Als angehender Trader möchtest Du sicherlich effektive Werkzeuge kennenlernen, die Dir dabei helfen, den Markt besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Der gleitende Durchschnitt ist ein solcher Trading Indikator, der von vielen Tradern genutzt wird, um Trends zu identifizieren, Kauf- und Verkaufssignale zu generieren und potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu erkennen.

In diesem Artikel werden wir Dir alles Wichtige rund um gleitende Durchschnitte erklären. Wir werden zunächst den Begriff definieren und erläutern, wie gleitende Durchschnitte berechnet werden. Anschließend werden wir die verschiedenen Arten von gleitenden Durchschnitten vorstellen, Strategien diskutieren und zur konkreten Anwendung in der Chartanalyse übergehen.

Was sind gleitende Durchschnitte?

Um Dir den Einstieg in das Thema bestmöglich zu vereinfachen, möchten wir vorab auf die wichtigsten Grundlagen und Begrifflichkeiten eingehen. In den folgenden Absätzen stellen wir uns deshalb diesen Fragen:

  • Was versteht man unter gleitenden Durchschnitten?
  • Wie berechnet man einen gleitenden Durchschnitt?
  • Warum ist der gleitende Durchschnitt beim Trading wichtig?

Definition des gleitenden Durchschnitts

Beim gleitenden Durchschnitt handelt es sich um einen technischen Indikator, der die Preispunkte eines Basiswertes über einen bestimmten Zeitraum kombiniert und durch die Anzahl der Datenpunkte dividiert. Dadurch ergibt sich eine Trendlinie.

Der 200-Tage-Durchschnitt auf dem Bitcoin-Tageschart
Der 200-Tage-Durchschnitt auf dem Bitcoin-Tageschart

Berechnung des gleitenden Durchschnitts

Der gleitende Durchschnitt wird verwendet, um den Durchschnittspreis eines Finanzinstruments über einen bestimmten Zeitraum zu ermitteln. Es gibt verschiedene Methoden, den gleitenden Durchschnitt zu berechnen, wobei die am häufigsten verwendeten der einfache gleitende Durchschnitt (SMA) und der exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA) sind.

Die Berechnung übernehmen Trading Tools wie TradingView für Dich. Es ist jedoch wichtig, den Indikator zu verstehen, um ihn effektiv anwenden zu können.

Einfacher gleitender Durchschnitt

Der einfache gleitende Durchschnitt wird berechnet, indem die Schlusskurse eines Finanzinstruments über einen bestimmten Zeitraum addiert und dann durch die Anzahl der betrachteten Perioden geteilt werden. Die Formel lautet:

SMA = (Schlusskurs1 + Schlusskurs2 + ... + Schlusskursn) / n

Hierbei ist n die Anzahl der betrachteten Perioden. Angenommen, wir betrachten den 20-Tage-SMA, dann werden die Schlusskurse der letzten 20 Tage summiert und durch 20 geteilt, um den SMA zu erhalten.

Beispiel zur Berechnung des SMA

Wenn die Aktie XY in den letzten 3 Tagen bei 85 USD, 87 USD und 92 USD geschlossen wurde, würde sich der gleitende Durchschnitt über die letzten drei Perioden wie folgt berechnen:

  • Summe der Schlusskurse ; 85 + 87 + 92 = 264 USD
  • Die Summe der Schlusskurse dividiert durch die Anzahl der Tage ergibt den einfachen gleitenden Durchschnitt ; 264 : 3 = 88 USD.

Exponentieller gleitender Durchschnitt (EMA)

Der exponentielle gleitende Durchschnitt gewichtet die jüngsten Schlusskurse stärker als die älteren. Dadurch reagiert der EMA schneller auf neue Marktbewegungen. Die Formel für den EMA lautet:

EMA = (aktueller Schlusskurs * K) + (vorheriger EMA * (1 - K))

Hierbei ist K ein Glättungsfaktor, der die Gewichtung der aktuellen Schlusskurse bestimmt. Der Wert von K liegt typischerweise zwischen 0 und 1 und wird anhand der gewählten Periodenlänge berechnet. Eine häufig verwendete Formel zur Berechnung von K ist:

K = 2 / (n + 1)

Warum ist der gleitende Mittelwert für Trader wichtig?

