Die Ripple vs. SEC News in Kürze
- Die US-amerikanische SEC hat das Gericht erneut um eine Fristverlängerung gebeten.
- 12 Unternehmen haben sich mittlerweile offiziell über sogenannte Amicus Curiae-Schriftsätze für Ripple Labs ausgesprochen.
- Das Ripple Team ist von der Haltung der SEC negativ überrascht.
12 Unternehmen unterstützen Ripple im SEC-Rechtstreit
Die SEC-Klage gegen Ripple hat jetzt insgesamt zwölf sogenannte Amici Curiae (unbeteiligte Entitäten, die zu einem Gerichtsfall vor Gericht Stellung beziehen dürfen), die den Fall der Beklagten unterstützen. Allerdings plant die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) eine Verzögerung, da sie laut eigenen Angaben mehr Zeit für den Fall benötigt.
Der seit langem umstrittene Rechtsstreit zwischen dem in San Francisco ansässigen Fintech-Unternehmen Ripple und der amerikanischen Börsenaufsicht SEC hat nun ein weiteres Update erhalten. Trotz der Forderungen nach einem Abschluss und der wachsenden Unterstützung für Ripple durch bekannte Namen der Krypto-Branche hat die SEC das Gericht um eine Verlängerung des Zeitrahmens gebeten.
Rechtsexperten waren über diesen Antrag nicht sehr erfreut, da die Wahrscheinlichkeit eines Sieges der Aufsichtsbehörde immer geringer wird. Erst im August 2022 schien es bereits so, dass ein Ende der SEC-Anklage kurz bevorstehen würde. Allerdings hat sich die Klage bis heute weiter gezogen.

SEC vs. Ripple: Keine Strategieänderung
Es lassen sich immer mehr Krypto-Experten und Unternehmen finden, die Ripple Labs im Rechtsstreit gegen die SEC unterstützen. Mehr als 75.000 Unterstützer und jetzt sogar zwölf Unternehmen haben Ripple mit einem sogenannten Amicus Curiae-Schriftsatz ihre Unterstützung zugesagt.
Vor kurzem hat VeriDAO, eine dezentrale, autonome Organisation mit Sitz in Wyoming, einen Amicus Brief zur Unterstützung des Antrags der Anwälte von Ripple auf ein Urteil im Schnellverfahren eingereicht.
The @dao_veri is proud to announce that the Amicus curiae brief in support of the Ripple attorney's motion for summary judgement has been entered into the court docket in the southern district of New York. https://t.co/D7SNYlKnSo
— VeriDAO (@dao_veri) November 3, 2022
SEC sieht weiterhin Chancen auf Sieg
Die SEC ist jedoch noch nicht bereit, aufzugeben. Der renommierte Anwalt James K. Filan teilte in einem Tweet vom 4. November mehr über diese Entwicklung mit. So wies er darauf hin, dass die SEC eine Verlängerung der Frist für die Einreichung der Antwortschriftsätze aller "Parteien" bis zum 30. November 2022 beantragt hat. Darüber hinaus fordert die SEC eine Fristverlängerung für Schriftsätze mit einem erhöhten Seitenlimit.
#XRPCommunity #SECGov v. #Ripple #XRP The SEC has filed a Motion to Extend the Time to file all parties’ Reply Briefs until November 30, 2022 and asks the Court to Order that any additional Amicus Briefs be filed by November 11, 2022. Ripple consents. New dates in motion. pic.twitter.com/vBUJV0fVk9
— James K. Filan 🇺🇸🇮🇪 124k (beware of imposters) (@FilanLaw) November 3, 2022
Auf Grund der neuen Entwicklungen hat die SEC die Richterin Analisa Torres gebeten, “anzuordnen, dass alle zusätzlichen Amicus-Schriftsätze bis zum 11. November 2022 eingereicht werden”, heißt es in einem öffentlichen Brief der SEC. Die Gegenseite hat dieser Entwicklung nicht widersprochen.
"Um zu verhindern, dass weitere Verlängerungsanträge gestellt werden müssen, beantragt die SEC mit Zustimmung der Beklagten, dass das Gericht anordnet, dass alle zusätzlichen Amicus-Anträge bis spätestens 11. November 2022 eingereicht werden."
Die SEC hatte die Fristen zuvor bereits verlängert und der erneute Antrag einer Fristverlängerung wird vom Ripple-Team und seinen Unterstützern als großen Gewinn angesehen.
Ripple-Team genervt von der Entwicklung
Der Anwalt von Ripple, Stuart Alderoty, und auch der CEO von Ripple, Brad Garlinghouse, teilten ihre jeweiligen Ansichten auf Twitter mit. Alderoty kritisierte die Reaktion und die Taktik der SEC, die trotz unzähliger Verzögerungen des endgültigen Urteils "blindlings vorpreschen" würde.
A dozen independent voices - companies, developers, exchanges, public interest and trade assoc.’s, retail holders - all filing in SEC v Ripple to explain how dangerously wrong the SEC is. The SEC’s response? We need more time, not to listen or engage, but to blindly bulldoze on. https://t.co/PRgvwI9m2X
— Stuart Alderoty (@s_alderoty) November 3, 2022
Außerdem behauptete Brad Garlinghouse: "Für diejenigen unter Ihnen, die mitzählen: 12 (!) Amici-Schriftsätze wurden eingereicht. Das ist beispiellos (so wurde mir gesagt), dass dies in diesem Stadium geschieht. Jedes dieser Schreiben erklärt - auf seine eigene Art und Weise - den irreparablen Schaden, den die SEC in allen Bereichen der US-Krypto-Wirtschaft anrichten wird, wenn sie sich durchsetzt."
XRP Kursreaktionen
Ripple scheint eine starke Oberhand im Rechtsstreit zu haben und könnte wahrscheinlich als Sieger aus dem Verfahren gegen die SEC hervorgehen. Trotzdem ist der Kurs der Ripple-eigenen Kryptowährung XRP im vergangenen Monat weitgehend unverändert geblieben und ist derzeit die sechstgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung.

Heute Morgen lag der XRP-Kurs mit einem Plus von immerhin 2% nahe der Marke von 0,47 US-Dollar. Gegenüber seinem Allzeithoch von 3,40 US-Dollar im Jahr 2018 ist er immer noch um fast 90% gefallen.
Grayscale, einer der größten digitalen Vermögensverwalter, hat im Zuge der Klage sogar über 9 Millionen XRP abgestoßen - immerhin ein Drittel seiner Anteile.