Milde gesagt, verlief das Jahr 2022 für die Finanz- und Krypto-Märkte eher durchwachsen. Der Bitcoin-Kurs ist von 46.700 US-Dollar, um rund 64 Prozent auf 16.800 US-Dollar gefallen. Vom Allzeithoch ist der BTC-Kurs damit bereits 75,6 Prozent entfernt.

Doch damit war Bitcoin im Jahr 2022 bei Weitem nicht die schlechteste Kryptowährung. Skandale rund um Krypto-Börsen und Stablecoins ließen einige Investoren im Bereich der Altcoins Totalverluste erleiden.

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Der Krypto-Markt wurde im Jahr 2022 stark von der restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken belastet. Die fallenden Krypto-Kurse haben bei einigen Projekten einen Domino-Effekt ausgelöst, wodurch es teils zu Totalverlusten kam.

In diesem Artikel stellen wir Dir die schlechtesten Kryptowährungen 2022 vor, welche extrem unter den makroökonomischen Bedingungen gelitten haben und welche man lieber hätte vermeiden sollen.

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Das waren die schlechtesten Kryptowährungen 2022

In den nächsten Abschnitten zeigen wir Dir die schlechtesten Kryptos aus dem Jahr 2022, welche sich allerdings auf vielen Watchlists und in vielen Portfolios wiedergefunden haben.

Terra (LUNA)

Terra (LUNA), bzw. heute Terra Classic (LUNAC) war vermutlich die schlechteste Kryptowährung im Jahr 2022, was die Kursentwicklung angeht. Der Preisverlauf im Mai entsprach einem freien Fall.

Von rund 85,5 US-Dollar ist LUNA quasi auf Null gefallen. Aktuell wird die Kryptowährung bei 0,000137 US-Dollar gehandelt. Auch die Fork (Abspaltung) des Netzwerkes konnte nicht an den vorherigen Erfolg des Projekts anknüpfen und notiert derzeit bei 1,26 US-Dollar. LUNA hat sich damit zum Coin mit Totalverlust entwickelt.

Der Kursverfall von Terra Classic (LUNAC), ehemals Terra (LUNA)
Der Kursverfall von Terra Classic (LUNAC), ehemals Terra (LUNA)

Grund für den Kursverfall von Terra (LUNA) war, dass Terras Stablecoin UST die Parität zum US-Dollar verloren hatte. Nutzer hatten stets die Möglichkeit UST gegen LUNA im Wert von 1 US-Dollar zu tauschen. Verlieren Nutzer das Vertrauen in den Stablecoin und tauschen diese in LUNA, vergrößert sich die Umlaufmenge von LUNA und der Preis sinkt weiter.

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Es kam demnach zu einer Todesspirale aus sinkendem LUNA Preis, sinkendem Vertrauen in UST und steigender Umlaufmenge an LUNA. 

Damit kommen wir direkt zu unserem zweiten Coin unter den schlechtesten Kryptowährungen 2022:

TerraUSD (UST)

Terra USD (UST), bzw. heute TerraClassicUSD (USTC), ist der Stablecoin, welcher das Terra-Ökosystem so interessant gemacht hat, es allerdings auch zum Fall gebracht hat.

Der Stablecoin von Terra wurde, anders als Stablecoins wie Tether, nicht durch physische Werte gedeckt, sondern durch einen Algorithmus. So wurde der Anreiz gegeben, den Wert des Stablecoins stets bei 1 US-Dollar notieren soll. Ab 09. Mai 2022 war dies allerdings nicht mehr der Fall.

Terras Stablecoin UST verliert Dollarbindung
Terras Stablecoin UST verliert Dollarbindung

Heute notiert der ehemalige "Stablecoin" nur noch bei 0,02 US-Dollar, was einem Kursverfall von 98 Prozent entspricht. Viele Anleger haben mit UST/USTC im Jahr 2022 viel Geld verloren. Ein Coin mit Totalverlust.

Terras Anchor Protocol hatte mit einem Zinssatz von 19,5 Prozent auf den Stablecoin viel Interesse auf sich gezogen. Vor allem im Bärenmarkt war das eine verlockende Rendite, welche man sich nicht entgehen lassen wollte. Ein milliardenschwerer Skandal, welcher große Auswirkungen auf den gesamten Krypto-Markt hatte.

FTX Token (FTT)

Der nächste Krypto-Skandal dreht sich um die Krypto-Börse FTX. FTX gehörte zu den drei größten Krypto-Handelsplätzen weltweit, gemessen am Handelsvolumen.

Im November 2022 kam schließlich heraus, dass die Börse 10 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern veruntreute und diese dem eng verbundenen Trading-Unternehmen Alamada Research zur Verfügung stellte.

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Dadurch hatte sich FTX selbst ein Bein gestellt, denn als der CEO vom Konkurrenten Binance auf die Missstände bei FTX aufmerksam machte, versuchten viele Kunden gleichzeitig an ihre Einlagen zu kommen. Es kam zu einem Bankrun, welchen die Börse nicht bewältigen konnte.

