-to-Script-Hash (P2SH) reicht eine einfache Adresse aus, die das Skript erst bei der Ausgabe offenlegt. Das erhöht die Sicherheit und verbessert die Benutzerfreundlichkeit. - BIP 32 – HD-Wallets (2013) →
Dieses BIP revolutionierte die Wallet-Verwaltung: Statt einzelne private Schlüssel zu sichern, ermöglicht BIP 32 die Nutzung einer einzigen Seed-Phrase zur Generierung unzähliger Schlüssel. Das erleichtert Backups und verbessert die Sicherheit. - BIP 141 – Segregated Witness (2017) →
SegWit hat Bitcoin entscheidend verändert. Die Trennung der Signaturdaten von den eigentlichen Transaktionsdaten verringerte die Blockgröße und ermöglichte Skalierungsverbesserungen. Zudem bereitete SegWit den Weg für das Lightning Network und erhöhte die Sicherheit gegen Transaktionsmanipulationen. - BIP 340 – Schnorr-Signaturen (2021) →
Schnorr-Signaturen bieten eine effizientere Alternative zu bisherigen ECDSA-Signaturen. Sie reduzieren den Speicherbedarf, verbessern die Privatsphäre bei Multi Signature Transaktionen und steigern die Effizienz des Netzwerks.
👉 Ohne BIPs wäre Bitcoin heute nicht das, was es ist. Ob Skalierung, Sicherheit oder Benutzerfreundlichkeit – viele entscheidende Verbesserungen kamen durch diesen strukturierten Prozess zustande.
Die oben genannten BIPs gehören zu den bedeutendsten, wobei ständig neue Vorschläge diskutiert werden, die das Netzwerk weiter voranbringen könnten.