- Das kommende Bitcoin Halving im Jahr 2024 dürfte viele Bitcoin Miner in Bedrängnis bringen.
- Über den Bärenmarkt 2022 scheiterten bereits große Betriebe an den harten Verhältnissen des Marktes.
- Schon heute ist die Mining-Industrie stark verschuldet.
BTC News: Bitcoin Halving könnte Miner in Bedrängnis bringen
Das nächste Bitcoin Halving könnte viele Miner in Bedrängnis bringen. Der Grund: Das Schürfen eines einzigen Bitcoin dürfte durch das Ereignis für viele Miner auf Kosten in Höhe von 40.000 US-Dollar ansteigen.
“Wenn man alles einrechnet, liegen die Gesamtkosten für bestimmte Miner weit über dem aktuellen Bitcoin-Preis”, erklärt Wolfie Zhao, Kopf des Datenaggregators The Miner Mag.
Der aktuelle Marktwert der größten Kryptowährung liegt jedoch nur bei 30.000 US-Dollar, wodurch ein profitabler Verkauf frisch hergestellter Coins nicht möglich wäre. Das nächste Bitcoin Halving findet im April oder Mai 2024 statt.
Genügend Zeit, um den nötigen Kursanstieg zu verwirklichen, hätte der Kryptomarkt also noch. Ob es dazu aber auch kommt, ist ungewiss. Das Bitcoin Halving ist ein fester Bestandteil des Bitcoin-Protokolls, das alle vier Jahre stattfindet.
Um weiterhin profitabel bleiben zu können, gehen Miner nicht nur einen Wettlauf mit dem Kryptomarkt ein, sondern auch mit der aktuellen Technologie. Effizientere ASICs sowie profitablere Systeme bei der Erzeugung und Verwendung des nötigen Stroms sollen dabei helfen.
Seit 2022 brachte der Bärenmarkt bereits große Namen der Mining-Branche wie Core Scientific zu Fall. Neben einem schlechten Bitcoin-Kurs waren auch steigende Energiekosten dafür verantwortlich. Viele Miner mussten angelegte Reserven verkaufen, um ihr Geschäft weiterhin betreiben zu können.
Sollte keine Rettung bis 2024 nahen, könnten sich viele Betriebe der Reihe insolventer Firmen anschließen. Laut eines Berichts von Bloomberg mussten einige Miner in den 2022 Schulden aufnehmen, um ihren Betrieb am Leben zu halten.
In den letzten Monaten sei es einigen Betrieben aufgrund einer Bärenmarktrally bereits möglich gewesen, die Schulden zu reduzieren.
Vicky Steidl
Bitcoin-Mining-Industrie hat Milliarden US-Dollar Schulden
Die Bitcoin-Mining-Industrie hat laut Ethan Vera, Betriebsleiter des Krypto-Mining-Dienstleisters Luxor Technologies, mehrere Milliarden US-Dollar Schulden. 2022 habe sie einen Höhepunkt mit acht Milliarden US-Dollar Schulden erreicht. Seither konnte dieser Wert wieder sinken – Vera schätzt die aktuellen Schuldenzahlen auf 4,5 bis 6 Milliarden US-Dollar.
Zhao glaubt, ein Großteil der Schulden könnte noch aus vergangenen Zeiten stammen. Über die letzten Jahre kam es in der Mining-Industrie wiederholt zu Verwerfungen. Im September 2021 verbot China das Schürfen sämtlicher Kryptowährungen.
Daraufhin flüchteten viele der Betriebe nach Kasachstan. Die dortigen Behörden wollten den Minern oft jedoch keine langfristige Heimat bieten. Viele Miner verließen das Land 2022 und eröffneten neue Niederlassungen in den USA. Der nordamerikanische Staat ist seit dem Ausstieg Chinas der weltweite Spitzenreiter.
Gegenüber Minern in anderen Ländern könnten US-Betriebe künftig über Vorteile verfügen, glaubt Zhao. So sei es in den USA deutlich leichter, Kredite aufzunehmen. Miner in den Vereinigten Staaten können schwierige Zeiten dadurch leichter überbrücken als die ausländische Konkurrenz.
Eine sehr hohe Mining Difficulty deutet darauf hin, dass der Wettbewerb innerhalb der Branche aktuell sehr stark ist. Das nächste Bitcoin Halving, davon sind einige Experten überzeugt, werden nur die effizientesten Betriebe überstehen.
“Leider werden viele Miner letztendlich aus dem Markt gedrängt”, beschreibt Tiffany Wang die kommende Situation. Sie ist Geschäftsführerin des in Texas ansässigen Mining-Unternehmens Lotta Yotta.
Paul Roth