Hal Finney: Ist er Satoshi Nakamoto?

💡 Hal Finney: Das Wichtigste in Kürze

• Wer war Hal Finney? Hal Finney war ein US-amerikanischer Softwareentwickler und Kryptograph, bekannt für seine Arbeit an PGP und als einer der ersten Unterstützer von Bitcoin. Er wurde am 4. Mai 1956 geboren und starb am 28. August 2014.
• Ist Hal Finney Satoshi Nakamoto? Es gibt Spekulationen, dass Hal Finney Satoshi Nakamoto sein könnte, aber es gibt keine eindeutigen Beweise, und er selbst hat dies stets verneint.
• Welche Rolle spielte Hal Finney für Bitcoin? Hal Finney war der erste Nutzer des Bitcoin-Netzwerks nach Satoshi Nakamoto und erhielt die erste Bitcoin-Transaktion, wodurch er wesentlich zur frühen Entwicklung und Popularisierung von Bitcoin beitrug.
• Welche Bedeutung hat Hal Finney in der Bitcoin-Community? Hal Finney wird in der Bitcoin-Community als Pionier und eine der wichtigsten Figuren verehrt, dessen frühe Unterstützung und Beiträge wesentlich zur Etablierung von Bitcoin beigetragen haben.

Wer ist Hal Finney?

Hal Finney war ein einflussreicher Programmierer und Kryptograph, der eine bedeutende Rolle in der Geschichte von Bitcoin gespielt hat. Hier sind einige wichtige Informationen über ihn:

• Frühe Karriere: Hal Finney arbeitete als Entwickler bei PGP Corporation und trug wesentlich zur Entwicklung von Pretty Good Privacy (PGP) bei, einer weit verbreiteten Verschlüsselungssoftware zum Schutz von E-Mails.
• Bitcoin: Finney war einer der ersten Unterstützer und Anwender von Bitcoin. Er war der Empfänger der ersten Bitcoin-Transaktion überhaupt, die vom Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto durchgeführt wurde. Er trug durch sein frühes Testen und Entwickeln der Bitcoin-Software wesentlich zur Stabilität und Verbreitung von Bitcoin bei.
• Beiträge zur Kryptographie: Neben seiner Arbeit mit Bitcoin und PGP war Finney auch in anderen Kryptographie-Projekten und Communities aktiv. Er war Mitglied der Cypherpunk-Bewegung, einer Gruppe von Aktivisten, die sich für den Einsatz von Kryptographie zur Förderung von Datenschutz und Bürgerrechten einsetzte.
• Krankheit und Vermächtnis: Hal Finney wurde 2009 mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert, einer degenerativen neurologischen Erkrankung. Trotz seiner Krankheit blieb er bis zu seinem Tod 2014 aktiv in der Kryptographie- und Bitcoin-Community. Sein Vermächtnis lebt in der Kryptowährungs- und Datenschutzbewegung weiter.

Finneys Erfindung des Reusable Proof-of-Work (RPOW) im Jahr 2004 wird oft als Vorläufer des Proof-of-Work-Mechanismus von Bitcoin angesehen. Zudem passen vor allem öffentliche Kommunikation und das Verschwinden von Satoshi mit dem Lebenslauf von Hal Finney zusammen.

War Hal Finney Satoshi Nakamoto?

Satoshis P2P Foundation Profil gibt an, dass er ein Mann aus Japan sei, geboren am 5. April 1975. Allerdings passen sein Verhalten und seine Sprachkenntnisse nicht zu dieser Angabe.

Zum einen verfasste er das Whitepaper und alle nachfolgenden Beiträge in perfektem Englisch. Zum anderen ist sein Schlafrhythmus untypisch für jemanden in Japan. In einem Thread auf Bitcointalk analysierte ein Mitglied gar mehr als 500 Beiträge von Satoshi und stelle fest: Satoshi postete niemals zwischen 14:00 und 20:00 Uhr japanischer Ortszeit.

Was spricht aber nun dafür, dass Hal Finney Satoshi Nakamoto ist? Und welche Gegenargumente gibt es?

Pro-Argumente: Hal Finney = Satoshi

Nachdem Satoshi Nakamoto das Whitepaper in die Mailingliste gepostet hatte, erhielt er drei Antworten. Zwei davon waren negativ, aber die dritte war sehr positiv und unterstützte die Akzeptanz von Bitcoin erheblich. Diese positive Antwort kam von Hal Finney, der schrieb:

Das scheint eine sehr vielversprechende und originelle Idee zu sein, und ich freue mich darauf zu sehen, wie sich das Konzept weiterentwickelt.

