💡 Sidechains: Das Wichtigste in Kürze
- Definition von Sidechains: Sidechains sind separate Blockchains, die parallel zu einer Hauptblockchain (Mainchain) laufen und durch einen Zwei-Wege-Peg miteinander verbunden sind. Sie ermöglichen den Transfer von Vermögenswerten zwischen der Haupt- und der Sidechain.
- Unabhängigkeit und Flexibilität: Sidechains operieren unabhängig von der Hauptkette, was Entwicklern ermöglicht, verschiedene Konsensmechanismen, Regeln und Innovationen zu testen, ohne die Sicherheit und Stabilität der Hauptkette zu beeinträchtigen.
- Anwendungsfälle: Sie werden oft für spezifische Anwendungen oder zur Erprobung neuer Blockchain-Funktionen eingesetzt, ohne das Hauptnetzwerk zu belasten. Beispiele sind Zahlungsverarbeitung, Datenschutzverbesserungen oder Smart Contract-Experimente.
- Verbesserung der Skalierbarkeit und Effizienz: Durch die Auslagerung von Transaktionen auf Sidechains können Hauptnetzwerke entlastet werden, was zu schnelleren Transaktionszeiten und niedrigeren Gebühren führt, während gleichzeitig die Netzwerksicherheit gewahrt bleibt.
Was ist eine Sidechain?
Sidechains sind Blockchains, die von einer anderen, übergeordneten Haupt-Blockchain abgespalten wurden. Die Sidechain ist dabei weiterhin mit der ursprünglichen Blockchain verbunden.
Eine zugrundeliegende Blockchain kann mehrere Sidechains zugleich besitzen. Sie erweitern die Blockchain daher um parallele Netzwerke, um diese zu entlasten.
Die Sidechain ermöglicht Transaktionen zwischen der Haupt-Blockchain und der/den Sidechain(s). Es ist sohin möglich, Token von der Sidechain auf die Haupt-Blockchain zu übertragen und umgekehrt.
Wie funktionieren Blockchain Sidechains?
Eine Blockchain besteht aus einer Kette von Blöcken. Diese Kette wird als Mainchain bezeichnet. Sie verknüpft die Blöcke miteinander und bildet so die zugrundeliegende Blockchain.
Um das Transaktionsvolumen auf der Blockchain erhöhen zu können, werden Sidechains gebildet. Diese laufen neben der Mainchain her und dienen als Abzweigung von der Mainchain. Einerseits können sie autonom neben der Mainchain existieren, andererseits sind sie aber auch mit dieser verbunden.
Um Transfers zwischen der Mainchain und den Sidechains zu ermöglichen, ist es notwendig, Token von der Mainchain auf die Sidechain zu übertragen. Dies ist notwendig, damit Token nicht doppelt übertragen werden. Die Token werden sohin digital markiert und von der Mainchain vorübergehend nicht mehr verarbeitet.
In diesem Prozess stellt die Sidechain eine Art Blackbox dar. In ihr finden unabhängige Transaktionen statt, ohne, dass dadurch die Mainchain bzw. das gesamte Netzwerk belastet wird.
Vorteile von Sidechains
Die wesentlichen Funktionen von Sidechains sind die Erhöhung der Flexibilität der Blockchain sowie der Ausbau ihres Transaktionsvolumens.
Zudem bieten Sidechains die Möglichkeit, Blockchains mit neuen oder alternativen Funktionalitäten auszustatten. Sidechains müssen nicht dieselben Regeln befolgen, die für die Haupt-Blockchain gelten. Stattdessen können sie neue, erweiterte Funktionen einbringen. Ein Beispiel für eine solche Funktionserweiterung ist Liquid, einer Sidechain von Bitcoin.
Da Sidechains eigene Regeln festlegen können, kann für sie auch ein anderer Konsens-Mechanismus festgelegt werden. Folgt die Haupt-Blockchain einem Proof-of-Work-Konsens, kann die Sidechain dennoch auf Proof-of-Stake setzen. Dies erlaubt eine höhere Flexibilität innerhalb des Netzwerks.
Durch die Nutzung verschiedener Ketten parallel wird das Netzwerk massiv entlastet, weil die Transaktionen auf der Sidechain unabhängig von der Haupt-Blockchain ausgeführt werden können.
Ein weiterer Vorteil ist der Sicherheitsaspekt: Mainchain und Sidechain sind miteinander verbunden, stellen aber zwei individuelle Blockchains dar. Besteht ein Angriff auf die Mainchain, muss die Sidechain nicht zwangsweise davon betroffen sein. Diese verteilte Struktur sorgt daher insgesamt für mehr Sicherheit in der gesamten Blockchain-Anwendung.
Auch die Anonymität des Netzwerks wird durch die verteilte Struktur zwischen Mainchain und Sidechains verstärkt. Auf der Haupt-Blockchain können die Transaktionen der Sidechains nicht nachverfolgt werden. Transaktionen können insgesamt also anonymer ablaufen.
Welche Arten von Sidechains gibt es?
Sidechains können verschiedene Funktionen ausüben:
- Custodian: Eine zentrale Partei hält und überwacht die Token, um sicherzustellen, dass sie nicht auf der Mainchain ausgegeben werden.
- Federation: Ein Gremium oder Multiwallet hält die eingefrorenen Token, ähnlich wie beim Custodian, aber mit mehreren Beteiligten.
- Simplified Payment Verification Proof (SPV): Ermöglicht die Überprüfung von Transaktionen mit minimalen kryptografischen Daten. SPV-Proofs bestätigen, ob eine Transaktion in einem Block enthalten ist, bevor der Tokentransfer durchgeführt wird.
- Drivechain: Miner werden in den Entscheidungsprozess für den Tokentransfer einbezogen und fungieren als Custodians über die transferierten Token.
In diesem Artikel haben wir Dir gezeigt, was eine Sidechain ist und wie sie funktioniert.