Der gleitende Durchschnitt spielt eine wichtige Rolle im Trading und ist ein unverzichtbares Werkzeug für viele Trader. Zwei der wichtigsten Gründe für die Verwendung gleitender Durchschnitte lauten wie folgt:

  1. Trenderkennung: Der gleitende Durchschnitt hilft dabei, Trends auf dem Markt zu identifizieren. Indem er den Durchschnittspreis über einen bestimmten Zeitraum darstellt, ermöglicht er es Tradern, die Richtung des Markttrends zu erkennen.
  2. Unterstützungs- und Widerstandsniveaus: Der gleitende Durchschnitt dient oft als Unterstützungs- oder Widerstandsniveau. Trader nutzen diese Niveaus, um potenzielle Einstiegs- oder Ausstiegspunkte für ihre Trades zu finden.
Gleitende Durchschnitte können als Unterstützung und Widerstand fungieren
Gleitende Durchschnitte können als Unterstützung und Widerstand fungieren

Darüber hinaus kannst Du durch die Analyse von gleitenden Durchschnitten wirtschaftliche Trends potenziell frühzeitig erkennen und Dir somit einen Vorteil an der Börse verschaffen. Wichtig zu bedenken ist jedoch, dass gleitende Durchschnitte erst durch die Einbeziehung mehrerer Perioden an Aussagekraft gewinnen.

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Ein gleitender 200-Tage-Durchschnitt hat bei der langfristigen Kursentwicklung sehr viel mehr Aussagekraft, als ein 20-Tage-Durchschnitt.

Simple Moving Averages (SMA)

Im Bereich der Trading-Indikatoren werden gleitende Durchschnitte häufig in zwei Varianten genutzt. Zuerst gibt es die Simple Moving Averages, kurz SMA genannt.

Der einfache gleitende Durchschnitt ist der durchschnittliche Kurs von einem Basiswert über einen definierten Zeitraum.

Der SMA gibt einen gleitenden Durchschnittspreis über den betrachteten Zeitraum an. Mit zunehmender Anzahl der betrachteten Perioden wird der SMA stabiler und reagiert weniger empfindlich auf kurzfristige Preisschwankungen.

Ein Simple Moving Average (50) auf dem 4-Stunden-Chart von Bitcoin
Ein Simple Moving Average (50) auf dem 4-Stunden-Chart von Bitcoin

Exponential Moving Average (EMA)

Der exponentiell gleitende Durchschnitt ist ein gleitender Kursdurchschnitt, der einem einfachen gleitenden Durchschnitt zwar ähnelt, den letzten Daten bei der Berechnung jedoch mehr Bedeutung beimisst.

Der Exponential Moving Average (EMA) reagiert schneller auf Kursänderungen.

Neben dem Simple Moving Average werden Exponential Moving Averages in nahezu jeder fundierten Chartanalyse verwendet. Beide Moving Averages gehören also zu den absoluten Grundlagen der Chartanalyse.

Ein Exponential Moving Average (50) auf dem 4-Stunden-Chart von Bitcoin
Ein Exponential Moving Average (50) auf dem 4-Stunden-Chart von Bitcoin

Simple Moving Average vs. Exponential Moving Average

Der Simple Moving Average (SMA) und der Exponential Moving Average (EMA) sind zwei der häufigsten Arten von gleitenden Durchschnitten, die von Tradern verwendet werden.

Obwohl beide dazu dienen, den Durchschnittspreis eines Finanzinstruments über einen bestimmten Zeitraum zu berechnen, gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen ihnen.

