💡 Hebel Trading: Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist Hebel Trading?
    Hebel Trading, auch Leverage Trading genannt, ist eine Handelsstrategie, bei der du mit geliehenem Kapital größere Positionen handeln kannst, als es dein eigenes Kapital allein erlauben würde.
  • Wie funktioniert Hebel Trading?
    Beim Hebel Trading stellst du eine Margin (Eigenkapital) als Sicherheit, während die Plattform dir zusätzliches Fremdkapital leiht. Der Hebel multipliziert die Größe deiner Position.
  • Welche Hebelprodukte gibt es?
    Zu den gängigen Hebelprodukten gehören Futures, CFDs und Optionen. Dabei handelt es sich um Derivate, die auf dem Preis des jeweiligen Vermögenswerts basieren.
  • Ist Trading mit Hebel riskant?
    Ja, Hebel Trading birgt hohe Risiken, da Verluste genauso stark gehebelt werden wie Gewinne. Ohne ein solides Risikomanagement kannst du schnell deine gesamte Margin verlieren und liquidiert werden.
  • Wo kann ich mit Hebel handeln?
    Das hängt davon ab, welche Märkte du handeln möchtest. Für das Hebel Trading von Kryptowährungen empfehlen wir Bitget. Als bester CFD-Broker schneidet eToro in unserem Vergleich ab.

Mehr zum Thema Trading? → Unser Leitfaden »Trading lernen für Anfänger«.

Was ist Hebel Trading?

Hebel Trading, oder Leverage Trading, ist eine Handelsstrategie, bei der ein Trader sich Kapital leiht, um mit einer größeren Position zu handeln, als es mit seinem eigenen Kapital allein möglich wäre. Im Gegensatz zum Spot Trading, bei dem direkt Vermögenswerte gekauft oder verkauft werden, erfolgt Hebel-Trading über Derivate wie Futures.

Die Unterschiede zwischen Spot Trading und Hebel Trading
Beim Spot Trading handelst du mit Eigenkapital, beim Hebel Trading leihst du Fremdkapital.
  • Eigenkapital
    Das Eigenkapital, auch Margin genannt, ist der Betrag, den der Trader selbst einbringt, um eine gehebelte Position zu eröffnen. Es ist quasi der Sicherheitsanteil.
  • Fremdkapital
    Das Fremdkapital ist der geliehene Betrag, der es ermöglicht, mit einer größeren Position zu handeln. Es wird von der Handelsplattform oder einem Broker bereitgestellt.

Der Hebel ist schlicht das Verhältnis zwischen dem eigenen Kapital (Margin) und dem geliehenen Kapital. Zum Beispiel bedeutet ein Hebel von 1:10, dass für jeden Euro, den der Trader einsetzt, insgesamt 10 Euro bewegt werden.

👉🏻 Wichtig hierbei: Da der Hebel die Positionsgröße im Vergleich zum eingesetzten Kapital stark erhöht, ist das eingebrachte Eigenkapital einem größeren Risiko ausgesetzt. Gleichzeitig eröffnen sich durch das Fremdkapital aber auch größere Chancen.


Jetzt, wo wir grundsätzlich verstanden haben, was Hebel-Trading ist, tauchen natürlich noch eine Menge Fragen auf: Wie funktioniert das Ganze eigentlich genau? Wie eröffne ich einen Trade – sei es Long oder Short? Und wie stelle ich sicher, dass ich meine Verluste im Griff habe, falls der Markt gegen mich läuft?

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir das Thema in zwei Kategorien aufgeteilt:

  • 📕 Wie funktioniert Hebel Trading überhaupt?
    Im ersten Teil schauen wir uns die Basics an: Wie starte ich einen Trade und wie stelle ich die Parameter auf der Plattform ein? Welche Begriffe sollte ich dabei auf jeden Fall kennen?
  • 📗 Wie kann ich Hebel Trading sicher und effektiv nutzen?
    Im zweiten Teil geht es darum, wie du die Werkzeuge und Konzepte des Hebel-Tradings gezielt einsetzen kannst, um langfristig erfolgreich zu handeln: Wie begrenze ich Verluste durch Stop-Loss-Orders? Wie bestimme ich die richtige Hebelgröße für meinen Trade?

