- Greenpeace hetzt erneut gegen Bitcoins Konsensmechanismus. Dieser sei zu energieintensiv, führe zu unnötiger Nutzung fossiler Brennstoffe und erzeuge Elektro-Müll.
- Der Künstler Benjamin Von Wong erschuf im Zuge dessen ein Kunstwerk namens Skull of Satoshi, das unter Bitcoinern große Beliebtheit erfährt.
- Greenpeace fordert die Umstellung von BTC auf Proof of Stake nach dem Vorbild von Ethereum.
Wie Greenpeace gegen Bitcoin hetzt
Klimaaktivisten kritisieren den Bitcoin schon seit geraumer Zeit. Besonders 2022 gewann die Kritik am Stromverbrauch der größten Kryptowährung an Popularität. Im Frühjahr 2022 verwarfen sowohl Mozilla als auch Wikipedia Krypto-Spenden.
Der Grund: Bitcoin sei aufgrund seines Energiebedarfs zu schädlich für das Erdklima. Zu den Kritikern gehört auch die Umweltorganisation Greenpeace, die bereits in mehreren Veröffentlichungen dazu aufrief, Bitcoin nicht weiter zu unterstützen.
In einer neuen Veröffentlichung ruft Greenpeace dazu auf, den Programmcode des Bitcoins zu verändern, um das Netzwerk in Zukunft „weniger umweltschädlich“ zu machen. In einem Twitter-Beitrag schreibt die Organisation:
Some climate activists think #Bitcoin is just fake internet money they can safely ignore.
— Greenpeace USA (@greenpeaceusa) March 23, 2023
The truth? Bitcoin is causing dangerous amounts of real-world pollution from its ravenous consumption of fossil fuels, all due to its outdated code.
The solution? #ChangeTheCode pic.twitter.com/7wa7BMCzV5
„Einige Klimaschützer denken, dass Bitcoin nur falsches Internetgeld ist, das sie getrost ignorieren können.”
Die Wahrheit? Bitcoin verursacht gefährliche Mengen an realer Umweltverschmutzung durch seinen unersättlichen Verbrauch an fossilen Brennstoffen, und das alles aufgrund seines veralteten Codes. Die Lösung? #ChangeTheCode
Um das Schreckensszenario zu verbildlichen, das Greenpeace von der Weiterführung des Bitcoins erwartet, erstellte der Künstler Benjamin Von Wong einen Totenschädel, der Laser Eyes und das Bitcoin-Logo trägt.
🚯 Erneute Attacke von #Greenpeace gegen #Bitcoin, allerdings haben sie damit nicht gerechnet…
— Bitcoin2Go (@bitcoin2go) March 25, 2023
Provokation führt zu Sichtbarkeit und am Ende zu dem vom Künstler gewünschten Dialog.#bitcoin hat sich seit den ersten Diskussionen über die Energiedebatte enorm weiterentwickelt.… pic.twitter.com/peffl5FNbo
Skull of Satoshi findet Anklang in der Bitcoin Community
Von Wong nennt sein Kunstwerk Skull of Satoshi. Dessen Außenhülle besteht hauptsächlich aus Leiterplatten und Stromkabeln. Auf dem Haupt wird es zudem von einem Atomkraftwerk geziert.
So soll der Skull of Satoshi auf die mögliche Zerstörung aufmerksam machen, die durch Kryptowährungen wie den Bitcoin ausgehen sollen, die auf einem Proof of Work-Konsensmechanismus basieren.
Von Wong kritisiert dabei nicht nur den Strombedarf selbst, der unnötigerweise durch fossile Brennstoffe gedeckt werden müsse, sondern ebenso elektronische Geräte, die für das Mining verwendet werden, früher oder später jedoch als Müll enden.
„Das Kunstwerk sieht cool aus!” schreibt ein Bitcoin-Anhänger. Ein weiterer fügt hinzu: „Danke für den neuen Bildschirmhintergrund!” Die Bitcoin-Unterstützerin Lina Seiche verwandelte das Ereignis in ein eigenes Kunstwerk:
I love bitcoiners pic.twitter.com/30Ik4sjs5C
— Lina Seiche (@LinaSeiche) March 24, 2023
Diese Forderungen stellt Greenpeace an Bitcoin
Greenpeace fordert jedoch nicht den generellen Stopp des Bitcoins und somit dessen Zerstörung. Wie aus der Twitter-Botschaft bereits hervorgeht, soll stattdessen einfach nur der Quellcode des Protokolls angepasst werden.
Dafür äußert die Organisation in einem Beitrag auf ihrer eigenen Webseite konkrete Vorstellungen. Als Vorbild soll die zweitgrößte Kryptowährung dienen. Ethereum stellte im September 2022 von Proof of Work auf Proof of Stake um.
Diese Veränderung wünscht sich Greenpeace auch von BTC. Ethereum traf seine Entscheidung einerseits, um den Energieverbrauch zu senken. Dieses Ziel konnte das Netzwerk erreichen. Inzwischen benötigt Ethereum in seiner PoS-Version 99,95 Prozent weniger Strom als in seiner früheren PoW-Variante.
Andererseits kann Ethereum seine Skalierung durch PoS leichter anpassen. Das geplante Sharding würde das Netzwerk in Kombination mit PoW möglicherweise überfordern und so dessen Sicherheit gefährden.
Proof of Stake verbindet die Ausgabe von Coins mit bereits bestehenden Coins. So gerät die Unabhängigkeit einer Kryptowährung gegenüber staatlichen Akteuren in Gefahr, die unbegrenzte Mengen an Fiatgeld erschaffen könnten, um große Anteile einer Kryptowährung zu erwerben.
Zudem befinden sich viele Coins in stetiger Verwahrung von Krypto-Börsen. Diese zentralisierten Akteure erhalten somit unnötig viel Macht über das Netzwerk.
Benjamin Von Wong bezeichnet sich nicht als Bitcoin-Gegner.
“Ich will klarstellen, dass ich nicht gegen Bitcoin bin, sondern für die Umwelt”
,erklärt er in einem Video, das die Herstellung des Skull of Satoshi zeigt. Auf Twitter erklärte er wenige Tage nach der Veröffentlichung seines Projekts, einer Täuschung aufgesessen zu sein.
I made the Skull believing that Bitcoin Mining was a simple black-and-white issue. I’ve spent my entire career trying to reduce real-world physical waste, and PoW felt intuitively wasteful.
— Von Wong (@thevonwong) March 25, 2023
Of course, I was wrong.
Few things in the world are black and white. Dumb me. /4
Der Sinneswandel erfolgte, nachdem Von Wong mit Bitcoinern diskutierte und von dessen Argumenten überzeugt war.
Bitcoin Stromverbrauch: Ist der Energiebedarf tatsächlich so kritisch?
Quellen: Youtube.com, Greenpeace.org, Greenpeace.org, Ethereum.org