SMA und EMA auf dem 4-Stunden-Chart von Bitcoin
SMA und EMA auf dem 4-Stunden-Chart von Bitcoin

Wir haben Dir anhand einiger Kriterien die grundlegenden Unterschiede beider Moving Averages in einer Tabelle gegenübergestellt:

Simple Moving Average vs. Exponential Moving Average
Eigenschaften Simple Moving Average Exponential Moving Average
Berechnung Einfacher Durchschnitt über einen bestimmten Zeitraum. Gewichteter Durchschnitt mit Fokus auf neueren Daten.
Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen Aufgrund der gleichen Gewichtung reagiert der SMA langsamer. Der EMA reagiert aufgrund seiner Gewichtung schnell auf Veränderungen.
Relevanz beim Trading Für die Erkennung langfristiger Trends ist der SMA bei Händlern ein bewährtes Mittel. Vor allem beim kurzfristigen Handel erweist sich der EMA aufgrund seiner Dynamik als nützlich.
Beliebtheit Allgemein bekannt und häufig verwendet. Etwas weniger bekannt, aber beliebt.
Einsatzbereich Hervorragend für langfristige Analysen und Trendfolgestrategien. Gut geeignet für kurzfristige Analysen und schnelle Handelsentscheidungen.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass der SMA unabhängig von der aktuellen Preisentwicklung berechnet wird, während der EMA bei seiner Berechnung auf den vorherigen EMA-Wert angewiesen ist.

Dies führt dazu, dass der EMA kontinuierlich angepasst wird und sich mit jeder neuen Periodenlänge ändert, während der SMA stabil bleibt.

Die Wahl zwischen SMA und EMA hängt von den individuellen Handelspräferenzen und der Handelsstrategie ab. Der SMA eignet sich gut für langfristige Analysen und die Identifizierung langfristiger Trends, da er weniger empfindlich gegenüber kurzfristigen Preisschwankungen ist.

Der EMA hingegen ist bei kurzfristigen Handelsentscheidungen und der Erkennung von schnellen Trendwechseln nützlich, da er schneller auf Preisänderungen reagiert.

VWAP (Volume Weighted Average Price)

Der VWAP berechnet den durchschnittlichen Preis eines Vermögenswerts basierend auf dem gehandelten Volumen. Er wird häufig von Daytradern verwendet, um den Einfluss des Volumens auf den Preisverlauf zu berücksichtigen.

Der VWAP ist ein mit Volumen gewichteter Durchschnittspreis
Der VWAP ist ein mit Volumen gewichteter Durchschnittspreis

Der VWAP wird als Linie im Chart dargestellt und verläuft im Allgemeinen nah am Durchschnittspreis der Handelssitzung. Er kann als Indikator für den fairen Wert eines Vermögenswerts dienen und als Unterstützungs- oder Widerstandsniveau während des Handels fungieren. Trader nutzen den VWAP, um den optimalen Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkt zu bestimmen, insbesondere bei kurzfristigen Handelsstrategien.

TWAP (Time Weighted Average Price)

Der TWAP, oder Time Weighted Average Price, ist ein Trading-Indikator, der den durchschnittlichen Preis einer Wertpapierorder über einen bestimmten Zeitraum hinweg berechnet. Er wird in einem Chart als eine Linie dargestellt, die den Verlauf des gewichteten Durchschnittspreises im Zeitverlauf zeigt.

Ein TWAP geankert auf einen Tag im Bitcoin Chart
Ein TWAP geankert auf einen Tag im Bitcoin Chart

Der TWAP ist besonders nützlich, um eine gleichmäßige Ausführung einer Order über einen festgelegten Zeitraum hinweg sicherzustellen. Anstatt die Order auf einmal zu platzieren, wird der TWAP verwendet, um die Order schrittweise über den Zeitraum hinweg auszuführen. Dies hilft dabei, Markteinflüsse zu minimieren und eine präzisere Ausführung zu erzielen.

Moving Average Ribbons

Moving Average Ribbons erzeugen ein Band aus gleitenden Durchschnitten, das den Preisverlauf des gehandelten Instruments umgibt. Je nach gewählten Periodenlängen können die Bänder eng beieinander liegen oder sich weit voneinander entfernen.

Wenn die Bänder eng zusammenliegen, deutet dies auf eine Konsolidierungsphase hin, während sich weit auseinanderliegende Bänder auf einen starken Trend hindeuten können.