Damit legen wir zuerst das Grundwissen fest, um das Hebel-Trading zu verstehen. Danach zeigen wir dir, wie du dieses Wissen praktisch nutzen kannst, um effektiv zu traden und dein Risiko zu managen.


📕 Grundbegriffe beim Hebel Trading

Bevor wir uns tiefer in die Mechanik und Praxis des Hebel-Tradings stürzen, ist es wichtig, ein paar grundlegende Begriffe zu klären. Diese Begriffe bilden die Basis, um die späteren Erklärungen und Zusammenhänge besser zu verstehen.

Die wichtigsten Begriffe rund um Hebel Trading
Die wichtigsten Begriffe rund um Hebel Trading
  • Margin
    Der Eigenkapitalanteil, den ein Trader bereitstellt, um eine gehebelte Position zu eröffnen.
  • Margin Call
    Eine Warnung, dass zusätzliche Mittel benötigt werden, um eine Position zu halten, bevor sie liquidiert wird.
  • Liquidation
    Der automatische Abschluss einer Position durch die Plattform, wenn der Verlust das Eigenkapital aufgebraucht hat.
  • Positionsgröße
    Der Gesamtwert der gehandelten Position, einschließlich Eigenkapital und Fremdkapital.
  • Long Position
    Eine Handelsstrategie, bei der ein Trader darauf wettet, dass der Preis eines Vermögenswerts steigt.
  • Short Position
    Eine Handelsstrategie, bei der ein Trader darauf wettet, dass der Preis eines Vermögenswerts fällt.

👉🏻 Kurz und knapp: Beim Hebel-Trading stellt der Trader zunächst Margin als Sicherheit, um eine Long- oder Short Position zu eröffnen, deren Positionsgröße durch den Hebel vervielfacht wird. Bewegt sich der Markt ungünstig, kann ein Margin Call erfolgen, und wenn die Verluste das Eigenkapital übersteigen, kommt es zur Liquidation.

Schauen wir uns das im nächsten Abschnitt etwas genauer an.

Wie funktioniert Hebel Trading?

Beim Hebel-Trading nutzt du eine Kombination aus Eigenkapital (Margin) und geliehenem Kapital, um eine größere Position am Markt zu handeln, als es mit deinem eigenen Geld möglich wäre. Um einen gehebelten Trade zu starten, musst du zunächst eine Margin bereitstellen – das ist der Teil deines eigenen Kapitals, den du als Sicherheit hinterlegst. Der Hebel verstärkt dann deine Handelskraft, indem er Fremdkapital hinzufügt.

Die Beziehung zwischen Hebel und Positionsgröße
Je kleiner der Kapitaleinsatz, desto höher muss der Hebel sein, um die gewünschte Positionsgröße zu erreichen.

Um das Konzept der Hebelwirkung besser zu verstehen, schauen wir uns ein einfaches Beispiel an. Nehmen wir an, wir möchten eine feste Positionsgröße von 10.000 USD erreichen.

Erklärung der Hebelwirkung an einem Beispiel
Kapitaleinsatz / Margin (USD) Margin (%) Hebel Positionsgröße (USD)
100 1 100 10.000
500 5 20 10.000
1.000 10 10 10.000
2.000 20 5 10.000
5.000 50 2 10.000

Um diese Position zu eröffnen, haben wir zwei Stellschrauben: Wir können entweder unseren eigenen Kapitaleinsatz (Margin) erhöhen oder den Hebel anpassen. Als Faustregel kannst du dir merken:

Je kleiner der Kapitaleinsatz, desto höher muss der Hebel sein, um die gewünschte Positionsgröße zu erreichen.

👉🏻 Außerdem wichtig: Die Margin in Prozent zeigt an, wie viel Eigenkapital du im Verhältnis zur Gesamtpositionsgröße einbringst. Dieser Wert ist wichtig, da er angibt, wie viel Spielraum du hast, bevor deine Position liquidiert wird. Je kleiner der Margin-Prozentsatz, desto weniger darf sich der Markt gegen dich bewegen.

