Layer-1 und Layer-2: Das Wichtigste in Kürze
- Was ist eine Layer-1 Blockchain?
Layer 1 ist die Basisschicht eines Blockchain-Netzwerks – hier laufen Konsens, Datenspeicherung und Transaktionen. Sie bildet das Fundament, auf dem alle weiteren Schichten aufbauen. - Wofür braucht man Layer 2?
Layer-2-Lösungen entlasten Layer 1, indem sie Prozesse auslagern und effizienter machen. Ziel ist es, Skalierbarkeit zu verbessern, ohne Sicherheit oder Dezentralisierung aufzugeben. - Was ist das Blockchain-Trilemma?
Es beschreibt den Zielkonflikt zwischen Dezentralisierung, Sicherheit und Skalierbarkeit. Eine Blockchain kann selten alle drei Aspekte gleichzeitig optimal abdecken. - Wie arbeiten Layer 1 und Layer 2 zusammen?
Layer 2 verarbeitet Transaktionen off-chain und übergibt die Ergebnisse zur Verankerung an Layer 1. So bleibt das System effizient – und gleichzeitig sicher. - Welche Blockchains nutzen Layer 2?
Vor allem Ethereum setzt stark auf Layer-2-Technologien wie Arbitrum oder zkSync. Auch Bitcoin nutzt Layer 2, etwa durch das Lightning Network für Zahlungen.
Was sind Blockchain Layer?
In der Blockchain-Technologie bezeichnet der Begriff „Layer“ eine strukturelle Ebene innerhalb des Netzwerks, auf der bestimmte Funktionen stattfinden. Man kann sich das wie ein Schichtenmodell vorstellen: Jede Ebene übernimmt dabei klar abgegrenzte Aufgaben – zum Beispiel die Absicherung von Transaktionen oder deren schnellere Verarbeitung.

Die bekannteste Ebene ist der sogenannte Layer 1 – das ist die Basisschicht, auf der die Blockchain selbst läuft, inklusive Konsensmechanismus und Datenspeicherung. Da Layer-1-Blockchains jedoch oft an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, wurden zusätzliche Schichten eingeführt – sogenannte Layer-2-Lösungen.
Diese setzen technisch auf Layer 1 auf, führen aber bestimmte Prozesse ausgelagert durch, um das Gesamtsystem effizienter zu machen. Die Layer-Architektur verfolgt also das Ziel, Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralisierung besser in Einklang zu bringen – und damit das sogenannte Blockchain-Trilemma zu entschärfen.
Wie funktioniert die Layer-Architektur?
Die Einteilung in verschiedene Layer ist kein Zufall, sondern eine gezielte Antwort auf technische Herausforderungen. Sie ermöglicht es, bestimmte Aufgaben voneinander zu trennen und so effizienter zu lösen. Doch wie genau funktioniert diese Schichtenarchitektur eigentlich?

Was ist eine Layer-1 Blockchain?
Layer-1-Blockchains sind die Basisschicht eines Blockchain-Netzwerks – sie bilden das Fundament, auf dem alle anderen Ebenen aufbauen. Auf dieser Ebene laufen zentrale Prozesse wie:
- Validierung von Transaktionen
- Konsensfindung zwischen den Netzwerkteilnehmern
- Speicherung und Verwaltung der Blockchain-Daten
Viele bekannte Blockchains wie Bitcoin oder Ethereum in ihrer ursprünglichen Form setzen ausschließlich auf Layer 1. Sie sind oft sehr sicher und dezentral, stoßen jedoch schnell an Grenzen, wenn viele Transaktionen gleichzeitig verarbeitet werden müssen – ein typisches Resultat des Blockchain-Trilemmas.
Mehr erfahren? Detaillierte Infos und konkrete Projekte: Layer-1 Blockchains.
Das Blockchain-Trilemma
Das Blockchain-Trilemma beschreibt den Zielkonflikt zwischen drei zentralen Eigenschaften:
- Dezentralisierung – keine zentrale Instanz kontrolliert das Netzwerk
- Sicherheit – Schutz vor Manipulation und Angriffen
- Skalierbarkeit – Fähigkeit, viele Transaktionen schnell zu verarbeiten
Der Begriff wurde vor allem durch Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin geprägt und zeigt, dass es technologisch schwierig ist, alle drei Aspekte gleichzeitig optimal zu erreichen. Viele Blockchains priorisieren zwei dieser Eigenschaften und nehmen dabei Einschränkungen bei der dritten in Kauf.