Mehrere gleitende Durchschnitte können für eine präzisere Trendidentifikation sorgen
Mehrere gleitende Durchschnitte können für eine präzisere Trendidentifikation sorgen

Der Vorteil der Moving Average Ribbons besteht darin, dass sie eine visuell ansprechende Darstellung des Marktverhaltens bieten und eine verbesserte Trendidentifikation ermöglichen. Durch die Verwendung mehrerer gleitender Durchschnitte können Trader sowohl langfristige als auch kurzfristige Trends besser erkennen.

Die Verwendung des gleitenden Durchschnitts beim Trading

Die Verwendung gleitender Durchschnitte bietet Tradern viele Optionen. Gleitende Durchschnitte sind für Händler ein gängiges Werkzeug, um Preisdaten zu glätten, Trends frühzeitig zu identifizieren und potenzielle Kauf- oder Verkaufssignale zu generieren.

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Wenn der Preis von einem Asset über dem Moving Average liegt, kann dies auf einen Aufwärtstrend hindeuten, während Preise unterhalb vom gleitenden Durchschnitt einen Abwärtstrend initiieren. 

Gleitende Durchschnitte werden in verschiedenen Handelsstrategien eingesetzt und können zudem auf verschiedenen Zeitrahmen angewendet werden.

  • Moving Average Crossover: Bei dieser Strategie werden zwei Moving Averages verwendet, beispielsweise ein kurzfristiger (50-SMA) und ein langfristiger (200-SMA) Durchschnitt. Ein Kaufsignal tritt auf, wenn der kurzfristige MA den langfristigen MA von unten nach oben durchkreuzt.
  • Trendbestätigung: Hier wird ein einzelner Moving Average verwendet, um Trends potentiell frühzeitig erkennen zu können. Der MA dient in diesem Fall also klassisch als Unterstützungs- und Widerstandszone.
  • Stop-Loss-Platzierung: Der gleitende Durchschnitt kann auch bei der Platzierung von Stop-Loss-Orders behilflich sein. Trader können den gleitenden Durchschnitt als Referenzpunkt nutzen, um festzulegen, bis zu welchem Punkt sie bereit sind, Verluste zu akzeptieren.

Beim Handel mit gleitenden Durchschnitten ist es wichtig, nicht nur auf einzelne Signale zu achten, sondern den Gesamtkontext zu berücksichtigen. Dazu zählt:

  • Bestätigung durch andere Indikatoren oder Analysen
  • Volatilität und Handelsvolumen
  • Makroökonomische Einflussfaktoren

Wichtige Periodenlängen von Moving Averages

Beim Trading mit gleitenden Durchschnitten ist zu beachten, dass die Einstellung der Periodenlänge den Moving Average Indikator grundlegend verändert.

Während gleitende Durchschnitt mit einer langen Periodenlänge sich dafür eignen, langfristigen Kursbewegungen zu beurteilen, können Moving Averages mit einer kurzen Periodenlänge für die Analyse kurzfristiger Trends nützlich sein.

Wir möchten Dir kurz den Einfluss der Periodenlänge mithilfe eines Beispiels am Bitcoin-Kurs verdeutlichen.

Die 200 Tage Linie

  • Der einfache 200-Tage-Durchschnitt wird für die Analyse diverser Märkte verwendet. Er ist weit verbreitet und einer der beliebtesten Trading Indikatoren.
  • Vor allem langfristige Kursbewegungen können mit Hilfe vom 200-SMA frühzeitig erkannt werden.
  • In diesem Beispiel hat der 200-SMA zuverlässig die Korrektur im Mai 2021 von 48.000 USD auf insgesamt 15.000 USD angekündigt.
  • Anfang 2023 hat der Bitcoin-Kurs nach langer Zeit der 200-SMA durchbrechen können und auch im März 2023 mit einem erfolgreichen Retest ein valides Kaufsignal geliefert.

Die 50 Tage Linie

  • Für die Analyse mittelfristiger Trends bietet sich der 50-SMA an. Es liefert deutlich mehr Signale, als der 200-SMA.
  • Der Anlagehorizont beim Handel mit 50-SMAs ist im Vergleich zum 200-SMA natürlich deutlich kürzer. Wie Du unschwer erkennen kannst, korreliert die Trendlinie deutlich öfter mit dem Chart.
  • Die Aussagekraft vom 50-SMA ist natürlich nicht mit dem der 200-SMA vergleichbar, jedoch hättest Du auch mit Hilfe dieses Trendfolge Indikators einige valide Signale erhalten.

