Das Bitcoin-Mining spaltet die Gemüter. Neben dem weitverbreiteten Proof-of-Stake-Verfahren setzen aktuell noch die beiden größten Kryptowährungen Ethereum und Bitcoin auf den Proof-of-Work-Konsensmechanismus. Wie nun aus einem EU-Gesetzesentwurf hervorgehen soll, könnten Dienstleistungen für Proof-of-Work-basierte Kryptowährungen schon ab 2025 in Europäischen Union verboten werden.

Update vom 25.02.2022: Die für den 28.02.2022 geplante Abstimmung ist nun erst einmal vom Tisch. Wie der Vorsitzende des ECON-Ausschusses, Stefan Berger, auf Twitter mitteilte, wurde diese auf seinen Wunsch hin abgesetzt. Er erklärte derweil ausdrücklich, dass es sich zudem nicht um ein Bitcoin-Verbot handle, wovon viele Medien fälschlicherweise berichteten.

SPD, Grüne und Linke für Bitcoin-Verbot

Durchgesetzt hätten das Verbot vor allem die SPD, die Grünen und die Linken. Diese hätten teils sogar eine komplette Illegalisierung von energielastigen Kryptowährungen gefordert.

Das Verbot soll Teil des MiCA-Gesetzesentwurfes sein (Markets in Crypto-Assets). Hierbei handelt es sich um eine Reihe von Regulierungsmaßnahmen von Kryptowährungen. Ökologisch nicht nachhaltige Konsensmechanismen sollen dadurch also verboten werden.

Stefan Berger, der als Vorsitzender des ECON-Ausschusses die Gestaltung der MiCA-Richtlinie zur Regulierung von Kryptowährungen mitverantwortet, erklärte gegenüber BTC-ECHO, dass dieser es für sehr wahrscheinlich halte, dass der Vorschlag zum Verbot durchgehen wird.

Die Abstimmung soll kommenden Montag erfolgen. Gelten würden die neuen Maßnahmen ab dem 1. Januar 2025.

Bitcoin-Mining wird grüner

Dabei ist das Bitcoin-Mining trotz des immensen Stromverbrauchs in den vergangenen Jahren deutlich umweltbewusster geworden. Auch durch das Mining-Verbot in China hat sich durch eine Umverteilung ein Trend zum nachhaltigen Mining ergeben.

Wie aus den Daten vom Bitcoin Mining Council hervorgeht, setzen mehr als die Hälfte der Miner bereits seit mehren Monaten auf Erneuerbare Energien, um Bitcoins zu schürfen.

Aktuell ist die Frage, in welchem Ausmaß das Verbot in der EU vollstreckt würde. Es scheint sich dabei nämlich lediglich um ein Verbot für Dienstleistungen für Proof-of-Work-basierte Kryptowährungen handeln. Ein generelles Verbot für solche Kryptowährungen scheint sich allerdings nicht anzubahnen.

Kein großer Einfluss auf die Bitcoin-Hashrate

Zu den drei wichtigsten Staaten für das Bitcoin-Mining gehören seit des China-Banns die USA, Kasachstan und Russland. Auch in Russland war das Mining-Verbot vor wenigen Wochen zu einem Thema geworden. Allerdings ist dies mittlerweile wieder vom Tisch, da sich die russische Zentralbank und auch Präsident Wladimir Putin gegen ein solches Verbot ausgesprochen hatten.

Die Mining-Industrie in der EU ist aufgrund der hohen Energiekosten in den meisten Ländern ohnehin nicht sonderlich groß.

Dennoch wäre ein solches Verbot ein deutlicher Einschnitt in die Welt der Kryptowährungen.

Wie das Mining-Verbot in China im Sommer 2021 gezeigt hat, ist das Bitcoin-Netzwerk in der Lage dazu, sich auch von deutlich größeren Verboten zu erholen. Vorher war das Mining vor allem auf China konzentriert. Das Verbot führte damals zu einem Hashrate-Einbruch von über 50 Prozent. Mittlerweile ist der Verlust egalisiert worden, sodass wieder neue Höchstwerte erreicht werden, was die Hashrate betrifft.

Trotz Seitwärtsmarkt: Bitcoin-Hashrate erreicht neues Allzeithoch
BTC befindet sich aktuell im Seitwärtsmarkt. Dennoch erreicht die Bitcoin-Hashrate ein neues Allzeithoch und ist heute dezentraler als je zuvor.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Hashrate könnte derweil der Russland-Ukraine-Konflikt haben, der durch erste Angriffe Russlands innerhalb der Ukraine weiter eskaliert. Bitcoin stürzte um rund zehn Prozent ab und notierte kurzfristig bei unter 35.000 US-Dollar. Je niedriger der Bitcoin-Kurs ist, umso weniger profitabel ist das Schürfen für die Mining-Zentren, wenn die Bitcoin-Difficulty gleich bleibt.

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