So sind manche Netzwerke besonders sicher und dezentral, aber langsam und teuer – andere wiederum skalieren gut, verzichten dafür aber auf echte Dezentralität. Die Layer-Architektur versucht genau hier anzusetzen und diese Gegensätze technisch besser auszubalancieren.
Was ist eine Layer-2 Blockchain?
Die Layer-Architektur – insbesondere die Entwicklung von Layer-2-Lösungen – versucht genau hier anzusetzen und diese Gegensätze technisch besser auszubalancieren. Layer-2-Blockchains setzen auf bestehenden Layer-1-Systemen auf, führen aber bestimmte Transaktionen und Prozesse ausgelagert durch. Ziel ist es, die Hauptblockchain zu entlasten, ohne auf deren Sicherheit und Dezentralität verzichten zu müssen.
Technisch gesehen verlagert Layer 2 Teile der Datenverarbeitung oder Transaktionslogik „off-chain“ – also außerhalb der eigentlichen Blockchain. Die Ergebnisse werden dann in verdichteter Form zurück auf Layer 1 geschrieben. So lassen sich deutlich mehr Transaktionen pro Sekunde abwickeln, während Layer 1 weiterhin als vertrauenswürdige Basis dient.
💡 Übrigens: Auch auf Layer 1 selbst wird intensiv daran gearbeitet, die Grenzen des Trilemmas zu verschieben. Neue Ansätze wie modulare Blockchains, verbesserte Konsensmechanismen oder effizientere Datenstrukturen wie BlockDAG und Sharding sollen helfen, Skalierbarkeit direkt in der Basisschicht zu verbessern. Dennoch gelten Layer-2-Lösungen derzeit als der praktikabelste Weg.
Mehr erfahren? Detaillierte Infos und konkrete Projekte: Layer-2 Blockchains.
Zusammenspiel von Layer-1 und Layer-2
Layer-1 und Layer-2 sind technisch eng miteinander verknüpft – auch wenn viele Prozesse auf Layer 2 stattfinden, bleibt Layer 1 das Rückgrat des Systems. Es übernimmt weiterhin zentrale Aufgaben wie die Sicherung von Daten, die Validierung von Ergebnissen und die Einhaltung der Protokollregeln.
Layer-2-Lösungen nutzen Layer 1 in der Regel als Vertrauensebene: Transaktionen werden gebündelt, komprimiert und in regelmäßigen Abständen auf der Basisschicht verankert. So entsteht ein System, das deutlich leistungsfähiger ist, ohne auf die Sicherheit und Unveränderlichkeit der zugrunde liegenden Blockchain zu verzichten.
Arten von Layer-2-Lösungen
Layer-2-Lösungen verfolgen unterschiedliche technische Ansätze, um die Skalierung von Blockchains zu verbessern. Sie alle setzen auf Layer 1 auf, unterscheiden sich aber darin, wie sie Transaktionen verarbeiten und absichern. Hier sind die wichtigsten Kategorien im Überblick:

- Rollups
Rollups bündeln Transaktionen und führen sie außerhalb der Layer-1-Blockchain aus. Die verdichteten Ergebnisse werden dann zurück auf Layer 1 geschrieben. Dadurch lassen sich deutlich mehr Transaktionen abwickeln – bei hoher Sicherheit. - Optimistic Rollups
Diese Rollups gehen davon aus, dass alle Transaktionen korrekt sind („optimistisch“). Nur bei Einsprüchen werden Beweise geprüft. Sie sind einfacher umzusetzen, benötigen aber eine gewisse Wartezeit für die Finalität. - ZK-Rollups (Zero-Knowledge)
ZK-Rollups verwenden kryptografische Beweise, um die Korrektheit der Transaktionen zu belegen. Sie gelten als besonders sicher und schnell, sind aber technisch anspruchsvoller in der Entwicklung. - State Channels
State Channels ermöglichen viele Transaktionen zwischen zwei Parteien außerhalb der Blockchain. Nur der Anfangs- und Endzustand wird auf Layer 1 gespeichert. Das eignet sich besonders für schnelle und kostengünstige Interaktionen. - Plasma
Plasma nutzt sogenannte Sidechains oder „Child Chains“, auf denen Transaktionen unabhängig ausgeführt werden. Die Ergebnisse werden in regelmäßigen Abständen mit der Haupt-Blockchain synchronisiert. Das Modell ist skalierbar, aber technisch komplex und weniger verbreitet.
