Jüngst verabschiedet ein europäischer Kleinstaat mit dem Digital Assets Act ein Gesetz, welches Kryptowährungen alltäglich machen könnte. Ist Andorra dadurch ein unbekannter Pro-Bitcoin-Staat mitten in Europa?

Bitcoin Adoption: Andorra verabschiedet Digital Assets Act

Spätestens seit der Bitcoin 2022 Konferenz wissen wir: Nicht nur in Lateinamerika bemüht man sich um die Krypto-Adoption. Auch auf Madeira ist Bitcoin mittlerweile anerkanntes Zahlungsmittel.

Bitcoin-Adoption: Madeira und Prospera erklären Bitcoin zur Währung
Lange haben wir gehofft. Nun ist es endlich soweit. Mit Madeira und Prospera ernennen zwei autonome Regionen den Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel.

Daneben haben Kryptowährungen im schweizerischen Kanton Zug und Lugano den Status als „de facto“ gesetzliches Zahlungsmittel. Nach El Salvador adoptierte Zentralafrika Bitcoin überraschend als zweiter Gesamtstaat überhaupt als offizielle Währung.

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Eine verpflichtende Annahme von Kryptowährungen gibt es in Andorra nicht. Trotzdem versucht der Kleinstaat in den Pyrenäen eine Entwicklung zum Pro-Bitcoin-Staat. Grundlage dafür bildet der Digital Assets Act (Gesetz über digitale Vermögenswerte).

Diese Verordnung verabschiedete die Gesetzgebung des Landes bereits im Mai 2021. Im Mai dieses Jahres lief der Zeitraum aus, in dem Veränderungen leicht gangbar waren.

Wie die lokale Presse berichtet, handelt es sich um ein umfangreiches Gesetz, welches in der Kryptobranche Klarheit schaffen soll. Zudem stattet es die Regierung mit der Option aus, eine eigene Kryptowährung oder einen Token zu schaffen.

CBDC in Andorra geplant?

Pläne, ein freies Geld wie den Bitcoin zu schaffen, sind aus Andorra nicht bekannt. Interesse zeigt man hingegen an einer digitalen Zentralbankwährung. Andorra nennt diese CBDC intern “programmierbares, digitales, souveränes Geld” kurz DSDP.

Doch die Ausgabe dieses souveränen Geldes soll die Zentralbank oder eine andere Finanzbehörde des Landes kontrollieren. Dennoch verfolge man das Ziel, den Nutzen der Öffentlichkeit zu mehren.

David Montane, Vorsitzender der Partei Demokraten für Andorra, fasst die Aufgaben der DSDP wie folgt zusammen:

Es dient als Zahlungsmittel in Form von digitalem Geld.
Außerdem soll die Vergabe von Krediten eine Hauptrolle spielen. Anders als in China will man nicht vorrangig die Überwachung der Einwohner ausbauen, sondern die Einfachheit steigern und damit die Kosten senken.
Ohne die klassischen Kosten, die sehr hoch sind – dank der Blockchain-Techologie. Was wir mit diesem Gesetz tun, ist Investments zu demokratisieren.

Führt Montane aus.

Ist Andorra DER kryptofreundliche Staat in Europa?

Doch im DCA geht es keinesfalls nur um eine CBDC. Vielmehr will man damit den Stand der Kryptobranche im Land verbessern.

Es ist ein sehr technisches Gesetz, mit dem wir viele Aspekte der digitalen Welt regeln wollten.

Sagt Montane. Er glaubt:

Dieses Gesetz ist eine Chance für viele Unternehmen und Investoren. Wir spielen mit der Glaubwürdigkeit unseres Landes, deshalb mussten wir es besonders korrekt gestalten.

Beispielsweise sei es kein Problem für ein Unternehmen oder ein ganzes Urlaubsgebiet wie Grandvalira, einen eigenen Token auszugeben, damit dieser im eigenen Ökosystem genutzt werden kann.

Dafür bedürfe es lediglich einer Lizenz der andorranischen Finanzbehörde AFA. In einem Blogeintrag gibt Landesbewohner Paul seine eigene Einschätzung zur Kryptofreundlichkeit von Andorra ab. Er hält den Kurs des Landes gegenüber Bitcoin und Co. für eindeutig.

Das Ergebnis, das sie zu erreichen versuchen, ist die Ansiedlung neuer Unternehmen, indem sie eine rechtliche Klärung anbieten, die es einfacher und transparenter macht. Sie sehen dies als eine Möglichkeit, Talente und Unternehmer für diese neue Wirtschaft zu gewinnen.

Die Landesbehörden gehen mit der neuen Technologie gelassen um, erklärt Paul. Dahingehend kenne er Erfahrungen aus seinem Bekanntenkreis.

Ich habe einen Freund, der hier Mining betreibt – kein Problem – und Strom ist billig.

Sogar in anderen Bereichen seien die Regelungen umgänglich.

Wenn du in der Finanzberatung tätig bist, gilt dasselbe: ziemlich freundlich, mit einem niedrigem Steuersatz. Wenn du eine Börse betreiben willst, könnte es etwas schwierig sein, eine Bank zu finden, die mit dir zusammenarbeitet; die Regierung selbst hätte nichts dagegen.

Paul glaubt, dass auch ein Bitcoin-Standard künftig in Andorra möglich wäre oder die Verwendung von BTC als Reservewährung.

Keine Unterscheidung zwischen Krypto und Bitcoin in Andorra

Erst im Mai habe der Minister für Wirtschaft und Unternehmen, Jordi Gallardo, erklärt, die Blockchain-Technologie weiterhin zu einem der Hauptziele der Investitionen des andorranischen Staates zu machen.

Details zu dieser Einschätzung gibt es nicht. Paul bemerkt, dass die Behörden bisher keinen Unterschied zwischen Bitcoin und Krypto im Allgemeinen machen. Er wünscht sich einen Fokus auf Bitcoin.

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