Liquidationswahrscheinlichkeiten für Perpetuals auf ByBit
Hebel 8h 1d 5d 15d 30d
Long
5X 0.09% 0.55% 5.88% 11.62% 13.96%
20X 9.71% 22.72% 44.25% 55.40% 57.29%
50X 46.76% 62.48% 78.07% 82.77% 83.02%
100X 94.57% 95.80% 96.66% 96.88% 97.81%
Short
5X 0.03% 0.42% 10.18% 40.15% 63.21%
20X 8.89% 25.33% 62.62% 84.00% 93.90%
50X 50.97% 71.36% 89.67% 96.48% 98.23%
100X 95.40% 96.74% 98.77% 99.76% 99.89%

Arten von Hebelprodukten

Im Unterschied zum Spot-Trading, wo du den Vermögenswert direkt kaufst oder verkaufst, spekulierst du bei Hebelprodukten auf die Preisentwicklung, ohne den Vermögenswert tatsächlich zu besitzen. Hierfür verwendet man sogenannte Derivate. Es gibt verschiedene Arten von Derivaten:

  • Futures
    Standardisierte Verträge, die Käufer und Verkäufer verpflichten, einen Vermögenswert zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen.
  • CFD Trading
    Verträge zwischen Trader und Broker, bei denen die Differenz zwischen dem Eröffnungs- und Schlusskurs eines Basiswerts ausgeglichen wird, ohne dass der Vermögenswert physisch gehandelt wird.
  • Optionen
    Verträge, die dem Käufer das Recht (aber nicht die Pflicht) geben, einen Vermögenswert zu einem bestimmten Preis innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).

Falls du dich spezifisch für das Hebeln von Bitcoin und anderen Kryptowährungen interessierst, empfehle ich unseren Beitrag »Krypto & Bitcoin hebeln«. Dort gehen wir auf Eigenheiten des Krypto-Markts wie Perpetual Swaps genauer ein.

Hebel Trading Beispiel aus der Praxis

Nachdem wir uns jetzt ausführlich damit beschäftigt haben, wie Hebel-Trading funktioniert, und die wichtigsten Begriffe geklärt haben, können wir den nächsten Schritt gehen. Jetzt möchten wir uns das Ganze in der Praxis anschauen und bleiben direkt bei dem Beispiel von gerade eben:

  • Positionsgröße: 10.000 USD
  • Hebel: 10x
  • Eigenkapital (Margin): 1.000 USD (10 % der Positionsgröße)
  • Annahme: Der Bitcoin-Preis liegt bei 70.000 USD.

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Schritt 1: Festlegen der Handelsparameter

Bevor du einen Trade startest, musst du wichtige Parameter festlegen. Dazu gehören die Richtung des Trades (Long oder Short), der gewünschte Hebel und die Höhe der Positionsgröße. Diese Entscheidungen beeinflussen nicht nur deinen potenziellen Gewinn, sondern auch das Risiko und die Liquidationsgefahr.

  • Wähle eine Position: Wir gehen Long, da wir erwarten, dass der Bitcoin-Preis steigen wird.
  • Wähle den Hebel: 10x bedeutet, dass dein Eigenkapital (Margin) eine Position im Wert von 10.000 USD bewegt.
  • Positionsgröße und Margin: Dein Kapitaleinsatz beträgt 1.000 USD, was 10 % der Positionsgröße ist.
Hier kannst Du den Hebel beim Bitget Futures-Trading einstellen.
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👉🏻 Unser Tipp: Um deine Position optimal abzusichern, kannst du direkt in diesem Schritt Stop-Loss und Take-Profit festlegen. Das ist kein Muss, ist aber gerade beim Hebel Trading ein wichtiger Aspekt. Mehr dazu später unter Risikomanagement.

Schritt 2: Position eröffnen

Sobald du die Parameter festgelegt hast, kannst du deine Position eröffnen. Dies bedeutet, dass du mit deinem Eigenkapital (Margin) den Handel startest, während die Plattform den restlichen Betrag als Fremdkapital zur Verfügung stellt. Deine Positionsgröße ergibt sich aus der Summe deines Eigenkapitals und des geliehenen Kapitals.

  • Positionsgröße
    Mit deinem Kapitaleinsatz von 1.000 USD und einem Hebel von 10x handelst du eine Position im Wert von 10.000 USD.
  • Anzahl der gekauften BTC
    Zum Bitcoin-Preis von 70.000 USD kaufst du also 0,143 BTC, obwohl dein Kapital von 1.000 USD eigentlich nur 0,0143 BTC zulassen.

👉🏻 Ergebnis: Deine Position umfasst 0,143 BTC, die nun dem Marktpreis ausgesetzt sind. Die potenziellen Gewinne oder Verluste hängen somit direkt von der Preisbewegung dieses Anteils ab.

