- Vorgestern fand der Real World Asset Summit in New York statt. Hauptthema der Invite-Only Veranstaltung war "die Gestaltung der Zukunft der tokenisierten Real-World-Asset-Industrie".
- Vor allem wurde auch das Potenzial privater "permissioned" Blockchains für die Tokenisierung diskutiert.
- Paul Brody, Blockchain Lead bei Ernst&Young, kommentierte das Event mit überraschend deutlichen Worten.
Burak Aras
Ernst&Young unterstützt Ethereum, aber Private Blockchains?
Der Real World Asset Summit wurde von führenden Kryptounternehmen wie der Börse Coinbase und dem Stablecoin-Herausgeber Circle gesponsort und behandelte die Themen Tokenisierung, Kredite und Krypto. Zu der Veranstaltung in New York waren 250 Personen eingeladen und es gab 50 Redner, darunter führende Vertreter des DeFi-Bereiches wie Robert Lesner von Compound und Jesse Pollak von Base.
Paul Brody, Blockchain Lead bei Ernst&Young - einer der vier weltweit führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, war ebenfalls als geladener Gast vor Ort und kommentierte das Event auf X.
Er merkte an, dass viele Leute auf dem Real World Summit erklärten, dass sie derzeit das Potenzial von "permissioned Chains" - privaten Blockchains, deren Nutzung einer Erlaubnis bedarf - erforschen und formulierte eine deutliche Meinung zu dem Thema:
Niemand spricht darüber, wie weit sie zurückliegen werden, wenn Krypto-Natives auf öffentlichen Blockchains wie Ethereum bauen und die großen Banken erkennen, dass ihre privaten Blockchains nicht die Adoption fördern.
Lots of people “explaining” their dabbling with permissioned chains here at the Real World Asset summit. Nobody is talking about how badly behind they will be when crypto-natives build on public Ethereum and the big banks realize their private chains don’t drive adoption.
— Paul Brody prbrody.eth 🦇🔊 (@pbrody) September 19, 2023
Mit seiner Aussage positioniert sich Brody deutlich pro offenen, erlaubnisfreien Blockchains und prognostiziert, dass private Blockchains keinen Bestand haben werden.
Im Gegensatz zu privaten, geschlossenen Blockchains sind öffentliche Netzwerke wie Bitcoin und Ethereum auf Dezentralisierung und Offenheit ausgerichtet. Aufgrund der Freiheit, die öffentliche Ketten bieten, steht es jedem frei, ihnen zu interagieren, vorausgesetzt, er verfügt über eine Krypto-Brieftasche und eine Internetverbindung.
Während viele Banken das anscheinend noch nicht verstanden haben und weiter mit "permissioned" Blockchains experimentieren, setzen Finanzdienstleister wie PayPal und Visa bereits auf öffentliche Lösungen.
Michael Schüßler
Technologieunternehmen entscheiden sich für Ethereum
Visa arbeitet an einer Initiative, die es den Nutzern ermöglicht, mit ihren Karten Transaktionen auf Ethereum zu bezahlen. Diese Änderung könnte zu einer erhöhten Akzeptanz von Ethereum führen, da sie es den Nutzern ermöglicht, mit dem Netzwerk zu interagieren, ohne ETH für Transaktionen kaufen zu müssen.
Auch PayPal setzt auf Ethereum und hat erst kürzlich, in Zusammenarbeit mit Paxos, den eigenen Stablecoin PYUSD auf der Ethereum-Blockchain veröffentlicht.
Weitere weltweit bekannte Unternehmen folgen dem Trend. Der bekannte Spieleentwickler Ubisoft finanziert mehrere Projekte auf Ethereum, hat bereits NFTs auf der Blockchain herausgebracht und eine Partnerschaft mit dem Ethereum-Spieleentwickler Planetarium für dessen Spiel Nine Chronicles abgeschlossen.
Auch die niederländische Bank ING fühlt sich auf Ethereum zu Hause und arbeitet an Projekten zur Rationalisierung von Handelsdokumenten, Ethereum-basierten Zahlungsabwicklungen und Kreditangeboten, welche teilweise bereits kommerziell bei ING zum Einsatz kommen.
Ethereum Kursentwicklung
Trotz anhaltenden ETH-Adaption durch große Unternehmen tut sich Ethereum derzeit schwer, klare Akzente zu setzen.
Der Ethereum-Kurs schaffte es nicht, die Widerstandsmarken von 1.660 US-Dollar und 1.670 US-Dollar zu überwinden. Infolgedessen begann ETH einen weiteren Rückgang und sank unter die Unterstützung von 1630 US-Dollar.
Die Bullen sind jedoch in der Nähe der 1.600 US-Dollar Marke aktiv geworden, sodass der Abverkauf bei 1606 US-Dollar gestoppt werden konnte. Derzeit steht Ethereum bei 1.609 US-Dollar und handelt damit in der Nähe des 23,6% Fib-Retracement-Levels der Abwärtsbewegung zwischen dem Hoch bei 1.659 US-Dollar und dem Tief bei 1.606 US-Dollar.
Der Hauptwiderstand bildet sich aktuell bei 1.660 US-Dollar. Ein Schlusskurs über dem Widerstand von 1.660 US-Dollar könnte den Preis in Richtung des Widerstands von 1.720 US-Dollar treiben. Die nächste wichtige Barriere liegt bei 1.750 US-Dollar. Ein Schlusskurs oberhalb der 1.750-US-Dollar Marke eröffnet eine weitere mögliche Bewegung in Richtung 1.820 US-Dollar.
Auf der bärischen Seite könnte ein Scheitern an der 1.630 US-Dollar Marke für weitere Rücksetzer sorgen. Die anfängliche Unterstützung liegt nahe der 1.600 US-Dollar Marke. Bei Unterschreitung dieser könnte der ETH Kurs die nächsten Unterstützungen bei 1540 US-Dollar und 1.440 US-Dollar anvisieren.
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Fazit zu Ethereum
Paul Brody, Blockchain Lead bei Ernst&Young, hält wenig von privaten Blockchains und setzt weiterhin auf offene Protokolle - allen voran Ethereum. Ethereum ist nach wie vor die Layer1-Blockchain, die es zu schlagen gilt.
Charttechnisch sollte man in naher Zukunft vor allem die Marke von 1.630 US-Dollar im Blick behalten, sie könnte vorübergehend die Richtung des Ethereum Kurses bestimmen.
Für längerfristige Einschätzung zum Ethereum Kurs empfehlen wir Dir einen Blick in unsere ausführliche Ethereum Prognose:
Michael Schüßler