Auszahlungen an Kunden mussten letztendlich gestoppt werden und FTX meldete Insolvenz an. Der hauseigene FTX Token (FTT) ist selbstverständlich nicht ungeschadet davon gekommen. Seit Jahresbeginn verlor FTT ca. 97,4 Prozent an Wert und wird aktuell bei 0,99 US-Dollar gehandelt.

Damit zählt der FTX-Token definitiv zu den schlechtesten Kryptowährungen im Jahr 2022. Da nicht mit einer Rettung zu rechnen ist, kann man davon ausgehen, dass FTT ein Coin mit Totalverlust ist.

Anleger verloren 97,4% des Geldes mit dem FTX Token (FTT)
Anleger verloren 97,4% des Geldes mit dem FTX Token (FTT)

Dem Gründer und ehemaligen CEO von FTX, Sam Bankman-Fried, drohen in den USA bis zu 115 Jahre Haft. Vorerst wurde er gegen eine Kaution in Höhe von 250 Millionen US-Dollar entlassen. Sein Haus darf er allerdings nicht verlassen.

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Solana (SOL)

Solana (SOL) zählen wir ebenfalls zu den schlechtesten Kryptowährungen im Jahr 2022. Anleger verloren immerhin 94 Prozent ihres Geldes seit Jahresbeginn. Solana wird zum Zeitpunkt des Verfassens bei rund 9,50 US-Dollar gehandelt. Zu Beginn 2022 lag der Kurs noch bei stolzen 170 US-Dollar.

Bis zum November 2022 hat sich der Solana-Kurs noch so verhalten, wie man das von einem Altcoin in einem schweren Bärenmarkt erwarten würde. Doch der Kollaps der Krypto-Börse FTX war für Solana (SOL) ein zusätzlicher Rückschlag. Nach dem Scheitern von FTX verlor Solana (SOL) zusätzliche 64 Prozent.

Solana (SOL) verliert 93 Prozent seit Jahresbeginn
Solana (SOL) verliert 93 Prozent seit Jahresbeginn

Solana stand mit FTX in enger Verbindung. Genau diese Nähe hatte vergangene Kurssprünge von SOL erst möglich gemacht. Nun wurde sie Solana zum Verhängnis.

Laut der Solana Foundation sei der Schaden durch den FTX-Kollaps jedoch begrenzt. Einige dApps seien zwar betroffen, doch die meisten werden fortbestehen. Auch die Einlagen der Solana Foundation auf der FTX-Börse in Form von Fiatwährungen machen nur weniger als einen Prozent der gesamten Einlagen aus.

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Die Solana Foundation hält zusätzlich 3,24 Millionen FTX-Aktien, 3,43 FTX Token und 134,54 Millionen Serum Token. Serum ist eine dezentrale Börse für Solana, welche den Betrieb einstellen musste. Außerdem verkaufte die Foundation 58 Millionen SOL an FTX in den Jahren 2020/2021. Bis dato ist unklar, was mit diesen Coins passieren wird.

Das Interesse an Solana (SOL) ist seit dem FTX-Skandal überproportional gesunken, deshalb zählen wir das Projekt zu den schlechtesten Kryptowährungen 2022. Einen Totalverlust mussten Anleger glücklicherweise nicht in Kauf nehmen.

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Axie Infinity (AXS)

Die letzten großen Schlagzeilen machte das Play-to-Earn Game Axie Infinity im März 2022, als es zu einem Hackerangriff der weltgrößten Hackergruppte Lazarus aus Nordkorea kam. Dabei wurden über 615 Millionen US-Dollar gestohlen. Der Axie Infinity Hack war der zweitgrößte Krypto-Hack jemals.

Der Angriff gelang durch eine Schwachstelle im Ronin Netzwerk. Ronin ist eine Ethereum Sidechain, welche die Nutzung der Ethereum-Blockchain komfortabler gestalten soll. Das Ronin Netzwerk ist sehr klein und zentralisiert, wodurch die Angreifer die Kontrolle über die Mehrheit der Validatoren gewinnen konnte.

Axie Infinity (AXS) Kursverlauf seit Jahresbeginn 2022
Axie Infinity (AXS) Kursverlauf seit Jahresbeginn 2022

Seit Jahresbeginn hat der Kurs von Axie Infinity (AXS) um 92,5 Prozent nachgegeben und notiert zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels bei 7 US-Dollar. Auch die Anzahl an monatlich aktiven Nutzern beträgt mit 468.000 nur noch knapp 17 Prozent, im Vergleich zum Jahresbeginn.

Aufgrund der negativen Schlagzeilen und des extremen Kursverfalls, gehört Axie Infinity (AXS) auf unsere Liste der schlechtesten Kryptowährungen 2022. Die Zukunft des Projekts könnte jedoch wieder deutlich besser aussehen. Sicherheitsmängel wurden bereits beseitigt und in einem neuen Bullenmarkt könnte das Interesse an dem GameFi-Sektor erneut steigen.

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Warum sind die Krypto-Kurse 2022 gefallen?