Vergleich: Layer-1 vs. Layer-2 Blockchains
Layer-1- und Layer-2-Blockchains verfolgen unterschiedliche technische Ansätze – sie ergänzen sich, anstatt in Konkurrenz zueinander zu stehen. Während Layer 1 das Grundgerüst bildet, soll Layer 2 konkrete Schwächen ausgleichen, insbesondere in puncto Skalierbarkeit.
Kategorie | Layer 1 | Layer 2 |
---|---|---|
Funktion | Basisschicht der Blockchain | Erweiterung zur Skalierung |
Beispiele | Bitcoin, Ethereum (Mainnet), Solana | Arbitrum, Optimism, zkSync, Lightning Network |
Aufgaben | Konsens, Datenspeicherung, Sicherheit | Transaktionsverarbeitung, Skalierung, Kostenreduktion |
Ort der Ausführung | Direkt auf der Blockchain (on-chain) | Teilweise außerhalb der Haupt-Blockchain (off-chain) |
Skalierbarkeit | Eingeschränkt (je nach Design) | Hoch – durch Auslagerung von Prozessen |
Sicherheit | Eigenständig durch Netzwerkkonsens | „Geerbt“ von Layer 1 durch Verankerung |
Transaktionskosten | Meist höher | Deutlich günstiger |
Finalität | Direkt durch Layer-1-Konsens | Verzögert (z. B. durch Challenges bei Optimistic Rollups) |
Trotz ihrer Unterschiede verfolgen Layer 1 und Layer 2 dasselbe Ziel: Ein sicheres, funktionierendes Blockchain-System. Während Layer 1 für Stabilität und Unveränderlichkeit sorgt, hilft Layer 2 dabei, alltägliche Transaktionen effizienter abzuwickeln – ohne Abstriche bei der Sicherheit.
Besonders spannend wird es, wenn beide Schichten sauber zusammenspielen: Layer 2 kann Transaktionen in großer Zahl abfertigen, während Layer 1 als vertrauenswürdiges Rückgrat für Verifizierung und Schutz dient. Dieses Zusammenspiel ist ein zentrales Element moderner Blockchain-Architekturen – und wird in Zukunft noch weiter ausgebaut.
Häufige Fragen (FAQ) rund um Layer-1 und Layer-2 Blockchains
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Warum sind Layer-2-Lösungen überhaupt nötig?
Layer-1-Blockchains stoßen bei hoher Auslastung schnell an ihre technischen Grenzen. Transaktionen werden langsamer und teurer, was die Nutzung unattraktiv macht. Layer-2-Lösungen setzen genau hier an und schaffen mehr Kapazität, ohne Layer 1 zu verändern. -
Wie sicher ist Layer 2 im Vergleich zu Layer 1?
Layer-2-Lösungen leiten ihre Sicherheit in der Regel direkt von Layer 1 ab. Das bedeutet: Die Verankerung wichtiger Daten und Zustände erfolgt weiterhin auf der Basisschicht. Solange die Anbindung korrekt implementiert ist, bleibt das Gesamtsystem vertrauenswürdig. -
Welche Nachteile haben Layer-2-Systeme?
Sie bringen zusätzliche technische Komplexität mit sich – für Entwickler, aber auch für Nutzer. Manche Layer-2-Lösungen haben längere Auszahlungszeiten, etwa bei Optimistic Rollups. Außerdem erfordern sie eigene Infrastruktur wie Sequencer oder Bridges, die potenzielle Schwachstellen darstellen können. -
Was sind modulare Blockchains, und wie unterscheiden sie sich?
Modulare Blockchains trennen Funktionen wie Konsens, Datenverfügbarkeit und Ausführung voneinander. So lassen sich spezialisierte Komponenten effizient kombinieren – ähnlich wie Layer-Architekturen. Sie gelten als möglicher nächster Schritt zur weiteren Skalierung und Flexibilität. -
Ist Layer 2 nur für Ethereum relevant?
Nein – auch andere Netzwerke wie Bitcoin nutzen Layer-2-Ansätze, etwa das Lightning Network für Mikrozahlungen. Dennoch ist Ethereum aktuell das Ökosystem mit der größten Vielfalt an Layer-2-Lösungen. Hier entstehen besonders viele Innovationen im Bereich Rollups und modulare Protokolle.