Die FTX-Insolvenz hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Kryptowährungen nicht auf einer zentralisierten Exchange gelagert werden sollten. Allen voran zeigt der Fall von FTX auf, wie undurchsichtig die meisten Kryptounternehmen handeln und vor allem Transparenz vermissen lassen. Dabei ist das vertrauenslose Bitcoin-Protokoll an sich sehr transparent. Nun ist Crypto.com durch eine verdächtige Transaktion in den Mittelpunkt gerückt.

  • Crypto.com hat Ethereum im Wert von über 400 Millionen Dollar an eine konkurrierende Kryptobörse überwiesen.
  • Es handle sich laut Crypto.com jedoch nur um einen Fehler, der bereits korrigiert wurde.
  • Folgen soll diese Transaktion allerdings nicht haben. Alle Gelder seien bereits zurück auf Cold-Storage-Wallets transferiert worden sein.

Crypto.com sendet 320.000 Ether an Gate.io

Es geht insgesamt um 320.000 Ether im Wert von mehr als 400 Millionen Dollar, die die Exchange bereits am 21. Oktober an eine andere Krypto-Börse gesendet hat – und zwar Gate.io. Obwohl die Transaktion also bereits drei Wochen zurückliegt, ist der Vorfall erst heute bekannt geworden.

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Crypto.com-CEO Kris Marszalek meldete sich nach den Berichten diesbezüglich zu Wort und erklärte, dass es lediglich „das Ergebnis eines menschlichen Fehlers“ gewesen sei. 

Anstatt die Ether Coins an eine neue Cold-Storage-Wallet zu transferieren, habe ein Mitarbeiter rund 80 Prozent der Ether-Reserven an eine „Whitelist-Börse“ gesendet.

„Wir haben mit dem Gate-Team zusammengearbeitet und die Gelder wurden anschließend in unseren Cold Storage zurückgeschickt“, so Marszalek weiter.

Crypto.com nicht zum ersten Mal mit falscher Transaktion

Tatsächlich ist diese fehlerhafte Transaktion bei Crypto.com allerdings kein Einzelfall. Vergangenes Jahr erhielt eine Nutzerin der Plattform fälschlicherweise Kryptowährungen im Wert von rund 10 Millionen australischer Dollar. Die Kundin hob das Geld schließlich ab. Erst Monate später fiel der Fehler auf, wobei sich die Kundin weigerte, das Geld zurückzusenden. Nun liegt dieser Fall vor Gericht vor.

Aktuell macht sich bemerkbar, dass viele Nutzer das Vertrauen in Kryptobörsen zunehmend verlieren und infrage stellen, ob alle Kundengelder wirklich gedeckt seien.

Während Kraken zumindest auf ein Proof-of-Reserve-Verfahren setzt, durch das die Kundengelder in unabhängigen Audits auf Deckung geprüft werden, ist dies bei den meisten Kryptobörsen nicht der Standard. Aktuell melden sich Krypto-Börsen vermehrt per E-Mail bei den Kunden und erklären, wie sie die Sicherheit der Coins gewährleisten. Da dies auch die Chance für Phishing-Angriffe erhöht, sollten Nutzer von Kryptobörsen dennoch nicht allen Links auf E-Mails folgen.

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