- Programmierer Robin Linus stellte das Protokoll BitVM für die Bitcoin Blockchain vor. Dadurch soll die älteste Kryptowährung ohne Fork komplexen Smart Contracts als Basis dienen.
- Die Grenzen des Protokolls sind bisher nicht bekannt.
- Das System ähnelt durch seine Zweiparteienstruktur einem Kanal des Lightning Networks.
Du möchtest wissen, wo und wie man Bitcoin mit Paypal kaufen kann? In unserem Vergleich haben wir die besten Anbieter nach objektiven Kriterien getestet:
Daniel Wenz
Altcoins überflüssig? Das verspricht die BitVM für Bitcoin!
Werden Altcoins schon bald überflüssig? Mancher Bitcoin-Enthusiast könnte das im Rahmen der neuesten Entwicklungen wohl hoffen. Gestern stellte der Programmierer Robin Linus das Protokoll BitVM vor und möchte damit komplexe Smart Contracts zu Bitcoin bringen.
Bisher findet der Konkurrenzkampf um DeFi fast ausschließlich ohne den Bitcoin statt. Aktueller Marktführer ist laut DeFiLlama Ethereum, gefolgt von Tron und der Binance Smart Chain.
“Statt Funktionen über das Bitcoin-Netzwerk durchzuführen, werden sie nur validiert – wie bei Optimistic Rollups”, erklärt Linus in einem Whitepaper. “Jede berechenbare Funktion kann so verifiziert werden.”
"Any computable function can be verified on Bitcoin"https://t.co/Itf9UHos0C pic.twitter.com/CLQv49Ydsg
— яobin linus (@robin_linus) October 9, 2023
Auf diese Weise lassen sich Manipulationen verhindern. Zwar sei die nötige Rechenleistung signifikant, der Einfluss auf das Bitcoin-Mainnet sei allerdings nur sehr gering. Linus stellt klar: Eine extreme Vergrößerung der Blockchain wie durch Ordinals drohe nicht.
Um zu funktionieren, benötigt BitVM keine Veränderung des Bitcoin-Quellcodes – weder Softfork, noch Hardfork.
Wie reagieren Bitcoiner auf das Protokoll?
Die Reaktionen von Bitcoinern (Bitcoin Maximalisten) auf das neue Protokoll sind überwiegend positiv. Inzwischen äußerten sich auch viele Prominente der Szene zu der neuen Entwicklung. Bitcoin-Entwickler Adam Back stimmt eher kritische Töne an:
“Für diejenigen, die jetzt übertrieben erfreut sind: Das ist zwar cool, aber im Grunde nur ein Zweiparteienspiel.”
Später relativiert Back seine Aussage. Die Smart Contracts könnten nützlich sein, wenn die Nutzung durch eine größere Anzahl an Personen realisierbar ist. Auch dann würde es jedoch schnell Skalierungsprobleme geben, glaubt Back.
Dass mithilfe von BitVM nur zwei Personen miteinander agieren können – ähnlich wie in einem Lightning Network-Kanal – ist derzeit der größte Kritikpunkt an dem neuen System. Mehrere Kommentatoren hoffen auf künftige Verbesserungen.
Die bekannten Bitcoin-Journalisten Pete Rizzo und Dylan LeClair sowie die Bitcoiner Udi Wertheimer und Eric Wall verstehen das Protokoll als wertvolle Innovation. Auch der ehemalige Monero-Hauptentwickler Riccardo Spagni äußert sich positiv.
Dank BitVM lassen sich laut Linus neben Blockchain-Verifizierungen auch Spiele wie Go, Poker oder Schach über Bitcoin spielen. Außerdem sei das Protokoll in der Lage, BTC auf unabhängige Blockchains zu bridgen.
“Wir als Bitcoiner lernen von Altcoins und bringen die besten Erkenntnisse dann zu Bitcoin”, schrieb ein Twitter-Nutzer namens Matt Black optimistisch.
Wo liegen die Grenzen von BitVM?
Erfinder Linus ist sich über die Grenzen seiner Erfindung selbst noch nicht sicher. Möglicherweise, so schreibt er auf Twitter, könnten durch BitVM auch trustless Sidechains für Bitcoin entstehen.
Ob das in der Praxis wirklich funktioniert, sei bisher noch nicht eindeutig geklärt. Sicher ist allerdings, dass “Bitcoin dadurch Funktionen erhält, für die bisher ein Softfork als nötig galt.”
Bitcoin lässt seit jeher eine simplistische Form von Smart Contracts zu – oft Bitcoin Scripts genannt. Sie verwenden die Programmiersprache Script. Komplexe Funktionen können Bitcoin Scripts nicht ausführen – eine Tatsache, die letztlich zur Entstehung von Ethereum führte.
Daniel Wenz