Er ermutigte Satoshi, den Code zu schreiben. Am 10. Januar 2009 lud Hal den Code herunter und verband sich als Erster mit dem Bitcoin-Netzwerk. Zwei Tage später erhielt er 10 BTC von Satoshi, was die erste Bitcoin-Transaktion zwischen zwei Computern war. Hal Finney kommentiert:

Als Satoshi die erste Version der Software ankündigte, habe ich sofort darauf zugegriffen. Ich denke, ich war die erste Person neben Satoshi, die Bitcoin laufen ließ. Ich habe Block 70-irgendwas gemined und die erste Bitcoin-Transaktion erhalten, als Satoshi mir zehn Coins als Beweis schickte. Ich hatte in den nächsten Tagen eine E-Mail-Konversation mit Satoshi, bei der ich hauptsächlich Fehler meldete und er sie behob.

Bereits in den 1990er Jahren zeigte Finney großes Interesse an digitalen Währungen. 1993 entwickelte er eine eigene Währung namens CRASH, abgeleitet von CRypto cASH. Zudem entwickelte er das erste Reusable Proof-of-Work (RPOW) System, das als Grundlage für das Bitcoin-Mining-Protokoll dient.

David Chaum erfand zuvor DigiCash, eine anonyme elektronische Währung. Eine US-Bank begann, damit zu experimentieren, und Hal Finney eröffnete sofort ein Konto. Das Problem bei DigiCash war jedoch die Zentralisierung. Als Chaums Unternehmen scheiterte, verschwand auch DigiCash. Diese Erfahrung enttäuschte Finney, und er begann, über Möglichkeiten nachzudenken, Währungen dezentral zu gestalten: Die Idee, die letztlich Bitcoin zugrunde liegt.

Die wichtigsten Indizien, die dafür sprechen, dass Hal Finney Satoshi Nakamoto ist, habe ich nachfolgend gesammelt und aufgelistet.

Technische Kompetenz und Engagement

Hal Finney entwickelte das erste Reusable Proof-of-Work (RPOW) System, das als Grundlage für das Bitcoin-Mining-Protokoll dient. Dieses System ermöglichte die Wiederverwendung von Proof-of-Work Tokens und war ein entscheidender Schritt für die Entwicklung einer sicheren und dezentralen digitalen Währung.

• Technische Innovation: Im Jahr 2004 entwickelte Finney das Konzept des »Reusable Proof-of-Work« (RPOW), ein Vorläufer von Bitcoin. RPOW ermöglichte es, digitale Token zu erstellen, die nachweislich nicht doppelt ausgegeben werden konnten.
• Ideologische Übereinstimmung: Finney war ein aktives Mitglied der Cypherpunk-Bewegung. Die Prinzipien der Cypherpunk-Bewegung spiegeln sich stark im Design von Bitcoin wider. Die Betonung auf Dezentralisierung, Anonymität und den Schutz der Privatsphäre sind zentrale Merkmale von Bitcoin, die direkt aus der Ideologie der Cypherpunks stammen.

Frühzeitiges Interesse an digitalem Geld

Bereits in den 1990er Jahren zeigte Finney großes Interesse an digitalen Währungen. 1993 entwickelte er eine eigene Währung namens CRASH, abgeleitet von CRypto cASH. Diese frühe Beschäftigung mit digitalen Währungen zeigt sein langfristiges Engagement und seine Expertise in diesem Bereich.

• Pionierarbeit im digitalen Geld: CRASH war ein früher Versuch, eine digitale Währung zu schaffen, und demonstrierte Finneys Engagement und Innovationsfähigkeit im Bereich der Kryptowährungen.
• Wertvolle Erfahrungen: Die Arbeit an CRASH und anderen Projekten gab Finney wertvolle Einblicke, die er später bei der Entwicklung von Bitcoin nutzen konnte.

Stylometrie

Die Schreibstil-Analyse von Juola & Associates bietet interessante Einblicke in die Möglichkeit, dass Hal Finney Satoshi Nakamoto sein könnte. Diese Analyse wurde von dem Forbes-Journalisten Andy Greenberg in Auftrag gegeben, um Schreibproben von Finney mit denen zu vergleichen, die Satoshi Nakamoto zugeschrieben werden.