Vor allem die strenge Geldpolitik der US-Zentralbank hat den Krypto-Markt vorerst heftig korrigieren lassen. Die Fed entzieht den Märkten Liquidität und macht Risiko-Assets, wie Kryptowährungen, weniger interessant für Investoren.

Die fallenden Kurse hatten schließlich einen Domino-Effekt ausgelöst. Projekte sind durch die sinkenden Kurse zu Schaden gekommen, wodurch der Markt wiederum noch weiter gefallen ist. Viele Anleger erlitten mit ihren Coins einen Totalverlust.

Einige Beispiele haben wir bereits in unserer Liste der schlechtesten Kryptowährungen 2022 genannt, wie den Zusammenbuch des Terra Luna Ökosystems und den FTX-Skandal. Doch auch die Insolvenz von Krypto-Lending Dienstleister wie Celsius oder Voyager hatten zusätzlich negativen Einfluss auf die Krypto-Kurse.

Wann steigen Kryptowährungen wieder?

Der Krypto-Markt hat sich in der Vergangenheit in Zyklen bewegt, welche sich an dem Bitcoin Halving orientiert haben. Sollte sich die Vergangenheit wiederholen, könnte es 2023 bereits zu einer Erholung an den Märkten kommen und 2024/2025 den nächsten Bullenmarkt geben.

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Verlässliche Aussagen kann man jedoch auf diese Frage nicht geben. Wie sich der Krypto-Markt verhält, hängt viel mit externen Faktoren wie der Geldpolitik und geopolitischen Konflikten zusammen.

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Sollte die Geldpolitik im Jahr 2023 überraschenderweise schneller gelockert werden, könnte der Bullenmarkt bereits im Jahr 2023 starten. Ob dieser Bullenmarkt dann auch für die schlechtesten Kryptowährungen 2022 aus unserer Liste stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich verbleiben aus diesem Artikel die meisten Coins im Totalverlust.

Werden die schlechtesten Kryptowährungen 2023 weiter fallen?

Viele junge Investoren kommen in Versuchung in die schlechtesten Kryptowährungen aus dem Jahr 2022 zu investieren, da diese besonders stark gefallen sind und somit vermeintlich günstig wirken.

Achte jedoch vor einer Investition stets darauf, wie realistisch es ist, dass die Kryptowährung sich tatsächlich erholen kann. So ist beispielsweise die Chance auf ein Luna-Comeback quasi nicht vorhanden.

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Neben den 5 Coins aus unserer Liste gibt es natürlich noch viele weitere Coins, die als "schlechteste Kryptowährung" betitelt werden könnten. Wir haben uns in diesem Artikel allerdings auf die bekannteren Kryptos fokussiert.

Bedenke, dass nicht alle Kryptowährungen ihr altes Allzeithoch erneut erreichen werden. Das bereits in den vergangenen Bullenmärkten so. Solltest du Anfänger sein, kann es sinnvoll sein, sich vorerst an die beiden größten Kryptowährungen Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) zu halten.

Fazit zu den schlechtesten Kryptos 2022

Wir haben in diesem Artikel die 5 Coins aufgelistet, welche wir zu den schlechtesten Kryptowährungen 2022 zählen. Dabei haben wir uns auf bekanntere Kryptowährungen fokussiert. Einige der Projekte waren sogar Coins mit Totalverlust.

Dennoch möchten wir das langfristige Potenzial der Kryptowährungen, vor allem von Solana (SOL) und Axie Infinity (AXS), nicht aberkennen. Dennoch werden die Projekte es in Zukunft nicht leicht haben. Bei Terra Luna, dem dazugehörigen Stablecoin und dem FTX Token, müssen Investoren jedoch sehr wahrscheinlich mit dem Totalverlust leben.

Wichtige Anmerkung: Es handelt sich bei diesem Artikel um keine Anlageberatung, sondern lediglich um persönliche Meinungen.

Häufige Fragen (FAQ) zu den schlechtesten Kryptowährungen 2022

In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den schlechtesten Kryptowährungen 2022 und Coins mit Totalverlust.

  • Wie erkenne ich eine schlechte Kryptowährung?

    Schlechte Kryptos kann man häufig an dem Usecase erkennen. Gute Kryptos lösen ein Problem, wofür es einen großen Markt gibt. Außerdem lassen sich schlechte Kryptos auch durch eine Analyse des Teams und der aktuellen News erkennen.
  • Werden Kryptos 2023 weiter fallen?

    Ob Krypto-Kurse im Jahr 2023 weiter fallen werden, hängt vor allem von der Geldpolitik der US-amerikanischen Zentralbank ab. Sollte sich die Geldpolitik schneller lockern, als erwartet, könnte die Stimmung am Markt drehen, sodass Kryptos nicht weiter fallen.
  • Wieso fallen Krypto-Kurse?

    Die Krypto-Kurse sind von vielen Faktoren, wie der geopolitischen Lage oder der Geldpolitik abhängig. Doch auch intrinsiche Faktoren wie Insolvenzen innerhalb der Krypto-Branche können für nachhaltige Kursverluste sorgen.