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Beim Futures-Trading kannst Du ganz einfach über den grünen Button »Long eröffnen« fortfahren.

Schritt 3: Kursentwicklung beobachten

Nachdem du die Position eröffnet hast, beobachtest du, wie sich der Markt entwickelt. Deine Gewinne oder Verluste hängen direkt davon ab, ob der Bitcoin-Preis steigt oder fällt. Hier siehst du, wie sich Kursveränderungen auf deinen Trade auswirken.

Zwei verschiedene Szenarien bei einem Hebel-Trade mit 10x Hebel.
Der Kurs kann sich in zwei Richtungen bewegen. Entscheidend hierbei: Der Liquidationspreis.

Lass uns beispielhaft zwei Szenarien betrachten:

Beispiel 1: Der Kurs steigt um 5 %

  • Der Bitcoin-Preis steigt von 70.000 USD auf 73.500 USD.
  • Deine Position hat jetzt einen Wert von 0,143 BTC x 73.500 USD = 10.500 USD.
  • Dein Gewinn: 10.500 USD - 10.000 USD = 500 USD
  • Dank des Hebels von 10x entspricht das einem Gewinn von 50 % auf dein Eigenkapital.

Beispiel 2: Der Kurs fällt um 5 %

  • Der Bitcoin-Preis fällt von 70.000 USD auf 66.500 USD.
  • Deine Position hat jetzt einen Wert von 0,143 BTC x 66.500 USD = 9.500 USD.
  • Dein Verlust: 9.500 USD - 10.000 USD = 500 USD
  • Dein Verlust beträgt ebenfalls 50 % deines eingesetzten Eigenkapitals.

Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass beim Hebel-Trading nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste gehebelt werden. Mit einem Hebel von 10x führt eine Kursbewegung von 5 % in der Position zu einem Gewinn oder Verlust von 50 % auf dein eingesetztes Kapital.

Schritt 4: Liquidationsgefahr verstehen

Einer der kritischsten Punkte beim Hebel-Trading ist die Liquidationsgefahr. Deine Position wird automatisch geschlossen, wenn deine Verluste so hoch werden, dass deine hinterlegte Margin (Eigenkapital) vollständig aufgebraucht ist. Dies hängt direkt von deinem Hebel und der Margin ab.

Liquidationspreis in Abhängigkeit von Hebelgrößen
Der Liquidationspreis ist abhängig von der Höhe des Hebels
  • Liquidationspreis berechnen
    Der Liquidationspreis gibt an, bei welchem Bitcoin-Preis deine Margin vollständig aufgebraucht ist: Einstiegspreis − (Positionsgröße/Margin) x Einstiegspreis
  • Ergebnis
    Sobald der Bitcoin-Preis 63.000 USD erreicht, wird deine Position automatisch geschlossen, und du verlierst die gesamte Margin von 1.000 USD.

👉🏻 Beachte: Je höher der Hebel, desto näher liegt der Liquidationspreis am Einstiegspreis – und desto weniger darf sich der Markt gegen dich bewegen. In unserem Beispiel mit einem 10x Hebel genügt bereits eine Kursbewegung von -10 %, um die gesamte Margin zu verlieren.

Schritt 5: Position schließen

Du kannst deine Position jederzeit schließen, entweder manuell oder durch Stop-Loss- und Take-Profit-Orders. Diese Werkzeuge helfen dir, Gewinne zu sichern oder Verluste zu begrenzen.

  • Gewinn
    Du schließt die Position, wenn der Bitcoin-Preis auf 73.500 USD steigt, und realisierst einen Gewinn von 500 USD.
  • Verlust
    Du setzt einen Stop-Loss bei 68.000 USD, um Verluste auf 286 USD zu begrenzen.

Mit dem Schließen der Position ist der Trade beendet. Dein Gewinn oder Verlust wird dann deinem Konto gutgeschrieben oder abgezogen, und die geliehenen Mittel (Fremdkapital) werden automatisch zurückgezahlt. An diesem Punkt endet der gesamte Prozess des Hebel-Tradings für diesen speziellen Trade.

Du kannst Deine Position jederzeit schließen oder Take-Profit/Stop-Loss anpassen.
Du kannst Deine Position jederzeit schließen oder Take-Profit/Stop-Loss anpassen.