• Ähnlichkeit im Schreibstil: Juola & Associates kamen zu dem Schluss, dass Hal Finneys Schreibstil die größte Ähnlichkeit mit dem von Satoshi Nakamoto aufwies, verglichen mit anderen getesteten Kandidaten. Dazu gehörten Personen wie Nick Szabo, Dorian Nakamoto und mehrere andere, die als mögliche Satoshi vermutet wurden.
• Detaillierter Vergleich: Die Beratungsfirma führte eine stilometrische Analyse durch, bei der die Häufigkeit und Muster von Wörtern und Phrasen untersucht wurden. Sie stellten bemerkenswerte Ähnlichkeiten im Vokabular und in der Struktur zwischen Finneys Schriften und denen von Satoshi Nakamoto fest.

Geografische Nähe zu Dorian Nakamoto

Hal Finney lebte in Temple City, Kalifornien, nur wenige Blocks von Dorian Nakamoto entfernt. Diese Nähe in einer relativ kleinen Stadt erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Finney den Namen seines Nachbarn kannte und möglicherweise als Pseudonym verwendete​.

• Dorian Nakamoto: Im Jahr 2014 veröffentlichte Newsweek einen Artikel, in dem behauptet wurde, Dorian Nakamoto sei der Schöpfer von Bitcoin. Diese Behauptung basierte hauptsächlich auf seinem Namen und einigen Indizien, die jedoch keinen schlüssigen Beweis darstellten.
• Medienaufmerksamkeit: Nach der Veröffentlichung des Newsweek-Artikels sah sich Dorian Nakamoto großem medialen Druck ausgesetzt. Reporter belagerten sein Haus und verfolgten ihn, was ihn zu weiteren öffentlichen Klarstellungen zwang.

Kontinuierliche Beteiligung an Bitcoin

Finney war stets in wichtige Momente von Bitcoin involviert. Er testete den ersten Code und war der Empfänger der ersten Bitcoin-Transaktion, was auf eine tiefere Verbindung zum Projekt hindeutet.

• Empfänger der ersten Bitcoin-Transaktion: Am 12. Januar 2009 schickte Satoshi Nakamoto Hal Finney die erste Bitcoin-Transaktion überhaupt, bestehend aus 10 Bitcoins. Diese Transaktion war ein Test, um die Funktionsfähigkeit der Blockchain zu überprüfen. Diese historische Transaktion markiert den Beginn von Bitcoin als funktionsfähiges digitales Zahlungssystem.
• Erste Nutzung des Bitcoin-Softwarecodes: Finney war nicht nur der Empfänger der ersten Transaktion, sondern auch der erste Benutzer des Bitcoin-Softwarecodes nach Satoshi Nakamoto. Er installierte und nutzte die Software unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung. Finney trug maßgeblich zur Identifikation und Behebung von Fehlern im frühen Code bei, indem er seine Beobachtungen und Verbesserungen direkt mit Satoshi Nakamoto teilte​.

Zeitliche Korrelation mit Satoshis Verschwinden

Satoshi Nakamoto hörte Ende 2010 auf, öffentlich zu kommunizieren und an Bitcoin zu arbeiten. Dies fiel zeitlich mit der Verschlechterung von Finneys Gesundheitszustand zusammen.

• Diagnose und Verlauf: Hal Finney wurde 2009 mit ALS diagnostiziert. ALS ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die die Nervenzellen angreift und zur vollständigen Lähmung führt.
• Beendigung der Beiträge: Hal Finney konnte aufgrund seiner fortschreitenden Krankheit keine weiteren Beiträge mehr leisten, was zeitlich mit dem Verschwinden von Satoshi Nakamoto korreliert. Finney verstarb 2014, und seitdem gab es keine öffentlichen Aktivitäten von Satoshi.

Gegenargumente: Hal Finney ≠ Satoshi

Bei all diesen Indizien muss man jedoch berücksichtigen, dass es auch gewichtige Gegenargumente gibt. Diese Gegenargument analysieren wir im nachfolgenden Abschnitt im Detail.