Die 20 Tage Linie

  • Der gleitende 20-Tage-Durchschnitt ist in der Regel nur für die Analyse kurzfristiger Kursverläufe sinnvoll.
  • Da Dir der 20-SMA lediglich untergeordnete Trendbewegungen anzeigt, ist dieser Indikator für Händler mit einem kurzfristigen Anlagehorizont geeignet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der Periodenlänge von Moving Averages von der Handelsstrategie, dem gehandelten Instrument und der Zeitebene abhängt.

Jeder gleitende Durchschnitt hat seine eigenen Vor- und Nachteile, und es kann sinnvoll sein, mehrere Moving Averages mit unterschiedlichen Periodenlängen zu kombinieren, um eine umfassendere Analyse durchzuführen. Hierzu können Moving Average Ribbons nützlich sein.

Trader sollten Experimente durchführen und die für sie oder das jeweilige Finanzinstrument am besten geeigneten Periodenlängen identifizieren. Hierfür kannst Du ein Trading Journal in Verbindung mit Demokonten nutzen.

Vorteile und Nachteile von gleitenden Durchschnitten

In diesem Absatz möchten wir kurz auf die Vor- und Nachteile beim Handel mit gleitenden Durchschnitten eingehen.

Vor- und Nachteile von gleitenden Durchschnitten
Vorteile Nachteile
Unkomplizierte Anwendung Signale können verzögert sein
Nützlich für die Identifizierung von Trendlinien Potentiell falsche Signale in Seitwärtsphasen
Unterstützt bei der Bestimmung von Ein- und Ausstiegspunkten Weniger für volatile Märkte geeignet als andere Trading Indikatoren
Hohe Flexibilität aufgrund der vielen Anpassungsmöglichkeiten von MAs

Es ist wichtig zu verstehen, dass gleitende Durchschnitte genau wie alle anderen Trading Indikatoren lediglich ein Analyse Instrument ist, mit welchem Du Deine ohnehin bestehende Meinung untermauern kannst. Lediglich auf Grundlage von gleitenden Durchschnitten zu handeln, wäre leichtsinnig.

Tipps zur Anwendung des gleitenden Durchschnitts

Bei der Verwendung von gleitenden Durchschnitten gibt es einiges, auf das es sich zu achten lohnt. Vor allem für präzise Trading Signale ist die adäquate Anwendung von gleitenden Durchschnitten sehr wichtig.

  • Richtige Periodenlänge verwenden: Die Wahl einer eigenen Periodenlänge ist vor allem in Bezug auf Deinen Anlagehorizont relevant. Je größer die eingestellte Periodenlänge ist, desto aussagekräftiger sind die gleitenden Durchschnitte vor allem bei langfristigen Trendbewegungen.
  • Zusätzliche Indikatoren kombinieren: Für die fundierte Beurteilung eines Kursverlaufs ist es natürlich ratsam, möglichst viele Indikatoren für die eigene Handelsentscheidung mit einzubeziehen. So lohnt sich neben dem MA-Average Indikator auch immer ein Blick auf Volumen Indikatoren wie beispielsweise dem On-Balance-Volumen.
  • Entfernung zwischen Kurs und Mittelwert nutzen: Die Chartanalyse baut auf einigen grundlegenden Theorien auf. Eine davon besagt, dass sich der Wert eines Basiswertes grundsätzlich eher seinem Mittelwert nähert, als in die entgegengesetzte Richtung zu tendieren. Diese Information kannst Du Dir beim Handel mit gleitenden Durchschnitten bei adäquatem Risikomanagement zunutze machen.
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Gleitende Durchschnitte sind nützliche Tools, die in eine Reihe von Trading Strategien angewendet werden können. Aus unserer Sicht ist es empfehlenswert zu experimentieren, bis Du eine passende Herangehensweise für Deinen Stil gefunden hast.

