• Die US-Börsenaufsicht SEC möchte Ethereum als Wertpapier klassifizieren, was bei der Krypto-Community verständlicherweise für Aufruhr sorgt.
  • Die Klassifizierung als Wertpapier würde mit einer Reihe neuer Auflagen einhergehen, weshalb der Ethereum-Softwareriese ConsenSys Klage bei der SEC eingereicht hat.
  • In dieser wird behauptet, dass die SEC durch ihr Vorhaben, Ethereum fälschlicherweise als Wertpapier einstufen, versuche, die Kontrolle über die Zukunft der Kryptowährung Ethereum zu übernehmen.
  • Tatsächlich könnte an der Behauptung von ConsenSys etwas dran sein, denn das Unternehmen nennt vier durchaus überzeugende Gründe, weshalb es sich bei Ethereum nicht um ein Wertpapier handelt. Erfahre hier mehr!
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Handelt es sich bei Ethereum (ETH) um ein Wertpapier?

Mit Beginn des Jahres 2024 hat die US-Regierung Krypto und Unternehmen, die auf jene Technologie bauen, mit einer harten Regulatorik den Kampf angesagt und auch Ethereum blieb von diesem Umstand nicht verschont. Die US-Börsenaufsicht SEC möchte Ethereum nämlich als Wertpapier klassifizieren, was bei der Krypto-Community verständlicherweise für Aufruhr gesorgt hat. Doch was genau ist passiert und wie geht es für Ethereum wohl weiter?

Die US-Börsenaufsicht SEC hat neben Ripple auch die Smart-Contract-Plattform Ethereum im Visier und ist der Meinung, dass es sich der der Kryptowährung nicht um einen Rohstoff wie Bitcoin, sonder um ein Wertpapier handelt - insbesondere nach der Umstellung auf den Proof-of-Stake-Konsens.

Die Klassifizierung als Wertpapier würde mit einer Reihe neuer Auflagen einhergehen, weshalb große Stimmen im Krypto-Space, darunter Ethereum-Softwareriese ConsenSys, der SEC Einhalt gewähren wollen.

In dem Sinne hat ConsenSys am letzten Donnerstag Klage gegen die US-Behörde eingereicht und darin behauptet, dass diese durch ihr Vorhaben, Ethereum fälschlicherweise als Wertpapier einstufen, versuche, die Kontrolle über die Zukunft der Kryptowährung Ethereum zu übernehmen.

Laut ConsenSys weist Ethereum keines der Attribute eines Wertpapiers auf!

Das Ethereum-Startup hinter dem beliebten Wallet MetaMask ist der Meinung, dass die SEC Ethereum unter dem derzeitigen Vorsitzenden Gary Gensler zu stark reguliert. Tatsächlich könnte an der Behauptung von ConsenSys etwas dran sein, schließlich nennt das Unternehmen vier durchaus überzeugende Gründe, weshalb es sich bei Ethereum nicht um ein Wertpapier handelt:

Die historische Haltung der SEC zu Ethereum

Im Jahr 2018 hielt William Hinman, damaliger Direktor der Abteilung für Unternehmensfinanzierung bei der SEC, eine bedeutende Rede, in der er darauf hinwies, dass Ethereum nicht die typischen Eigenschaften eines Wertpapiers aufweist.

»Abgesehen von der Mittelbeschaffung zur Gründung von Ethereum stellen aktuelle Käufe und Verkäufe in seiner dezentralen Struktur keine Wertpapiertransaktionen dar«.

Jene historische Haltung der SEC bildet einen Eckpfeiler der Argumentation gegen ihre aktuellen Bemühungen hinsichtlich einer Neuklassifizierung, weshalb der plötzliche Perspektivwechsel der SEC, ohne wesentliche neue Beweise oder veränderte Umstände, irgendwie unbegründet erscheint.

»Basierend auf der Aussage von Direktor Hinman im Jahr 2018 gibt es keinen Unterschied zwischen jetzt und 2018. Heute ist die Zahl der Menschen, die Ethereum weiterentwickeln sogar noch größer, als vorher«.