Hal Finneys 10-Meilen-Lauf

Ein Gegenargument bezieht sich auf einen 10-Meilen-Lauf in Santa Barbara, Kalifornien, am Samstag, dem 18. April 2009. Laut den Renndaten nahm Finney am »Santa Barbara Running Company Chardonnay 10 Miler & 5K« teil, startete um 8:00 Uhr Pacific Standard Time und beendete das Rennen 78 Minuten später – also um 9:18 Uhr.

Während Finney sich in besagtem Wettlauf befand, sendete Satoshi Nakamoto E-Mails an einen der ersten Bitcoin-Entwickler, Mike Hearn. Dass Hal Finney während den 78 Minuten, die er auf der Strecke verbrachte, auch nur in irgendeiner Form mit einem Computer interagierte, ist mehr als unwahrscheinlich. So lässt sich mit großer Sicherheit sagen, dass er nicht Satoshi Nakamoto sein kann.

Die von Hearn veröffentlichten E-Mails zeigen zudem, dass Satoshi mehrere Bitcoin-Transaktionen an ihn gesendet haben soll. Jameson Lopp verweist darauf, dass sich die Aussagen in den E-Mails auch mit On-Chain-Daten belegen lassen.

Wie aus dem E-Mail-Austausch hervorgeht, schickte Satoshi 32,5 BTC an Mike Hearn über die Transaktion 6a679898780f5d99f0ffa12573b855e0dc470956406eb8b82690b688fa19200f, die in Block 11.408, am 18. April 2009 um 8:55 Uhr bestätigt wurde. Satoshi antwortete dann 20 Minuten später auf Mikes E-Mail.

Der vorherige Block (11.407) wurde um 8:28 Uhr pazifischer Zeit gemined, daher wurde die Transaktion wahrscheinlich in dem Zeitfenster zwischen 8:28 Uhr und 8:55 Uhr von Satoshi erstellt, signiert und übertragen – so fällt die Signierung der Transaktion ebenfalls in den Zeitraum des 10-Meilen-Rennens.

Singularity Summit 2010

Hal Finney besuchte zudem den Singularity Summit in San Francisco am 14. und 15. August 2010. Kurz nach dem Summit veröffentlichte Finneys Frau einen Beitrag, der Einblick in seinen Gesundheitszustand gab. Sie berichtete, dass Hal an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) leidet, einer Krankheit, die seine körperlichen Fähigkeiten stark beeinträchtigt hat.

Seit seiner Diagnose im August 2009 hat sich sein Zustand erheblich verschlechtert: Sein Sprechen wurde langsam und mühsam, und sein Tippen hat sich von schnellen 120 Wörtern pro Minute zu langsamem Fingerhacken entwickelt. Laufen war ihm seit November 2009 nicht mehr möglich, und er bewegte sich inzwischen in einem motorisierten Rollstuhl. Essen war eine Herausforderung geworden, und das Atmen wurde zunehmend schwierig.

Während des Summits, am 14. und 15. August 2010, war Satoshi Nakamoto jedoch sehr aktiv mit 4 Code-Check-Ins und 17 Forenbeiträgen. Dies deutet darauf hin, dass Hal aufgrund seiner Teilnahme am Summit und seiner gesundheitlichen Einschränkungen kaum selbst für die Aktivitäten von Satoshi verantwortlich gewesen sein kann.

Aussagen von Hal Finney

Hal Finney bestreitet selbst ausdrücklich, Satoshi Nakamoto zu sein. Er kommuniziert klar, dass er weder der Erfinder von Bitcoin ist noch in irgendeiner Form direkt an dessen Schaffung beteiligt war. In Gesprächen mit dem Autor Andy Greenberg und durch seine Frau Fran erklärte er, dass er lediglich mit Satoshi Nakamoto korrespondierte und die erste Bitcoin-Transaktion erhielt.

Was Ihren Verdacht angeht, dass ich entweder Satoshi bin oder zumindest Satoshi geholfen habe, bin ich geschmeichelt, aber ich bestreite diese Anschuldigungen kategorisch. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll.

B-Money und Wei Dai

Die Argumentation, dass Hal Finney nicht Satoshi Nakamoto ist, beruht teilweise auch auf deren unterschiedlichen Kenntnissen und Interaktionen mit Wei Dai, dem Schöpfer von B-Money.