Gleitenden Durchschnitt auf TradingView einstellen

TradingView ist eine beliebte Plattform für technische Analyse und Charting, die eine Vielzahl von Tools und Indikatoren bietet, darunter auch den gleitenden Durchschnitt. Hier ist eine Anleitung, wie Du den gleitenden Durchschnitt auf TradingView einstellen kannst:

  1. Öffne TradingView und lade den Chart des gewünschten Finanzinstruments.
  2. Klicke auf das „Indikatoren“-Symbol (meistens dargestellt als „fx“) in der Symbolleiste oben auf dem Chart.
  3. Suche nach „Moving Average“ oder „Gleitender Durchschnitt“ in der Indikatorliste und wähle ihn aus.
  4. Es öffnet sich ein Fenster mit den Einstellungen für den gleitenden Durchschnitt.
  5. Wähle die gewünschte Periodenlänge für den gleitenden Durchschnitt aus. Du kannst auch den Typ des gleitenden Durchschnitts (z.B. SMA, EMA) und die Farben anpassen, falls gewünscht.
  6. Bestätige die Einstellungen und der gleitende Durchschnitt wird auf deinem Chart angezeigt.
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Um die Einstellungen des gleitenden Durchschnitts anzupassen oder weitere gleitende Durchschnitte hinzuzufügen, wiederhole einfach die Schritte 2 bis 5.

TradingView bietet auch erweiterte Funktionen für den gleitenden Durchschnitt, wie z.B. das Hinzufügen mehrerer gleitender Durchschnitte mit unterschiedlichen Periodenlängen oder das Anpassen der Linienstärke und des Stils. Du kannst die Einstellungen nach Deinen Vorlieben anpassen, um den gleitenden Durchschnitt optimal zu nutzen.

Fazit: Wie nützlich sind gleitende Mittelwerte im Trading?

Bei den gleitenden Durchschnitten handelt es sich um einen sehr beliebten und häufig verwendeten Indikator für die Bewertung des Preises. In nahezu jeder Chartanalyse finden EMAs und SMAs mit den verschiedensten Periodenlängen ihre Anwendung.

Gleitende Durchschnitte können ein nützliches Werkzeug sein, um Trends potenziell frühzeitig zu erkennen und Handelssignale zu generieren. Moving Averages sind einfach in der Anwendung und bieten Dir beim Handel hohe Flexibilität.

Allerdings sollten Trader sich der verzögerten Signale, möglicher falscher Signale bei Seitwärtsbewegungen und den Einschränkungen in volatilen Märkten stets bewusst sein.

Letztendlich sollte der Handel mit gleitenden Durchschnitten lediglich als Teil einer umfassenden Handelsstrategie betrachtet werden, die weitere Indikatoren und Analysen voraussetzt.

Häufige Fragen (FAQ) zum Thema gleitende Durchschnitte.

In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema gleitende Durchschnitte.

  • Was ist der Unterschied zwischen dem einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) und dem exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA)?

    Während der einfache gleitende Durchschnitt nichts weiter als der durchschnittliche Kurs von einem Basiswert über einen definierten Periodenlänge ist, gewichtet der exponentielle gleitende Durchschnitt die neuesten Daten stärker.
  • Kann der gleitende Durchschnitt allein als Handelsstrategie verwendet werden?

    Sich beim Handel am Finanzmarkt lediglich auf gleitende Durchschnitte zu verlassen, ist fahrlässig. Der Handel mit gleitenden Durchschnittensollte sollte nur als Teil einer umfassenden Handelsstrategie betrachtet werden, die weitere Indikatoren und Analysen voraussetzt.
  • Welche Märkte eignen sich besonders gut für den Einsatz des gleitenden Durchschnitts?

    Der gleitende Durchschnitt kann grundsätzlich für die Analyse jeglicher Vermögenswerte verwendet werden. Jedoch sind Handelssignale vor allem in volatilen Märkten nicht immer präzise.
  • Sind gleitende Durchschnitte auch für kurzfristige Trader relevant?

    Auch Händler mit einem kurzfristigen Anlagehorizont können von gleitenden Durchschnitten profitieren. Hierbei empfielt sich jedoch, die Periodenlänge im Chart und/oder beim gleitenden Durchschnitt anzupassen.