• Die bulgarische Polizei und ausländische Behörden stürmen ein Büro des Krypto-Lenders in Sofia. Grund dafür sind laut Staatsanwaltschaft Geldwäsche, Steuerbetrug und die Umgehung von Sanktionen.
  • Laut Blockchain-Analysten folgt daraufhin ein Bank Run auf Nexo. Das Unternehmen erklärt hingegen, es gebe keine Auffälligkeiten.

Nexo: Bulgarische Polizei führt Razzia durch

Erneut wird das Vertrauen auf einen Krypto-Lender erschüttert. Diesmal trifft es das Unternehmen Nexo mit Sitz im schweizerischen Zug. Schuld daran ist eine Razzia der bulgarischen Polizei. Nexos Büroräume in der Landeshauptstadt Sofia wurden gestürmt.

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Die Behörden untersuchen die Räumlichkeiten, um Beweise für mehrere Vergehen zu finden, die Nexo angeblich begangen habe. Die Staatsanwaltschaft spricht von Geldwäsche, Steuerbetrug und Computerbetrug, berichtet Standartnews.

Das Unternehmen habe zusätzlich gegen Sanktionen verstoßen, die gegenüber Russland im Zuge des Ukrainekrieges erlassen wurden. Offenbar erregte Nexo Aufmerksamkeit, da die versprochenen Renditen deutlich höher sind als bei klassischen Finanzinstitutionen.

Je nach Kryptowährung erhalten Kunden von Nexo 1,25 bis 24 Prozent Zinsen. Einzahlungen in Bitcoin werden mit vier Prozent vergütet.

Die Staatsanwaltschaft glaubt, die bulgarischen Eigner des Unternehmens haben sich einen Teil der Kundeneinlagen angeeignet. Mehrere Milliarden US-Dollar sollen sich im System von Nexo befinden.

Ausländischen Behörden verdächtigen Nexo, Sanktionen gegen Russland absichtlich umgangen zu haben. Ermittlungen begannen, nachdem es zu ungewöhnlichen Transaktionen gekommen sei.

Bank Run auf Nexo

Unter den Kunden von Nexo sorgt die Entwicklung offenbar für Aufruhr. Nachdem Nachrichten über die Razzia an die Öffentlichkeit geraten, beginnt ein Bank Run auf den Krypto-Lender, stellt Cielo Finance fest:

Gestern zahlte Nexo hunderttausende US-Dollar im Minutentakt an Kunden aus. Das Unternehmen selbst bestreitet jedoch, dass es auffällige Veränderungen im Nutzungsverhalten gibt.

Wir vernehmen keine abnormalen Aktivitäten in Bezug auf Abhebungen. Es ist alles wie immer.

Erklärt ein Sprecher von Nexo gegenüber Journalisten von Decrypt. Auch Firmengründer Antoni Trenchev kommt zu Wort. Er hält das Vorgehen der Behörden für falsch:

“In einem der Nexo-Büros in Bulgarien, dem bekanntlich korruptesten Land der EU, halten sich Behörden auf.” Erklärt Trenchev und bestätigt damit die Razzia. Anschließend fügt er an:

“Sie stellen AML- und steuerbezogene Fragen an eine bulgarische Abteilung, die keinen direkten Kundenkontakt hat, sondern nur Back-Office-Funktionen – Lohnbuchhaltung, Kundenbetreuung und Compliance – ausübt.”

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Im Dezember kündigte Nexo an, den Geschäftsbetrieb in den USA zu stoppen. Schuld seien Konflikte mit den Behörden. Man komme zu keiner Einigung.

Wie reagiert Nexo auf die Razzia?

Das offizielle Twitter-Konto von Nexo gibt gestern eine Mitteilung als Reaktion auf die Razzia heraus. Dort stellt man klar:

“Im Laufe der Jahre haben wir viele Aufträge abgelehnt, weil Nexo niemals Kompromisse in Bezug auf seine sehr strengen Anti-Geldwäsche- und Know-Your-Customer-Richtlinien macht.”

Über 30 Angestellte beschäftigen sich einzig und allein mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben. All die Bemühungen beweisen sich nun als vergebens.

Leider haben einige Regulierungsbehörden im Zuge des jüngsten Schlages gegen Kryptowährungen den Ansatz gewählt, erst zu treten und dann Fragen zu stellen.

Besonders auffällig sei diese Verhaltensweise in korrupten Ländern, in denen Behörden Krypto-Unternehmen erpressen. Dennoch sei Nexo immer dazu bereit, eine Lösung mit staatlichen Stellen zu finden.

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Quellen: @ArkhamIntel, @Nexo