• Im Rahmen der Abstimmung AIP-1 wollte die Arbitrum Foundation die Token-Allokation ratifizieren. Die Nutzer stimmten jedoch gegen eine Ausschüttung von 750 Millionen ARB an die Stiftung.
  • Die Arbitrum Foundation verwendet trotzdem bereits zehn Millionen ARB daraus.
  • Wegen immenser Kritik sollen in den kommenden Tagen mehrere kleinere Abstimmungen stattfinden, welche die Beschwerden der Nutzer berücksichtigen.
Arbitrum kaufen » PayPal, Kreditkarte & Überweisung
Erfahre in dieser Anleitung, wie und wo Du in Deutschland, Österreich und der Schweiz per PayPal, Kreditkarte und Überweisung Arbitrum (ARB) kaufen kannst.

Arbitrum (ARB) fällt um 10 %

Keine zwei Wochen ist es her, dass die Entwickler von Arbitrum mit dem ARB einen eigenen Token auf den Markt gebracht haben. Dem Token des Ethereum Layer-2 gelingt direkt ein fulminanter Start in die Top 100, doch zuletzt fällt der Token um bis zu zehn Prozent.

Im Rahmen eines Airdrops wurden bereits 1,275 Milliarden ARB verteilt. Kritik an einer Abstimmung torpedierte gestern den ARB-Kurs um rund zehn Prozent von 1,28 auf 1,14 US-Dollar.

📌
Inzwischen kann sich der Kurs erholen. Zu Redaktionsschluss liegt ARB nur noch drei Prozent im Minus. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,5 Milliarden US-Dollar liegt der Coin auf dem 38. Rang aller Kryptowährungen.

Drama um Arbitrum: Darum stürzt ARB ab

Der Stein des Anstoßes war eine Abstimmung zum Arbitrum Improvement Proposal 1 (AIP-1). Nutzer konnten ihre ARB Token hier erstmals für den Zweck einsetzen, für den sie erschaffen wurden: Um Entscheidungen innerhalb der Arbitrum DAO zu treffen.

AIP-1 forderte, die Arbitrum Foundation mit 750 Millionen ARB auszustatten – eine Forderung, die von der Mehrheit der Nutzer nicht bestätigt wurde. Die Wähler stimmten gegen den Vorschlag, doch die Arbitrum Foundation setzte ihn dennoch durch und begann bereits, einen Teil der Gelder zu verwenden.

Unter den Nutzern sorgte diese Tatsache für großen Ärger.

Die Entwickler des Protokolls reagierten mit einer Erklärung, in welcher der Programmierer Patrick “stonecoldpat” McCorry schreibt:

Wir glauben, dass ein Großteil der negativen Stimmung im Zusammenhang mit AIP-1 auf die Verwirrung darüber zurückzuführen ist, dass es sich bei AIP-1 um eine Ratifizierung und nicht um einen Antrag handelt.

Anders formuliert: Eine Abstimmung zu AIP-1 ist nicht notwendig, da die Arbitrum Stiftung bereits die Entscheidung für diesen Antrag getroffen hat. Die Abstimmung diente also lediglich zur Ratifizierung.

Statt einer tatsächlichen Wahl führte man eher eine formelle Zeremonie durch.

Unter vielen Nutzern machte sich deshalb Unmut breit. Die Arbitrum DAO wirkte plötzlich wie eine Diktatur im Gewand einer Demokratie.

“Ihr seid ein totaler Witz von einem Team. Warum halten wir überhaupt eine Abstimmung ab? Es gibt keinen Anschein von Dezentralisierung nach dieser Sache. Totale Scheiße. Das kann man nicht mehr rückgängig machen.”

Kommentiert ein entzürnter Nutzer auf Twitter. Eine weitere Person stimmt zu:

“Der Token hatte keinen anderen Nutzen als Governance. Jetzt hat er gar keine Relevanz mehr. Es gibt keine dezentralen Sequencer, keine Fraud Proofs. Es ist eine zentralisierte Verwaltung.”

Entwickler von ARB weisen Schuld von sich

Die Entwickler von ARB weisen die Schuld zuerst von sich. Zwar werde Arbitrum von einer DAO verwaltet und sei somit tatsächlich komplett dezentral, jedoch gebe es ein Henne-Ei-Problem.

Demnach habe die Arbitrum Foundation Entscheidungen treffen müssen, bevor die DAO überhaupt existierte. Zu diesen Entscheidungen gehört auch die Token-Verteilung. Die Allokation von ARB sieht vor, die Entwickler mit 26,94 Prozent der insgesamt zehn Milliarden ARB auszustatten.

Arbitrum ARB Allokation
Arbitrum (ARB) Allokation | Quelle: Coingecko
📌
750 Millionen der Token sollten durch AIP-1 an eine Wallet gelangen, die zum Haushalten bestimmt ist. Die Arbitrum Stiftung wollte damit Partnerschaften und die laufenden Betriebskosten bezahlen.

Die Abstimmung sollte die Unterstützung der Nutzergemeinschaft signalisieren. Da sie wider Erwarten abgelehnt wurde, wertet die Stiftung sie als “willkommene Rückmeldung.”

Weitere Kritik machte sich breit, nachdem 50 Millionen der 750 Millionen ARB bereits versendet wurden. Nutzer vermuteten, dass es bereits zu Abverkäufen kommt. Die Arbitrum Foundation erklärt:

Was die On-Chain-Transfers von 50 Millionen ARB Token betrifft, so wurden 40 Mio. ARB als Darlehen an einen Akteur im Bereich der Finanzmärkte vergeben. Die restlichen 10 Millionen wurden in Fiat umgewandelt und für Betriebskosten verwendet.

Das Darlehen ging offenbar an Binance oder wurde über Binance vergeben. Reaktionen von Nutzern seien immer gern gesehen. Man werde die Meinung der Gemeinschaft genau im Auge behalten, so schließt die Stiftung den Twitter-Beitrag.

Lenken die Entwickler doch ein?

Weil sich abzeichnete, dass die Abstimmung zu AIP-1 scheitert, traf die Arbitrum Stiftung die Entscheidung, sich dem Willen der Nutzer zu unterwerfen. Statt einer Ratifizierung soll eine vollständige Wahl stattfinden. AIP-1 soll dafür in einzelne Bruchstücke geteilt werden.

Die 750 Millionen ARB, welche die Stiftung erhalten soll, könne man zusätzlich mit einer Zeitsperre versehen, welche die Token nur allmählich über vier Jahre hinweg freigibt. Die Stiftung soll außerdem keine Berechtigung haben, an Abstimmungen der DAO teilzunehmen.

Die neuen Abstimmungsvorschläge sollen in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.

Arbitrum Kurs-Prognose

Quellen: Forum.arbitrum.foundation, @Cringe