Ethereum plant den Merge am 19. September. Während das Datum der Umstellung zum Proof of Stake Algorithmus immer näher rückt, nehmen auch Diskussionen um Nutzen und Schaden zu. Insbesondere durch die Miner könnte sich eine neue Abspaltung der ETH-Blockchain anbahnen.

Ethereum-Miner investieren zunehmend in ETC

Lang ist Ethereums Spaltung in ETH und ETC her. Im Juli 2016 führte man das Manöver schließlich durch, um einen Angriff rückgängig zu machen, der den dezentralen Investmentfonds The DAO traf und zum Diebstahl von ganzen 14 Prozent der damaligen Ether-Umlaufversorgung führte.

Das enorme Ausmaß des Angriffs rief auch die Ethereum-Entwickler auf den Plan, welche die Entscheidung trafen, einen Fork durchzuführen, um die entwendeten Ether wieder ihren rechtmäßigen Eigentümern zu übermitteln.

Nicht alle Teilnehmer des Netzwerks waren mit dieser Entscheidung einverstanden. Immerhin brachen die Ethereum-Entwickler das Mantra „Code ist Gesetz.“

Seither besteht auch die ursprüngliche Blockchain als Ethereum Classic fort, dessen Entwicklung vor allem durch Input Output vorangetrieben wurde – die Entwickler hinter Ethereums ewigem Konkurrenten Cardano.

Dem neueren Ethereum (ETH) konnte die alte Blockchain nie gefährlich werden. Dennoch hielt sich das Projekt unter den Top 100 der Kryptos und belegt aktuell den 19. Rang nach Marktkapitalisierung.

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Im Gegensatz zu ETH stellt ETC jedoch nicht auf PoS um. Dieses Element könnte bald zum Wachstum des Projekts führen. Mehrere Ethereum-Miner investieren bereits zunehmend in ETC.

Antpool, ein Mining-Pool der in Verbindung zum ASIC-Hersteller Bitmain steht, kündigte erst Ende Juli an, zehn Millionen US-Dollar in das ETC-Ökosystem zu investieren.

Lasst uns das ETC-Ökosystem unterstützen und gemeinsam hochwertige PoW-Projekte fördern!

Erklärte man zusätzlich auf Twitter.

Neuer ETH-Fork durch Miner?

Hinzu kommt ähnliches Engagement durch weitere Betriebe wie etwa Luxor Technology. Der Hersteller von Mining-Software und Anbieter von Dienstleistungen rief just eine Interessengruppe ins Leben, welche für die Beibehaltung des Proof of Work Algorithmus arbeiten soll.

Ethan Vera, Mitgründer und technischer Direktor von Luxor, zeigt sich besorgt. Weitere Personen der Gruppe teilen seine Befürchtungen, so erklärt er.

Die Bedenken sind zwar unterschiedlich stark ausgeprägt, aber alle haben gemeinsam, dass der Übergang zum PoS noch nicht ausreichend getestet wurde.

Vera hält die Sicherheit des Merge für fraglich.

Die Wahrscheinlichkeit eines erfolglosen Merge ist nicht Null – was für Menschen, die Zeit, soziale und finanzielle Mittel in Ethereum investiert haben, sehr beunruhigend ist.

Unsicher ist Vera, ob Ethereum Classic eine bessere Alternative ist. Denkbar ist zudem eine erneute Abspaltung und somit ein weiterer Ethereum-Abkömmling.

Auch Tron-Gründer Justin Sun hält diese Option nicht für vollkommen aus der Luft gegriffen. Auf Twitter bekundet er Verständnis für die Unterstützer eines auf PoW basierenden Ethereum Forks. Der Nutzer Hasu schreibt:

Viele Personen, mich eingeschlossen, haben seit Jahren vorausgesagt, dass die Miner Ethereum forken würden, um den letzten Saft aus ihrer Investition zu pressen. Man braucht keinen Nostradamus, um das zu erkennen.

Hasu deutet damit auf all die Mining Rigs und ASICs, welche industrielle Miner anschafften. Als profitorientierte Unternehmen werden sie ihre Geräte auch trotz des Merge weiterhin verwenden. Für Ethereum könnte das den Verlust vieler Netzwerkteilnehmer bedeuten.

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