Wir haben uns intensiv mit den Grundlagen und der Funktionsweise des Hebel-Tradings beschäftigt und Schritt für Schritt aufgearbeitet, was für einen erfolgreichen Trade nötig ist.

  • Hebel-Trading erlaubt es dir, mit geliehenem Kapital größere Positionen zu handeln als mit deinem eigenen Geld.
  • Dein Eigenkapital ist der Sicherheitsanteil, während das Fremdkapital von der Plattform gestellt wird.
  • Ein hoher Hebel verstärkt Gewinne, aber auch Verluste – schon kleine Kursbewegungen können große Auswirkungen haben.
  • Liquidation passiert, wenn deine Verluste die hinterlegte Margin komplett aufbrauchen.

Aber der wichtigste Aspekt fehlt noch: Wie kannst du Hebel-Trading tatsächlich effektiv und profitabel nutzen? Nur weil du die Zahlen eingibst, bedeutet das nicht, dass dein Trade erfolgreich sein wird. Genau diese Frage werden wir nun klären.


📗 Risikomanagement beim Trading mit Hebel

Risikomanagement ist einer der wichtigsten Aspekte beim Hebel-Trading – und das aus gutem Grund. Da du mit geliehenem Kapital handelst, kann dein Eigenkapital je nach Größe des Hebels viel schneller aufgebraucht sein.

Deine Stellschrauben beim Hebel Trading

Um das Risiko zu kontrollieren, hast du beim Trading mehrere Stellschrauben, die du nutzen kannst:

  • Das eingesetzte Kapital
    Der Betrag, den du bereit bist, in einen einzelnen Trade zu investieren.
  • Der Hebel
    Das Verhältnis zwischen deinem Eigenkapital und der Gesamtpositionsgröße.
  • Stop-Loss-Order
    Ein Werkzeug, das deine Position automatisch schließt, wenn ein bestimmter Verlust erreicht ist.
  • Positionsgröße
    Der Gesamtwert der gehandelten Position, inklusive Eigenkapital und Fremdkapital.

Als Nächstes beleuchten wir, wie eingesetztes Kapital, Hebel, Stop-Loss und Positionsgröße zusammenwirken und wie du sie optimal einstellen kannst, um dein Risiko effektiv zu managen.

Den Hebel gezielt berechnen

Viele Trader denken zu Beginn, dass der Hebel die wichtigste Stellschraube im Hebel-Trading ist – eine Art magischer Schlüssel, um größere Gewinne zu erzielen. Doch dieser Ansatz ist oft riskant und führt zu einer entscheidenden Fehleinschätzung: Der Hebel sollte nicht dein Risiko bestimmen – dein Risiko sollte vielmehr deinen Hebel bestimmen.

Risikomanagement beim Hebel Trading
Ein durchdachtes Risikomanagement ist das A und O beim Hebel Trading.

Die wichtigste Größe im Hebel-Trading ist nicht der Hebel, sondern die Positionsgröße. Diese gibt den Gesamtwert oder Umfang eines Trades an, den du eingehst – also wie viel „Wert“ deine Position im Markt hat. Um den Hebel gezielt zu nutzen, gehst du den umgekehrten Weg:

  1. Definiere dein Risiko
    Bestimme, wie viel Prozent deines Kapitals du bereit bist, pro Trade zu riskieren (z. B. 2 %).
  2. Lege deinen Stop-Loss fest
    Definiere, wie weit der Kurs gegen dich laufen darf, bevor die Position automatisch geschlossen wird.
  3. Berechne die Positionsgröße
    Positionsgröße = Riskiertes Kapital / Stop-Loss
  4. Bestimme den Hebel
    Hebel = Positionsgröße / Margin

Durch diesen Ansatz bestimmst du zuerst die Positionsgröße basierend auf deinem Risiko, und der Hebel wird daraus abgeleitet – nicht umgekehrt. Der Hebel sollte nicht genutzt werden, um einfach große Positionen zu eröffnen. Stattdessen ist er ein Werkzeug der Kapitaleffizienz:

  • Er erlaubt es dir, dein Eigenkapital effizienter einzusetzen.
  • Er beeinflusst nur die Kapitalaufteilung (wie viel Eigen- und Fremdkapital genutzt wird), nicht die Höhe des Risikos.
  • Deine Positionsgröße und dein Risiko bleiben unverändert, unabhängig davon, welchen Hebel du wählst.

