• Bitcoin-Mining-Pools bündeln über 50 % Hashrate
    Foundry und AntPool koordinieren gemeinsam 51,5 % der globalen Rechenleistung. Die drei größten Pools erreichen zusammen oft über 80 %, so konzentriert war die Hashrate zuletzt vor mehr als zehn Jahren.
  • 51-%-Attacke theoretisch möglich
    Mit Mehrheitskontrolle könnten Pool-Operatoren Transaktionen verzögern, Blöcke reorganisieren oder Double-Spends ausführen. Allein die Wahrnehmung einer solchen Verwundbarkeit könnte institutionelles Vertrauen in Bitcoin schwächen.
  • Praktische Hürden und Exit-Option
    Ein Angriff würde den BTC-Preis massiv schädigen und damit auch die Miner selbst. Zudem können Teilnehmer ihre Hashrate jederzeit in andere Pools umleiten. Damit bleibt das Risiko real, aber ökonomisch und praktisch stark begrenzt.
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Bitcoin-Mining: Gefahr einer 51-%-Attacke real?

Die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks sorgt erneut für Diskussionen. Neue Daten zeigen, dass die beiden größten Mining-Pools Foundry und AntPool zusammen mehr als die Hälfte der global gemeldeten Hashrate koordinieren.

Damit steht zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt wieder die Frage im Raum, ob eine 51-%-Attacke auf Bitcoin möglich wäre und ob die Dezentralität des Netzwerks gefährdet ist.

📌 Laut Analyst Jacob King entfallen aktuell 33,63 % der Hashrate-Zuordnung auf Foundry und 17,94 % auf AntPool. Zusammen ergibt das über 51 %. Entwickler Evan Van Ness weist zudem darauf hin, dass die drei größten Pools regelmäßig sogar über 80 % der globalen Hashrate koordinieren.

Bitcoin-Mining Pools im Blick
Bitcoin-Mining Pools im Blick

Eine solche Dichte hat es seit Jahren nicht gegeben und sie weckt Sorgen, dass die Macht über die Blockproduktion zunehmend bei wenigen Akteuren liegt.

Was eine 51-%-Attacke bedeuten würde

Eine 51-%-Attacke würde bedeuten, dass ein oder mehrere Akteure die Mehrheit der Blockproduktion koordinieren und so theoretisch Transaktionen zensieren, verzögern oder sogar Double-Spends durchführen könnten. Auch eine Reorganisation der Blockchain wäre in einem solchen Szenario möglich.

Schon die Wahrnehmung einer solchen Verwundbarkeit könnte das Vertrauen institutioneller Investoren schwächen und Bitcoin als „sicheren Wertspeicher“ infrage stellen.

Bitcoin-Mining: Zentralisierung der Pools im Zeitverlauf
Bitcoin-Mining: Zentralisierung der Pools im Zeitverlauf

51%-Attacke technisch denkbar, praktisch aber nicht

Rein technisch könnten Pool-Betreiber mit einer Mehrheit der Hashrate kurzfristig Angriffe starten. Doch in der Praxis ist das unwahrscheinlich. Die ökonomischen Kosten wären enorm: Ein Angriff würde den Bitcoin-Kurs einbrechen lassen und damit auch die Einnahmen der Miner zerstören.

Zudem können Teilnehmer ihre Rechenleistung jederzeit einem anderen Pool zuordnen. Sollte ein Missbrauch erfolgen, könnten Miner in kurzer Zeit abwandern und dem Pool seine Dominanz entziehen.

👉 Mehr zum Mining erfährst du in unserem Grundlagen-Beitrag Bitcoin-Mining.

Wie Mining-Pools wirklich funktionieren

Wichtig ist, dass ein Mining-Pool kein einzelner Miner ist. Hinter Pools wie Foundry oder AntPool stehen tausende unabhängige Teilnehmer, die ihre Hashrate freiwillig bündeln.

Die Rechenleistung gehört also weiterhin den einzelnen Minern, nicht dem Pool. Der Pool-Operator koordiniert lediglich, welche Transaktionen in die Blöcke aufgenommen werden.

❗ Genau an diesem Punkt entsteht die Sorge: Obwohl die Miner dezentral verteilt sind, liegt die kurzfristige Entscheidungsmacht über die Blockvorlagen bei wenigen Pool-Betreibern.

Proof-of-Work in der Kritik

Die aktuelle Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Stärken und Schwächen von Proof-of-Work. Einerseits gilt das Modell als bewährte Grundlage für Bitcoin-Sicherheit. Andererseits begünstigt es die Entstehung großer Pools, die bei der Koordination dominieren.

Kritiker sehen darin ein strukturelles Risiko. Als Alternative wird oft Proof-of-Stake genannt, das weniger anfällig für Konzentration sei. Doch Bitcoin hat sich traditionell gegen fundamentale Änderungen seines Konsensmechanismus gewehrt.

Damit bleibt die Debatte offen: Ist die aktuelle Zentralisierung nur eine vorübergehende Erscheinung oder ein langfristiges Risiko für das Bild von Bitcoin als dezentrales, unveränderbares Netzwerk?

👉 Mehr Informationen findest Du im Beitrag Proof-of-Work.

Fazit zur Zentralisierung der Bitcoin-Hashrate

Die wachsende Konzentration von Hashrate bei großen Mining-Pools stellt die Dezentralität von Bitcoin infrage und sorgt für Unsicherheit. Ein 51-%-Angriff bleibt zwar technisch möglich, ist in der Praxis jedoch unwahrscheinlich.

Ökonomische Kosten und die schnelle Abwanderungsmöglichkeit der Miner wirken als Schutzmechanismus. Entscheidend wird sein, wie sich die Balance zwischen effizienter Pool-Struktur und dem Anspruch auf ein wirklich dezentrales Netzwerk künftig entwickelt.