Einstufung der CFTC als Rohstoff (Commodity)

Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), eine weitere Regulierungsbehörde in den USA, erkennt Ethereum zudem offiziell als Ware an - zuletzt auch endgültig in einem zivilrechtlichen Durchsetzungsverfahren gegen die Krypto-Börse KuCoin.

Laut einem ConsenSys-Sprecher untermauert die historische Doppelanerkennung durch die SEC und die CFTC das Argument, dass Ethereum sich innerhalb des für Rohstoffe und nicht für Wertpapiere geltenden Regulierungsrahmens befindet.

»Die SEC hat über mehrere Jahre hinweg eindeutig erklärt, dass Ethereum einen Rohstoff darstellt. Man muss also nicht weiter schauen als das, was die CFTC kontinuierlich sagt und die SEC in der Vergangenheit kontinuierlich gesagt hat«.

Dezentralisierung und offenes Protokoll

Der Kern der Architektur von Ethereum liegt in dessen Dezentralisierung und im Gegensatz zu Wertpapieren, die typischerweise von einer zentralen Stelle ausgegeben und verwaltet werden - und damit Spielraum für asymmetrische Insiderinformationen entsteht - basiert Ethereum auf einer verteilten Datenstruktur, wobei alle Informationen offen zugänglich sind.

»Die Governance- und Betriebsprotokolle des Ethereum-Netzwerks hängen nicht von einer zentralisierten Gruppe ab, wodurch der Hauptgrund für die Neuklassifizierung der SEC zum Schutz der Anleger zunichte gemacht wird«.

Es steht außer Frage, dass Ethereum dezentralisiert ist. Es gibt keine Kern- oder Entwicklergruppe, die über privilegierte Insiderinformationen verfügt, was im Sinne der SEC ein grundlegende Merkmal von Wertpapieren darstellt.

Die Irrelevanz der Konsens-Umstellung

Der jüngste Übergang von Ethereum von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake wurde von der SEC als möglicher Grund für die Neuklassifizierung herangeführt. Die Änderung des Konsens hat im Sinne einer sicherheitsrelevanten Neueinstufung durch die Behörde jedoch keine grundsätzliche Auswirkung auf den Kerncharakter der Ethereum-Blockchain.

In seiner Rede erklärte Direktor Hinman im Jahr 2018 zwar, dass Ethereum kein Wertpapier sei, stützte seine Argumentation jedoch nicht auf den Konsens der Ethereum-Blockchain.

»Der Übergang zum Proof-of-Stake führt keine für Wertpapiere typischen Elemente wie Dividenden oder Eigentumsrechte in einem zentralisierten Unternehmen ein. Es handelt sich lediglich um eine technische Weiterentwicklung, die Effizienz und Nachhaltigkeit von Ethereum steigert, ohne den grundlegenden, dezentralen Charakter der Smart-Contract-Plattform zu verändern«.

Fazit zur Argumentation der SEC bezüglich Ethereum

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Neubewertung von Ethereum als Wertpapier durch die SEC auf keinen sinnvollen Argumenten basiert und damit haltlos ist, insbesondere wenn man die historische Regulatorik der SEC, die Klassifizierung durch andere Regulierungsbehörden wie der CFTC, den dezentralen Charakter von Ethereum und die Irrelevanz der Konsens-Umstellung für das Wertpapierrecht berücksichtigt.

Derweil notiert der Ethereum Kurs bei etwa 3.300 USD, was einem Anstieg von 1,8 Prozent in den letzten 24 Stunden und 4,7 Prozent in den letzten 7 Tagen entspricht. Zurückzuführen ist der Preisanstieg wahrscheinlich auf die Zulassung der Ethereum-ETFs in Honkong und dem Listing eines Ethereum-ETFs auf der DDTC-Website durch Franklin Templeton.

ETH/USD-Chart (30d), Quelle: CoinMarketCap
ETH/USD-Chart (30d), Quelle: CoinMarketCap

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