• Die Ethereum Stiftung erhielt eine staatliche Anfrage. Welche Behörde hinter dem Vorfall steckt und welche Inhalte ausgetauscht wurden, ist unbekannt.
  • Möglicherweise stammt die Anfrage von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, die aktuell eine Meinungsfindung im Streit um Ethereum Spot ETFs betreibt.
  • Sanktionen gegen die Schweizer Organisation scheint es nicht gegeben zu haben.
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Wird Ethereum zum Ziel staatlicher Sanktionen?

Eine unbekannte staatliche Behörde will Ethereum möglicherweise sanktionieren – dieses Gerücht kam kürzlich in der Krypto-Szene auf, nachdem eine Auseinandersetzung zwischen der Ethereum Stiftung und einer Institution bekannt wurde.

Ethereum-Entwickler Pablo Pettinari führte am 26. Februar eine Veränderung an der Webseite der Ethereum Stiftung durch. Er entfernte einen Absatz in der Fußzeile, die Nutzer darüber informierte, dass die Stiftung noch nie geheime Informationen mit einer Behörde austauschte.

»Die Ethereum Stiftung wurde noch nie von irgendeiner Behörde auf der Welt in einer Weise kontaktiert, die dafür sorgte, dass dieser Kontakt nicht offengelegt werden darf«, hieß es bis dahin in der Fußzeile.

»Die Ethereum Stiftung informiert über jede behördliche Anfrage, die abseits der normalen Betriebstätigkeit stattfindet«, erklärte die Organisation.

Diese Fußzeile wurde von der Stiftung allerdings vollständig entfernt, wie Aufzeichnungen von Github beweisen (Quelle in englischer Sprache). Der Github-Eintrag trägt den Titel »Mit dieser Änderung wird ein Abschnitt der Fußzeile entfernt, da wir eine freiwillige Anfrage einer staatlichen Behörde erhalten haben, die eine Vertraulichkeitsanforderung enthielt.«

Weitere Details gab Pettinari allerdings nicht bekannt. Die Anpassung wurde erst drei Wochen später von Nachrichtenmagazinen bemerkt und sorgte über die letzten Tage für große Aufmerksamkeit.

Allem Anschein nach erbitteten Behörden die Bereitstellung von Dokumenten, um Eigenschaften der Kryptowährung zu klären. Sanktionen fanden demnach nicht statt.

Die Ethereum Stiftung selbst veröffentlichte zu dem Vorfall keine weitere Mitteilung. Es handelt sich um eine Stiftung nach Schweizer Recht, die ihren Sitz in der Stadt Zug hat. Ihre Aufgabe ist die Förderung von Ethereum. Eine zentrale Befehlsgewalt über die Kryptowährung hat sie nicht.

Warum die SEC hinter der Anfrage stecken könnte

Ein Bericht von Fortune legt nahe, dass es sich bei der anfragenden Behörde um die US-Börsenaufsicht SEC handelt. Die SEC beschäftigt sich aktuell mit Ethereum Spot ETFs, da seit 2023 acht verschiedene Anträge bei der Behörde vorliegen.

Aktuell ist umstritten, ob die Fonds nach US-Recht zugelassen werden dürfen. Wegweisend ist die Frage, ob es sich bei Ethereum laut Gesetz um ein illegales Wertpapier handelt. Sollte ETH rechtlich nicht als Rohstoff eingestuft werden, wäre eine Zulassung der Fonds unmöglich.

Laut Fortune arbeitet die SEC aktuell an einer rechtlichen Einschätzung der zweitgrößten Kryptowährung. Dabei soll ETH als illegales Wertpapier bezeichnet werden. Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf Aussagen von Mitarbeitern drei verschiedener Unternehmen. Die Informanten bleiben allerdings anonym.

Zuletzt wurde die SEC zum Ziel von Kritik aus der Demokratischen Partei der USA. In einem Brief an Behördenleiter Gary Gensler kritisierten zwei Politiker die Zulassung von Krypto-Fonds. Diese sei mit dem US-Recht nicht vereinbar. 

Besonders die Genehmigung weiterer ETFs wollen die Politiker Jack Reed und Laphonza Butler verhindern. Im Januar hatte die SEC erstmals Fonds genehmigt, die Kryptowährungen zum Kassapreis handeln. Die Bitcoin-ETFs sind seither ein durchschlagender Erfolg.

Die Eigenschaften von Bitcoin und Ethereum unterscheiden sich so sehr, dass unterschiedliche rechtliche Einstufungen denkbar wären. Bitcoin startete mit einem Fair Launch, während Ethereum eine Premine verwendete.

72 Millionen Ether wurden vor Veröffentlichung des Projekts erschaffen, wovon man 60 Millionen im Vorverkauf an frühe Investoren veräußerte. Die restlichen zwölf Millionen Coins wurden unter den Entwicklern aufgeteilt.

Darüber hinaus sorgte auch die Funktionsweise von Proof-of-Stake für Kritik seitens der SEC. 2022 erklärte Gensler, dass eine Blockchain, die den sogenannten Anteilsnachweis nutzt, mit höherer Wahrscheinlichkeit ein illegales Wertpapier sein könnte.

Quellen: Wsj.com (in englischer Sprache), Bitcoin-2go.de