Zusammengefasst: Die Positionsgröße zählt, der Hebel ist nur ein Mittel, um diese umzusetzen. Viele machen den Fehler, den Hebel festzulegen, um eine hohe Positionsgröße zu erreichen, und „managen“ ihr Risiko erst danach – ein gefährlicher Ansatz. Gehe stattdessen den umgekehrten Weg: Bestimme dein Risiko, berechne die Positionsgröße, und lass den Hebel zu einem Werkzeug werden, das dir Kontrolle und Effizienz bringt.

Detaillierte Erklärung, Strategien und Tools: → Trading und Risiko

3 wichtige Tipps: Hebel Trading für Anfänger

Mit Hebel handeln: 3 wichtige Tipps für Einsteiger
Mit Hebel handeln: 3 wichtige Tipps für Einsteiger

Verfolge eine klare Trading-Strategie

Eine klare Trading-Strategie bedeutet, dass du einem festen System aus Regeln folgst, die auf einer fundierten Basis entwickelt wurden. Solche Regeln geben dir klare Vorgaben, wie du handelst, und lassen wenig Raum für spontane Entscheidungen. Der wichtigste Punkt: Du weißt, dass die Strategie langfristig profitabel ist, wenn du dich konsequent an sie hältst.

Fehlt dir eine solche Strategie, handelst du oft impulsiv und bist anfälliger für folgende Nachteile:

  • Ohne feste Regeln reagierst du schneller aus Angst oder Gier, was zu Fehlern führt.
  • Deine Trades folgen keinem einheitlichen Muster, was es schwer macht, deine Erfolge oder Misserfolge zu analysieren.
  • Du weißt weder, wann du Gewinne mitnehmen noch wann du Verluste begrenzen solltest.
  • Ohne Strategie riskierst du oft mehr Kapital, als du verkraften kannst.

Zu einer guten Trading-Strategie gehören diese Schlüsselpunkte:

  1. Kapitalmanagement: Wie viel deines Gesamtportfolios riskierst du pro Trade?
  2. Einstiegsstrategie: Wo genau steigst du in den Markt ein?
  3. Ausstiegsstrategie:
    • Gewinnmitnahme: Wann realisierst du deinen Gewinn?
    • Verlustbegrenzung: Wo setzt du deinen Stop-Loss, um Verluste zu minimieren?
Anleitung und Bausteine: Trading-Strategie entwickeln
So entwickelst Du Schritt für Schritt eine sinnvolle Trading-Strategie

Indem du eine klare Strategie definierst und dich daran hältst, minimierst du emotionale Entscheidungen und schaffst eine Grundlage für langfristigen Erfolg.

Trading Strategien in der Übersicht mit Erklärungen: → Trading Strategien


Etwas Inspiration für dein Krypto-Trading-System gefällig? Dann könnten unser Trading2Go-Report und unsere Telegram-Community genau das Richtige für dich sein. Darin teilen unsere Analysten ihre besten Trading-Setups, einschließlich detaillierter Einstiegs- und Ausstiegspunkte.


Betrachte den Hebel als Werkzeug

Der Hebel ist nicht dazu da, wahllos große Positionen einzugehen – er ist ein Werkzeug, das dir dabei hilft, dein Kapital effizient zu nutzen und Risiken besser zu kontrollieren. Es gibt zwei zentrale Vorteile, wenn du den Hebel als Werkzeug der Kapitaleffizienz einsetzt:

  1. Kapital effizient verteilen
    Mit dem Hebel kannst du größere Positionen eingehen, ohne dein gesamtes Kapital bei einer Börse binden zu müssen. Dadurch bleibt mehr Kapital flexibel einsetzbar.
  2. Geringeres Gegenparteirisiko
    Da du weniger Eigenkapital bei der Plattform hinterlegen musst, reduzierst du dein Risiko, falls es zu Problemen mit der Börse kommt.

