💡 Krypto-Steuern in Europa: Das Wichtigste in Kürze
- Europa hat unterschiedliche Regelungen zur Besteuerung von Kryptowährungen, grundsätzlich unterteilt in Kapitaleinkünfte und Einkommensteuer.
- Einige europäische Länder, darunter Deutschland und Portugal, bieten Steuerfreiheit nach bestimmten Haltefristen.
- Monaco hat die niedrigsten Krypto-Steuern in Europa, während Schweden mit bis zu 57% als steuerlich ungünstigstes Land für Kryptowährungen gilt.
Wie werden Kryptowährungen in Europa besteuert?
In europäischen Ländern gibt es in der Regel zwei Arten der Besteuerung, die auf Kryptowährungen angewendet werden:
- Steuern auf Kapitaleinkünfte
- Einkommensteuer
Natürlich unterscheiden sich die konkreten Regelungen von Land zu Land. In Deutschland etwa sind die Abgaben auf Kapitaleinkünfte ein Teil der Einkommensteuer. Trotzdem ist es hilfreich, die Besteuerung von Kryptowährungen grundsätzlich in zwei Kategorien zu unterteilen.
Diese Unterscheidung bildet die Grundlage für die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen in vielen europäischen Ländern.
Übersicht über Krypto-Steuern in Europa
In der folgenden Tabelle findest Du eine Übersicht über die Versteuerung von Kryptowährungen in europäischen Ländern. Dabei fokussieren wir uns auf die wichtigsten Daten und Fakten.
Land | Besteuerung | Haltedauer |
---|---|---|
Deutschland | Bis zu 45% Einkommensteuer | Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei |
Österreich | 27,5% Einkommensteuer auf Krypto-Gewinne über 11.000 Euro. | Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei |
Schweiz | 0% | Keine Regelung |
Frankreich | 30% | Keine Regelung |
Spanien | 19% - 23%, je nach Steuerklasse | Keine Regelung |
Italien | 26% - 43%, je nach Steuerklasse | 14% bei Verkauf ab 1. Januar des Folgejahres |
Portugal | 28%, keine Steuern auf NFT und Handel zwischen Kryptowährungen | Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei |
Griechenland | 15% | Keine Regelung |
Schweden | 30% - 57%, je nach Steuerklasse | Keine Regelung |
Norwegen | 22% | Keine Regelung |
Luxemburg | bis zu 45.78% | Ab 6 Monaten Haltedauer steuerfrei |
Finnland | 30% bis zu 30.000 EUR, 34% über 30.000 EUR | Keine Regelung |
Island | Bis zu 46% Einkommensteuer | Keine Regelung |
Irland | 20 bis 40% Einkommensteuer, 33% auf Kapitalerträge | Keine Regelung |
Niederlande | 0% bis 50.000 EUR, 31% über 50.000 EUR | Keine Regelung |
Estland | 20% | Keine Regelung |
Rumänien | 10% | Keine Regelung |
Polen | 15-19% | Keine Regelung |
Malta | 0-35% | Keine Regelung |
Belgien | 33% | Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei |
UK | 0% bis 12.000 Pfund, 20-25% Einkommensteuer, 10-20% Kapitalertragssteuer | Keine Regelung |
Ungarn | 15% | Keine Regelung |
Liechtenstein | 12.5% | Keine Regelung |
Bulgarien | 10% | Keine Regelung |
Zypern | 20-35% | Keine Regelung |
Monaco | 0% | Keine Regelung |
In welchen europäischen Ländern gibt es keine Krypto-Steuer?
Krypto-Steuer fällt prinzipiell in allen Ländern in Europa an. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, wie etwa Haltefristen, die zu einem Ausbleiben der Versteuerung von Kryptowerten führen. Bei folgenden Ländern ist dies möglich:
- Belgien: Keine Kapitalertragssteuer, wenn die Kryptowährungen länger als ein Jahr gehalten werden.
- Deutschland: Keine Steuer auf Gewinne aus Kryptowährungen, wenn sie länger als ein Jahr gehalten werden.
- Luxemburg: Keine Kapitalertragssteuer, wenn die Kryptowährungen länger als sechs Monate gehalten wurden.
- Schweiz: Die Besteuerung von Kryptowährungen variiert je nach Kanton. Insgesamt sind jedoch Kapitalerträge für Einzelpersonen, die in Krypto investieren, steuerfrei.
- Portugal: Keine Steuer auf Gewinne aus Kryptowährungen, wenn sie länger als ein Jahr gehalten werden.
- Schweiz: Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen werden in der Schweiz in der Regel als steuerfreie Kapitalgewinne behandelt.
- Monaco: Keine direkte Besteuerung von Kryptowährungen
- Österreich: Freibetrag von 11.000 EUR
- Niederlande: Freibetrag von 50.000 EUR
Mehr Informationen zum Thema Haltefristen und Freibeträge findest Du übrigens in unseren detaillierten Artikel »Krypto Haltefristen und Freibeträge«.