• Satoshis Unkenntnis über B-Money: Als Satoshi Nakamoto Bitcoin entwickelte, wandte er sich an Wei Dai, um nach der richtigen Zitierweise für B-Money im Bitcoin-Whitepaper zu fragen. Diese Kommunikation deutet darauf hin, dass Satoshi anfangs weder B-Money noch dessen Details kannte, bis andere wie Adam Back ihn auf die Ähnlichkeiten zwischen B-Money und Bitcoin hinwiesen.
• Finneys Kommunikation mit Wei Dai: Im Gegensatz zu Satoshis anfänglicher Unkenntnis über B-Money war bekannt, dass Hal Finney häufig mit Wei Dai kommunizierte. Finney war ein aktives Mitglied der Cypherpunk-Community, in der er und Dai oft Ideen austauschten.

Alternativen: Wer ist Satoshi Nakamoto?

Trotz vieler Spekulationen bleibt die wahre Identität von Satoshi Nakamoto bis heute unbekannt. Dennoch gibt es einige Personen, um die sich verschiedene Theorien ranken.

• Michael Clear: Michael Clear war ein herausragender Informatikstudent am Trinity College in Dublin und arbeitete später bei der Allied Irish Banks. Joshua Davis von The New Yorker vermutete Clear aufgrund seiner technischen Fähigkeiten und sprachlichen Ähnlichkeiten zu den Schriften von Satoshi Nakamoto.
• Dave Kleinman: David Kleinman war ein IT-Sicherheitsexperte und ein enger Mitarbeiter von Craig Wright. Kleinman und Wright arbeiteten intensiv am Bitcoin-Mining in den Anfangsjahren, was zu Spekulationen führte, dass Kleinman Satoshi sein könnte. Nach seinem Tod entbrannte ein Rechtsstreit zwischen Wright und Kleinmans Nachlass um das Bitcoin-Vermögen.
• Len Sassaman: Len Sassamans Tod im Juli 2011 fiel zeitlich mit dem Verschwinden von Satoshi Nakamoto zusammen, was Spekulationen über eine mögliche Verbindung befeuerte. Len hatte zudem die nötigen technischen Fähigkeiten und das Netzwerk, um ein Projekt wie Bitcoin zu entwickeln.
• Nick Szabo: Nick Szabo ist ein Informatiker und Kryptograph, der das Konzept von Bit Gold, einem Vorläufer von Bitcoin, entwickelte. Viele glauben, dass Szabo aufgrund stilometrischer Ähnlichkeiten in seinen Schriften und den Bitcoin-Whitepapers Satoshi sein könnte. Szabo bestreitet jedoch, Satoshi Nakamoto zu sein, obwohl er eng mit den Ideen hinter Bitcoin verbunden ist.
• Theorie über die CIA: Eine spekulative Theorie besagt, dass Satoshi Nakamoto eine Erfindung der CIA sein könnte. Diese Theorie basiert auf der Idee, dass die CIA die Fähigkeit und Ressourcen hatte, Bitcoin zu entwickeln und zu kontrollieren, um internationale Finanztransaktionen zu überwachen.

Mehr Informationen darüber findest Du in unserem Artikel Satoshi Nakamoto.

Fazit: Ist Hal Finney Satoshi?

Hal Finney war tief in die frühen Entwicklungen von Bitcoin involviert und entwickelte mit dem Reusable Proof-of-Work (RPOW) eine wichtige Vorstufe des Bitcoin-Mining-Mechanismus. Hal bestritt jedoch stets Satoshi Nakamoto zu sein, und es gibt keine schlüssigen Beweise, die das Gegenteil beweisen. Allenfalls kann von Indizien gesprochen werden.

Während Finney an einem 10-Meilen-Lauf teilnahm, war Satoshi Nakamoto gleichzeitig aktiv im Bitcoin-Netzwerk, was auf zwei verschiedene Personen hindeutet – oder zumindest aufzeigt, dass Satoshi Nakamoto tatsächlich ein Kollektiv von Personen gewesen sein könnte.

Trotz seiner schweren Krankheit blieb Finney bis zu seinem Tod aktiv und hinterließ ein Vermächtnis, das weiterhin Einfluss auf die Entwicklung digitaler Währungen und den Schutz der Privatsphäre im Internet hat. Seine Pionierarbeit, sein technisches Können und seine unermüdliche Unterstützung von Bitcoin machen ihn zu einem wahren Helden der digitalen Ära. Lesenswert ist im Übrigen auch Hals Beitrag Bitcoin und Ich, welchen er im Jahr vor seinem Tod im Bitcointalk-Forum niederschrieb.