Der entscheidende Punkt: Viele Trader machen den Fehler, den Hebel impulsiv oder „nach Gefühl“ festzulegen, um eine möglichst große Positionsgröße zu erreichen. Doch dieser Ansatz birgt unnötige Risiken. Stattdessen solltest du wie folgt vorgehen:

  • Definiere zuerst dein Risiko
    Bestimme, wie viel Kapital du bei einem Trade maximal riskieren möchtest.
  • Berechne die Positionsgröße
    Wähle die Positionsgröße basierend auf deinem Risiko und deinem Stop-Loss.
  • Ermittle den Hebel
    Der Hebel ergibt sich aus der gewünschten Positionsgröße und deinem verfügbaren Eigenkapital.
Korrekte Anwendung von Hebelprodukten
Hebelprodukte werden häufig falsch angewendet und Nutzer übernehmen sich beim Risiko

Viele Trader stellen sich am Anfang die Frage: Welcher Hebel ist sicher? Ab wann wird der Hebel riskant? Vielleicht hast auch du dir diese Frage schon gestellt. Auf den ersten Blick scheint sie sinnvoll, aber wenn du die Grundlagen aus diesem Abschnitt verstanden hast, erkennst du: Es ist die falsche Frage.

Warum? Weil diese Frage versucht, den Hebel zu definieren und anschließend das Risiko darauf abzustimmen. Stattdessen solltest du genau umgekehrt vorgehen: Definiere zuerst dein Risiko und die gewünschte Positionsgröße. Anschließend ergibt sich der Hebel von selbst.

Wenn du so vorgehst, stellt sich die Frage nach einem „sicheren Hebel“ gar nicht mehr. Du nutzt den Hebel nicht, um eine Position zu erzwingen, sondern als Werkzeug, das sich nahtlos in deine Strategie einfügt. Mit diesem Ansatz hast du die Kontrolle, und der Hebel dient dir – nicht umgekehrt.

Führe ein Trading-Journal

Ein Trading-Journal ist ein persönliches Protokoll, in dem du jeden deiner Trades dokumentierst. Es enthält wichtige Informationen wie Einstieg und Ausstieg, die gewählte Strategie, verwendete Werkzeuge (z. B. Hebel oder Stop-Loss) und das Ergebnis des Trades. Ziel ist es, deine Entscheidungen nachvollziehbar zu machen und langfristig aus deinen Erfolgen und Fehlern zu lernen.

Der Nutzen eines Trading-Journals beim Hebel Trading
Ein Trading-Journal hilft dir dabei, deine Fehler im Auge zu haben und Potenziale zu erkennen
  • Indem du deine Trades dokumentierst, handelst du bewusster und vermeidest impulsive Entscheidungen.
  • Du erkennst Muster in deinem Verhalten und kannst analysieren, welche Strategien funktionieren und welche nicht.
  • Durch die Aufzeichnung von Hebel, Positionsgröße und Risiko pro Trade bekommst du ein klares Bild davon, wie gut du dein Kapital managst.
  • Es hilft dir, Emotionen zu reduzieren und Entscheidungen auf Basis von Daten zu treffen.
  • Mit der Zeit wird dein Journal eine wertvolle Ressource, die dir zeigt, wie du dich als Trader entwickelt hast.

Gerade Fehler, die du über kurze Zeiträume vielleicht gar nicht bemerkst, werden durch eine regelmäßige Analyse deines Journals sichtbar. Ein Trading-Journal ist wie ein Spiegel, der dir deine Entscheidungen vor Augen führt. Wenn du am Ende eines Monats oder Jahres deine Trades revidierst, kannst du wertvolle Einsichten gewinnen.

Detaillierte Erklärung, Erstellung und Softwares: → Trading Journal


Hebel Trading und Steuern

Hebel-Trading umfasst den Handel mit Derivaten, also Finanzinstrumenten, die den Preis eines Basiswerts (z. B. Bitcoin) abbilden. Dabei handelt es sich nicht um den direkten Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts, sondern um Verträge, die auf die Preisbewegung spekulieren. Diese fallen unter die Kategorie der Kapitaleinkünfte nach § 20 EStG:

  • 25 % Abgeltungssteuer
    Gewinne werden pauschal mit 25 % Abgeltungssteuer versteuert, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
  • Beschränkte Werbungskosten
    Kosten wie Trading-Gebühren oder Steuer-Tools können als Werbungskosten abgesetzt werden, sind auf 1000 EUR pro Jahr begrenzt.
  • Verlustverrechnung
    Bis Oktober 2024 war die Verlustverrechnung auf 20.000 € pro Jahr begrenzt. Diese Beschränkung wurde abgeschafft. Jetzt können Verluste aus Hebel-Trading vollständig mit Gewinnen verrechnet werden.
  • Bei Kryptowährungen
    Anders als beim Spot-Handel, wo Gewinne nach einem Jahr steuerfrei sein können, sind Gewinne aus Hebel-Trading immer steuerpflichtig.

