Nach dem Debakel um Terra und dessen vollkommenem Zusammenbruch wurden Stimmen lauter, die eine Regulierung von wertstabilen Kryptos erwarten. Jüngst erlässt Japan ein Stablecoin-Gesetz, das eine 1:1 Auszahlung gegen die jeweils abgebildete Fiatwährung fordert.

Japan: Vorreiter in Sachen Stablecoin-Regulierung

Bereits in der Vergangenheit zeigte sich Japan gegenüber Stablecoins äußerst kritisch. Spätestens im vergangenen Dezember kündigte die japanische Gesetzgebung an, Regularien für deren Ausstellung zu erlassen.

Japans Finanzaufsichtsbehörde kündigte an, nur bestimmten Unternehmen die Befugnis zu erteilen, Stablecoins auszugeben. Darunter zählen etwa Banken, Treuhänder oder andere finanzielle Mittelsmänner, die bereits als solche lizenziert sind.

Kurz vorher kündigte ein Konsortium von 70 japanischen Unternehmen die Erstellung eines Stablecoins an, der den Wert des Yen abbildet. Unterstützt wurde dieser Plan von drei Großbanken des Landes.

Das Vorhaben erinnert stark an Facebook und dessen zentralisierte Kryptowährung namens Diem.

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Nach dem UST sind weitere Stablecoins deutlich unter Druck. Tether und USDN verlieren auf den Dollar und bringen den Kryptomarkt in Gefahr. Grund zur überstürzten Panik sollte dennoch nicht sein.

Nach Terra-Crash: Japan fordert 1:1 Auszahlung gegen Fiat

Durch den Zusammenbruch des Terra-Ökosystems verlor der algorithmische Stablecoin UST (heute USTC) seine Dollarbindung – schließlich nicht nur kurzfristig, sondern endgültig. Fast einen Monat lang ist der Wert des US-Dollars mittlerweile in weite Entfernung gerückt.

Aktuell liegt dessen Wert statt bei einem US-Dollar nur bei 1,8 Cent. Damit sich ein derartiges Desaster nicht noch einmal wiederholt, erließ das japanische Parlament am Freitag ein neues Gesetz, so berichtet Nikkei.

Entschließt sich eines der lizenzierten Unternehmen zur Erstellung eines Stablecoins, folgt die Implementierung eines Meldesystems seitens der japanischen Regierung.

Durch den neuen Erlass erfolgt eine amtliche Einstufung der Stablecoins in Japan als digitale Zahlungsmittel. Nutzern muss es fortan erlaubt sein, ihre Stablecoins im Verhältnis 1:1 gegen die Fiatwährung zu tauschen, welche als Ankerwert dient.

Was bringt Japans Stablecoin-Gesetz?

Dass Japan für wertstabile Kryptowährungen offenbar wenig Sympathie empfindet, lässt sich bei einem Blick auf das Angebot japanischer Krpto-Börsen erkennen. Dort kann man Stablecoins gar nicht erst finden.

Nicht einmal als Handelswährung dienen sie. Stattdessen kaufen Nutzer Kryptowährungen entweder direkt mit Fiatgeld oder aber mit einer anderen volatilen Kryptowährung.

Informationen über ein mögliches Verbot von Stablecoins in Japan ist nicht bekannt. Da deren Adoption aber bemerkenswert gering ist, liegt eine Feindseligkeit der Behörden nahe.

Japans Stablecoin-Gesetz hat auf den Kryptomarkt allerdings nur geringen Einfluss. Schließlich gilt es nur in Japan und trifft daher auch nur Unternehmen, die ihren Hauptsitz auf dem Inselstaat haben.

Schon im Vorfeld konnten Japaner dem fehlenden Angebot auf heimischen Krypto-Börsen entgehen, indem sie einfach ausländische Alternativen nutzten. Gerade für Trader ist das durchaus eine attraktive Option.

Die strengen Bestimmungen über die Ausgabe und Handhabung der Stablecoins hat also keinen Einfluss auf bereits bestehende Angebote wie Tether, USDC oder Unternehmen, die ihren Sitz außerhalb Japans haben.

Darüber hinaus können Stablecoins vollkommen dezentral gelenkt werden. Eine zentrale Niederlassung liegt dann ohnehin nicht vor. Somit ist auch eine praktische Regulierung ausgeschlossen.

Tether: Wie eine 1:1 Auszahlung nicht aussehen sollte

Oft bewerben zentralisierte Stablecoins die Möglichkeit, den jeweiligen Token auf der Webpräsenz des zuständigen Unternehmens im Verhältnis 1:1 auszuzahlen. Auch bei Tether als größtem Stablecoin existiert ein solches Angebot.

Als Tether nach dem Terra-Crash geringfügige Verluste hinnahm, da das Vertrauen in den USDT sank, meldete Paolo Ardoino, technischer Direktor bei Tether, auf Twitter, dass unbegründete Panik einigen Nutzern große Gewinne einbringt.

Damit spielt er auf die Möglichkeit an, jeden USDT gegen exakt einen US-Dollar bei Tether selbst tauschen zu können – doch das Angebot ist eine Finte.

Sieht man sich Tethers Konditionen an, fallen verschiedene hohe Gebühren auf, die einen Tausch bei Tether selbst extrem unattraktiv machen. Der nötige KYC-Prozess kostet bereits 150 US-Dollar.

Obendrauf kommt eine Handelsgebühr von 0,1 Prozent und ein Mindestvolumen von 100.000 US-Dollar. Man gewinnt den Eindruck, Tether möchte möglichst darauf verzichten, Kunden US-Dollar auszuzahlen.

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