Über die vergangene Woche stimmten LUNA-Staker und die Validatoren des Netzwerks über die Zukunft von Terra ab. Sie entscheiden sich für eine Wiedergeburt der Blockchain und bestätigen damit den von Mitgründer Do Kwon eingebrachten Vorschlag für einen vermeintlichen Hard Fork.

Terra-Netzwerk spaltet sich in zwei Äste

Während des Zusammenbruchs von Terra (LUNA) war es um Mitgründer Do Kwon einige Zeit still. Viele Nutzer hofften auf eine rettende Lösung seinerseits. Als Direktor der Luna Foundation Guard (LFG) blieb er zugleich nicht frei von Kritik.

Da Terra über einige Tage keine Besserung mehr zeigte und die Umlaufversorgung der Kryptowährung LUNA inflationäre Ausmaße annahm, schlug Kwon eine Abspaltung von der bisherigen Blockchain vor.

Während der neu entstehende LUNA-Coin anhand der bisherigen Allokation verteilt wird, soll es sich technisch gesehen nicht um einen Hard Fork handeln. Stattdessen entsteht eine gänzlich neue Blockchain.

Das endgültige Abstimmungsergebnis

Kurz nach 13 Uhr endete die Abstimmung der Terra-Gemeinschaft zum Antrag Nummer 1623 namens Rebirth Terra Network. Große Teile entschieden sich für den Vorschlag des Vordenkers Kwon, der von vielen unabhängigen Entwicklern der Terra Builder Alliance Unterstützung findet.

Terra (LUNA): Abstimmung zu Fork nach Vorbild Ethereums öffentlich
Mehrere Tage in der Diskussion, findet nun eine Abstimmung statt: Erfolgt bei Terra ein Hard Fork nach Vorbild Ethereums? Was bewirkt er?
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Do Kwon verändert Terra-Vorschlag während der Abstimmung

Während Kwon im Gros der Gemeinschaft offenbar immer noch anerkannt wird, lehnen einige Nutzer seine Beteiligung konsequent ab. Der von Bitcoin2Go vor einer Woche beschriebene Vorschlag wurde von Kwon geändert – während der Abstimmung.

Dieses Verhalten festigte die Ablehnung einiger Nutzer gegenüber Kwon, der dafür kritisiert wird, womöglich tun und lassen zu können, was immer er möchte.

Kwon änderte den Anteil der Halter des Stablecoins TerraUSD, die erst nach dem Crash investierten. Statt 20 Prozent bekommen diese nur insgesamt 15 Prozent der neuen LUNA ausgehändigt. Die fünf ausstehenden Prozent gehen in den Community Pool.

Anfänglich sind für alle Investoren 30 Prozent der neuen LUNA direkt ab dem Genesis Block verfügbar. Personen, die vor diesen Veränderungen bereits ihre Stimmen vergeben haben, konnten ihre Entscheidung nachträglich noch einmal verändern. Abschreckend wirkte Kwons Eingriff offenbar nicht.

Neue Terra-Blockchain startet am 27. Mai

Das Testnet der neuen Blockchain ist bereits gestartet, da sich im Vorfeld die Zustimmung zum Vorschlag abzeichnete. Am 27. Mai erfolgt der Start des Mainnets, die Entstehung eines Genesis Blocks und ein Airdrop zur Verteilung der geminteten LUNA.

Um eine Verwechslung mit dem altbekannten Coin zu vergleichen, trägt die neue Version in vielen Unterhaltungen den Namen Terra (oder Luna) 2. Die alte Kryptowährung existiert unter dem Namen LUNC weiterhin.

Das Fortbestehen der bisherigen Blockchain ist nicht nur möglich, sondern auch angedacht. Sie wird auf den Namen Terra Classic umgetauft. Ob aus Luna 2 der erhoffte Erfolg wird, ist fraglich.

Allein durch die Erschaffung einer neuen Blockchain wird der Wert nicht gesteigert. Kwon will die Umlaufversorgung der LUNA auf diese Weise normalisieren. Durch den Zusammenbruch der beiden nativen Token UST und LUNA geriet diese außer Takt.

Da sich beide Kurse nicht erholen konnten, hält Kwon einen von vielen Nutzern erwarteten Coin-Burn für sinnlos. Binance-Gründer CZ sprach sich für einen Burn aus und hält einen von Kwon präferierten Neustart der Blockchain für sinnlos.

Binance gehört zu den frühzeitigen Terra-Investoren und verlor durch den Zusammenbruch umgerechnet 1,5 Milliarden US-Dollar.

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