Aktuelle steuerliche Lage bei Leverage: → Hebel Trading und Steuern

Chancen und Risiken von Hebel Trading

Bevor wir zum Abschluss kommen, möchte ich noch einmal die Chancen und Risiken des Hebel-Tradings besonders hervorheben. Denn meiner Meinung nach bietet der Hebel enormes Potenzial, um dein Trading effizienter und profitabler zu gestalten – wenn du ihn richtig einsetzt. Gleichzeitig kann der falsche Umgang mit dem Hebel schnell zu erheblichen Verlusten führen.

Chancen beim Hebel-Trading
  • Höhere Gewinne mit geringerem Einsatz
  • Kapitaleffiziente Nutzung
  • Zugang zu größeren Positionen
  • Reduzierung des Gegenparteirisikos
Risiken beim Hebel-Trading
  • Verluste werden ebenfalls vervielfacht
  • Gefahr der Liquidation
  • Emotionaler Stress durch Volatilität
  • Komplexität für Anfänger
  • Stop-Loss muss korrekt gesetzt werden

Der Hebel bietet sowohl enorme Chancen als auch signifikante Risiken – der Schlüssel liegt in der richtigen Nutzung. Die Chancen ergeben sich vor allem durch die Möglichkeit, dein eigenes Kapital effizienter einzusetzen und größere Positionen zu handeln, ohne dein gesamtes Eigenkapital bei einer Plattform zu binden. Außerdem kannst du das Gegenparteirisiko minimieren, da du weniger Kapital bei der Börse hinterlegen musst.

Die Risiken entstehen jedoch, wenn der Hebel falsch eingesetzt wird – insbesondere, wenn du dein Risiko nicht klar definierst und stattdessen impulsiv den Hebel wählst. In solchen Fällen können Verluste ebenso vervielfacht werden wie Gewinne, es besteht die Gefahr von Liquidationen, und die Komplexität kann gerade für Einsteiger schnell überwältigend sein.

Häufige Fragen zu Hebel Trading

  • Ist Krypto Hebel Trading in Deutschland erlaubt?

    Hebel Trading, auch für Kryptowährungen, ist in Deutschland erlaubt, unterliegt jedoch den strengen Regularien der EU und der BaFin. Die ESMA (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) hat dabei maximale Hebel festgelegt, um Privatanleger zu schützen. Für Kryptowährungen gilt ein maximaler Hebel von 2:1, bei Haupt-FX-Paaren beträgt dieser 30:1 und für Rohstoffe liegt der maximale Hebel bei 10:1.

    Zusätzlich müssen Broker einen Negativsaldo-Schutz gewährleisten, damit Kunden nicht mehr verlieren können, als auf ihrem Konto vorhanden ist.

  • Woher kommt das Geld beim Hebel Trading?

    Ein Hebel von 100 bedeutet, dass du mit 1 Einheit Eigenkapital 100 Einheiten am Markt bewegst. Zum Beispiel kannst du mit 1.000 USD Margin eine Position im Wert von 100.000 USD handeln. Dieser Hebel verstärkt jedoch nicht nur potenzielle Gewinne, sondern auch Verluste erheblich.

  • Welcher Hebel ist für Anfänger geeignet?

    Am Anfang sind kleine Hebel, wie 2:1 oder 5:1, sinnvoll, um das Hebel-Trading auszuprobieren. Diese bieten mehr Sicherheit, da das Risiko einer schnellen Liquidation geringer ist und Verluste nicht so stark gehebelt werden.

    Grundsätzlich ist die Frage nach dem „richtigen Hebel“ aber nicht entscheidend – vielmehr solltest du zuerst dein Risiko definieren. Überlege, wie viel Kapital du maximal riskieren möchtest, berechne die gewünschte Positionsgröße und ermittele basierend darauf den notwendigen Hebel. So stellst du sicher, dass der Hebel deinem Risiko dient und nicht umgekehrt.

    Kurz gesagt: Der Hebel ist nur ein Werkzeug. Die wahre Kontrolle liegt darin, dein Risiko und deine Positionsgröße im Voraus festzulegen.