Am 7. September 2021 wurde BTC zum offiziellen Zahlungsmittel in El Salvador. Seitdem bekam das mittelamerikanische Land von traditionellen Finanzinstituten viel Kritik für diese Entscheidung, doch gleichzeitig eine Menge Lob von Krypto-Enthusiasten rund um den Globus. Neue Informationen bezeugen allerdings, dass die Bitcoin Adoption im Land bisher nur geringe Fortschritte erfuhr.
Bitcoin erreicht in El Salvador nur 14 Prozent der Geschäfte
Erkenntnisse aus einer Umfrage teilte die Handelskammer El Salvadors mit BNN Bloomberg. Ziel der Befragung ist es, ein repräsentatives Ergebnis für die Verwendung von Bitcoin in Betrieben zu erlangen. Dafür erkundigte sich die Handelskammer bei 337 verschiedenen Firmen.

Die erste Bilanz, die fast ein halbes Jahr nach der Implementierung des Bitcoin gezogen wurde, gibt ein ernüchterndes Ergebnis. Nur 14 Prozent der befragten Betriebe verwendeten mindestens einmal die größte Kryptowährung.
Zehn Prozent der Befragten sind darüber hinaus der Meinung, dass der Bitcoin ihr Geschäft wesentlich veränderte, während der Großteil der Unternehmen keinerlei Wandel feststellt.
71 Prozent der befragten Betriebe sind Klein- oder Kleinstunternehmen, 13 Prozent Unternehmen mittlerer Größe und 16 Prozent Großbetriebe. Ob der positive Einfluss der digitalen Wertanlage mit einer bestimmten Unternehmensart einhergeht, ob kleine oder größere Betriebe mehr profitieren – all das bleibt leider unklar.
Erst im Februar wurde öffentlich, dass El Salvador seit Einführung des Bitcoin als Zahlungsmittel eine deutlich größere Attraktivität als Urlaubsziel hat. Dass Firmen der Tourismusbranche mehr von BTC profitieren, liegt daher nahe.

Salvador beschleunigt Ausgabe der Volcano Bonds
Laut dem salvadorianischen Finanzminister Alejandro Zelaya steht die Ausgabe der als Volcano Bonds bekannten Staatsanleihen kurz bevor. Noch diesen März soll die Ausgabe der Anleihen starten. Zelaya habe sogar von einem Start in wenigen Tagen gesprochen.
Die Staatsanleihen dienen einerseits zur Finanzierung des Riesenprojekts Bitcoin City und werden andererseits in Bitcoin selbst angelegt. Investoren wird eine Rendite von 6,5 Prozent versprochen. El Salvador arbeitet für dieses Projekt mit Blockstream zusammen.
Über das gewinnorientierte Liquid Network (Layer 2 für BTC), das Blockstream betreibt, sollen die Anleihen vergeben werden. In neuesten Informationen sprach man von einer Veröffentlichung vom 15. bis zum 20. März. Demnach müsste noch heute oder morgen die freudige Botschaft verkündet werden.
Der Kriegsausbruch zwischen Russland und der Ukraine habe den Prozess der Veröffentlichung negativ beeinflusst, da eine Ungewissheit über die nächste Entwicklung des Bitcoin im Raum steht.

Not führt zu steigender Krypto-Adoption
Bitcoin und viele andere Kryptowährungen verfolgen vor allem ein Ziel: Sie wollen die Freiheit seiner Nutzer steigern. El Salvador verwendet seit 2001 den US-Dollar, der den salvadorianischen Colón ersetzte.
Im Gegensatz zu mehreren Ländern in Südamerika sind El Salvadors Bürger daher bislang keiner extremen Inflation ausgesetzt. Der Vorteil der Eigenverwahrung von Kryptowährungen erreicht ohnehin immer nur eine unliebsame oder eigensinnige Minderheit.
Viele Personen wissen daher nicht, warum sie nicht einfach lieber den klassischen US-Dollar verwenden sollten. Die salvadorianische Chivo Wallet hat obendrein Stabilitätsprobleme, die bald vom Unternehmen AlphaPoint gelöst werden sollen.

Die Not zur Verwendung von Kryptowährungen ist in El Salvador also zumeist nicht gegeben. Bislang sind es daher vornehmlich Idealisten, die den Bitcoin unterstützen. Eine andere Situation zeigt sich aktuell in der Ukraine und in Russland.
In den beiden osteuropäischen Staaten erfüllen Kryptowährungen oft eine bessere Rolle als das traditionelle Finanzsystem. Kryptos werden dort also dringend benötigt und der Bitcoin sogar zu enormen Premiumpreisen gehandelt.
Politische Ausnahmesituationen sind es, welche die Menschen in die offenen Arme der Kryptowährungen treiben. Dieses Phänomen beobachtet auch der Analyst Ran Neuner. Er findet die passenden Worte:
Wir können 2022 als das Jahr des großen Katalysators für die Kryptowährung bezeichnen, denn die Regierungen haben die Nutzung tatsächlich erzwungen. Sie haben die Menschen in eine Lage gebracht, in der sie keine andere Wahl hatten, als in das andere Geldsystem zu fliehen.
Damit spricht Neuner neben dem Krieg in der Ukraine auch die politischen Konflikte in Kanada an.
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