Europäische Länder mit Steuerfreiheit nach Haltefrist bei Kryptowährungen
Tatsächlich zählen Haltefristen zu den Ausnahmefällen in Europa. Nu 6 der 26 hier genannten Ländern geben ihren Einwohnern die Möglichkeit auf massive Steuererleichterungen nach Ablauf einer Frist. Folgende Länder haben eine solche Frist:
- Deutschland: Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei
- Österreich: Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei
- Portugal: Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei
- Luxemburg: Ab 6 Monaten Haltedauer steuerfrei
- Belgien: Ab einem Jahr Haltedauer steuerfrei
- Italien: 14% Steuer bei Verkauf ab 1. Januar des Folgejahres
Welchen europäischen Länder haben die höchsten Krypto-Steuern?
Neben den oben genannten Krypto-Steueroasen in Europa gibt es auch Länder, die deutlich mehr Abgaben verlangen. Hier sind vor allem, aber nicht nur, skandinavische Länder zu finden.
- Finnland: In Finnland unterliegen Kryptogewinne einer Kapitaleinkommensteuer. Bis zu einem Gewinn von 30.000 Euro beträgt der Steuersatz 30%, darüber 34%.
- Dänemark: In Dänemark werden Kryptogewinne als Einkommen besteuert. Der Steuersatz beträgt etwa 37%, kann aber für Besserverdiener bis zu 52% betragen.
- Island: Progressive Steuersätze gelten in Island bereits ab relativ geringen Gewinnen, mit bis zu 46% für Gewinne über 7.000 US-Dollar.
- Frankreich: Bereits ab einem vergleichsweise niedrigen Betrag von 305 Euro im Jahr fallen in Frankreich Steuern auf Kryptogewinne an. Privatanleger zahlen 30%. Wer professionell agiert, zahlt 45%.
Die kryptofreundlichsten Steuergesetze in Europa
In einem Bericht von Coincub wurde ein Ranking der kryptofreundlichsten Steuergesetze der Welt erstellt. Unter den Top 20 finden sich insgesamt 11 europäische Ländern. Die Top-Ränge belegen jedoch Staaten wie UAE und die Bahamas. Das erste europäische Land findet sich mit Monaco auf Platz 6. Es folgen:
- Malta auf Platz 10
- Gibraltar auf Platz 11
- Liechtenstein auf Platz 12
- Deutschland auf Platz 13
- Schweiz auf Platz 15
- Portugal auf Platz 16
- Rumänien auf Platz 17
- Bulgarien auf Platz 18
- Ungarn auf Platz 19
- Griechenland auf Platz 20
Krypto-Steuern in Deutschland schaffen es im weltweiten Vergleich auf einen guten 13. Platz.
Fazit zu Krypto-Steuern in Europa
In Europa existiert eine Vielzahl an unterschiedlichen Steuerregelungen bezüglich Kryptowährungen. Einige Länder gewähren großzügige Freibeträge und Steuerfreiheit für Krypto-Gewinne, während andere restriktivere Gesetze haben, die potenziell hohe Steuerlasten für Investoren bedeuten.
Hierbei ist Deutschland bemerkenswert, da es eine Haltefrist von einem Jahr hat, ab der Krypto-Gewinne steuerfrei sind. Diese Regelung ist eine Ausnahme in der europäischen Landschaft, da die Mehrzahl der Länder solche Regelungen nicht hat.
Das beste Steuergesetz für Kryptowährungen findet sich in Monaco, wenngleich es fraglich ist, ob man sich dort als Normalbürger einen Wohnsitz leisten kann. Mit bis zu 57% Steuern ist Schweden das ungünstige Land für Kryptowährungen.
Häufige Fragen (FAQ) zu Krypto-Steuern in Europa
In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Krypto-Steuern in Europa
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Gibt es Länder in Europa ohne Krypto-Steuer?
Ja, Belgien, Deutschland, Luxemburg, die Schweiz, Portugal und Monaco bieten Steuerfreiheit nach bestimmten Haltefristen. -
Welche Länder haben besonders restriktive Krypto-Steuerregelungen?
Finnland, Dänemark, Schweden, Island und Frankreich verlangen vergleichsweise hohe Steuern auf Kryptogewinne. -
Welches europäische Land hat die niedrigsten Krypto-Steuern?
Monaco hat die niedrigsten Krypto-Steuern in Europa, jedoch ist es schwer, sich dort als Normalbürger niederzulassen.
Disclaimer: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Philipp Hornung, dem cryptotax.lawyer, entstanden. Er beruht auf dem aktuellsten Kenntnisstand der Gesetzgebung, ersetzt jedoch nicht die professionelle Beratung in Sonderfällen und dient lediglich als Informationsgrundlage. Alle Angaben sind ohne Gewähr.