El Salvador hat durch seinen Präsidenten Nayib Bukele den Bitcoin für sich entdeckt. Zum Sortiment des mittelamerikanischen Staates gehört auch eine eigene Wallet. Nun macht sich Kritik breit. Der Grund: Bitcoin verschwinden aus der Chivo Wallet.

Anreize für Chivo Wallet

Dass die Verwendung von Bitcoin nicht nur von Vorzügen geprägt sein muss, zeigt ein Vorfall in El Salvador. Statt seinen Bürgern eine Non-Custodial Wallet nahezulegen, wurde kurzerhand die eigene Chivo Wallet erschaffen.

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Chivo ist eine custodial Wallet. Überzeugten Bitcoinern stieß diese Meldung übel auf. Durch eine custodial Wallet geht ein großer Teil des Nutzwerts verloren, den Bitcoin sonst zu bieten hätte.

Durch eine Custodial Wallet wird eine Bitcoin-Wallet zum klassischen Bankkonto. Somit lassen sich die Wertanlagen vom Eigentümer durch den zuständigen Broker oder Behörden entziehen, ohne dass der Eigentümer dafür jemals sein Einverständnis gibt.

Um die Salvadorianer von Chivo zu überzeugen, schuf die Regierung Anreize. Jeder Salvadorianer bekam bei der Eröffnung eines Chivo-Kontos 30 US-Dollar in Bitcoin geschenkt.

Dieser Anreiz ist leicht auszutricksen. Wurde ein Konto erstellt, lassen sich die Bitcoin auf eine Non-Custodial Wallet überweisen. Damit die Bürger an die Chivo-Wallet gebunden werden, musste sich Bukele also etwas anderes einfallen lassen.

Im September hatte Bukele schließlich eine neue Idee. Chivo-Nutzer bezahlen pro Gallone Sprit ganze 20 Cent weniger.

Chivo Wallet dient der Überwachung

So kann natürlich die Frage aufkommen, warum Bukele die Salvadorianer überhaupt an Chivo binden sollte. Die gute Absicht des Präsidenten umfasst wohl nicht das komplette Ausmaß des Bitcoin.

Naheliegend ist, dass Bukele den Bitcoin wegen seines starken Kurses verwenden möchte. Verwendet El Salvador statt dem US-Dollar oder einer anderen Fiatwährung den Bitcoin, kann das ganze Land davon profitieren.

Das Staatsvermögen würde bei fortwährend gutem Kurs wachsen. Auch Privatpersonen könnten daraus einen Nutzen ziehen. Bitcoin entstand jedoch nicht als Spekulationsware, sondern um die Selbstbestimmung des Individuums zu steigern.

Eine größere Selbstbestimmung bestände allerdings nur, sofern der Grundsatz „not your keys, not your coins” Beachtung findet. Die Chivo-Wallet widersetzt sich diesem Leitspruch und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Transaktionen der Nutzer zu überwachen.

Sicherheitslücke in der Chivo Wallet: Nutzer beklagen verschwundene Bitcoins

Verfehlte Prinzipien sind allerdings nicht der einzige Kritikpunkt an Chivo. Zuletzt hatten mehrere Nutzer über Twitter Kritik an der Wallet aufgrund von verlorenem Geld geäußert. Da das Guthaben ohne eigenes Zutun verschwinden soll, vermuten die Nutzer eine Sicherheitslücke in der Wallet.

Der Wirbel sorgte für viel Kritik am Präsidenten Bukele selbst. Als Custodial Wallet verfügt Chivo zwar über einen Kundendienst, doch jegliche Kontaktaufnahme sei vergebens, da dort niemand zu erreichen sei oder schlicht keine Hilfe geleistet wird.

Laut Bukele nutzt nahezu die Hälfte der Salvadorianer die Chivo Wallet. Eine Sicherheitslücke wäre für das kleine Land also durchaus verhängnisvoll. Manche Nutzer beklagen den Verlust weniger Dollar, wohingegen andere eine Einbuße von mehreren Tausend US-Dollar melden.

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