In unserer Bitcoin On-Chain Analyse gehen wir immer samstags detailliert auf relevante Metriken zur Bitcoin Blockchain ein und analysieren diese für Dich. Außerdem schauen wir auf wichtige Makrodaten, die Einfluss auf den Bitcoin haben können.

Die Bitcoin On-Chain Analyse im Überblick

  • Bitcoin ist nach seiner starken Kurs-Performance im ersten Quartal das Asset mit der besten Performance in diesem Jahr. Ob der Bärenmarkt bei Bitcoin womöglich überstanden und ein nachhaltiges Fundament für einen Bullenmarkt geschaffen ist, schauen wir uns an.
  • Die Bitcoin Hash Rate wächst und wächst. Was genau es damit auf sich hat, inwiefern dies Einfluss auf die Mining-Difficulty hat und wie die On-Chain Daten zur Hash Rate und dem Mining zu interpretieren sind, besprechen wir in dieser Ausgabe ebenfalls.

Bärenmarkt bald Geschichte?

Der Bitcoin ist in den letzten Wochen nach langer Zeit wieder auf über 30.000 US-Dollar angestiegen und erzielte damit im ersten Quartal 2023 mit einem Plus von 70 Prozent eine so gute Performance, wie seit dem letzten ATH im Oktober 2021 nicht mehr.

Im Vergleich zu anderen Assets kann sich Bitcoin mal wieder als Anlageklasse mit der besten Wertentwicklung seit Jahresbeginn positionieren. Auch die wöchentliche Bitcoin-Performance ist in diesem Jahr das zweite Mal über 35 Prozent gestiegen und spricht für positives Momentum beim Bitcoin.

Bitcoin-Preis-Performance (wöchentlich und quartalsweise), Quelle: Glassnode
Bitcoin-Preis-Performance (wöchentlich und quartalsweise), Quelle: Glassnode

In Zeiten weit reichender geldpolitischer Unsicherheiten ist es zudem interessant zu beobachten, dass der Bitcoin-Kurs vor allem seit diesem Jahr ziemlich stark mit dem Gold-Kurs korreliert. Kann es sein, dass Bitcoin sich den Status von digitalem Gold tatsächlich erkämpfen kann?

BTC-Korrelation mit Gold, Quelle: Glassnode
BTC-Korrelation mit Gold, Quelle: Glassnode

Tatsache ist, dass sich Bitcoin gerade in einer empfindlichen Marktlage befindet. Auch wenn die Inflation in den USA zuletzt abgeflacht ist, hat der US-Dollar aufgrund der Bankenkrise im letzten Monat natürlich international an Vertrauen verloren.

Risiko Assets wie die Bitcoin-Blockchain korrelieren in der Regel mit dem US-Dollar. Das hat die Vergangenheit häufig gezeigt. Deshalb ist schwer abzusehen, wie sich Bitcoin verhält, sollte das amerikanische Finanzsystem in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.

Mining-Difficulty auf ATH

Die Mining-Difficulty ist mit der Kursbewegung auf 30.000 US-Dollar und der damit verbundenen, erhöhten Hash-Rate auf ein neues Allzeit-Hoch gestiegen. Diese Entwicklungen haben natürlich für Aufsehen in der Communtiy gesorgt und darüber möchten wir an dieser Stelle sprechen.

Bitcoin Mining-Difficulty, Quelle: Glassnode
Bitcoin Mining-Difficulty, Quelle: Glassnode

Die Mining-Difficulty ist ein komplexer Mechanismus im Bitcoin-Netzwerk, welcher in regelmäßigen Abschnitten (nach 2016 neu geschürften Bitcoin-Blöcken) definiert, wie schwierig es für Miner ist, einen gültigen Hash für einen Transaktionsblock per Zufallsprinzip zu finden. Dabei orientiert sich die Mining-Difficulty an der Bitcoin-Hashrate, also der aggregierten Rechenleistung vom gesamten Netzwerk.

Die Mining-Difficulty ist ein geniales Konzept vom Erfinder Satoshi Nakamoto und hat grundsätzlich die Aufgabe dafür zu sorgen, dass Datenblöcke in der Bitcoin-Blockchain selbst bei stark schwankender Hash Rate immer im gleichen Zeit-Intervall (circa alle 10 Minuten) gefunden werden.

Bitcoin Hash Rate, Quelle: Glassnode
Bitcoin Hash Rate, Quelle: Glassnode

In den frühen Tagen von Bitcoin war die Mining-Difficulty geradezu minimal. Schon mit einfachen PCs und Laptops war es möglich, Bitcoin-Mining zu betreiben. Als jedoch immer mehr Menschen das Mining als passive Geldquelle für sich entdeckten, nahm die aggregierte Rechenleistung (Hash-Rate) und damit auch die Mining-Difficulty erheblich zu.

Heutzutage lohnt sich das Schürfen von Bitcoin für Privatpersonen mit dem eigenen Computer in den meisten Fällen leider nicht mehr, mittlerweile beträgt die durchschnittliche Hashrate im Bitcoin-Netzwerk ganze 349 EH pro Sekunde.

Trotz der eigentlich negativen Marktkonditionen ist Bitcoin seit Mitte 2021 konsequent dabei, seine Hash Rate und damit auch die Mining-Difficulty aufzubauen. Diese Tatsache signalisiert uns zwei Dinge:

  • Das Mining-Geschäft scheint trotz technischer Hürden und hohem Kostenaufwand eine interessante Sparte für Miner und Investoren zu sein, wie die stetig steigende Hash Rate und Mining-Difficulty suggerieren. Selbst, wenn durch das Mining nur minimaler Profit und zeitweise sogar Verlust erwirtschaftet wird.
  • Die Netzwerk-Sicherheit steigt, denn immer mehr Menschen speisen dem Netzwerk Rechenleistung zu. Die Kosten für einen Angriff werden durch den Anstieg der Hash Rate immer teurer. Bereits jetzt ist das Bitcoin-Netzwerk das sicherste Netzwerk auf der Welt.

Fazit zur On-Chain Analyse

Bitcoin ist in den letzten 24 Stunden wieder auf 27.000 US-Dollar gefallen und hat damit den gesamten Krypto-Markt nach unten gezogen. Eine Korrektur ist beim Bitcoin aber auch dringend notwendig, denn der Kursverlauf der letzten 3 Monate hat fast konsequentes Wachstum angezeigt.

Aufgrund der geopolitischen Umstände und den Schwierigkeiten des US-Finanzsystems ist kaum absehbar, wie sich Risiko-Assets wie Bitcoin bei einer potenziellen Rezession verhalten werden. Bitcoin hat bisher keine Rezession miterlebt, denn er ist als Antwort auf die letzte große Bankenkrise geschaffen worden.

Ob sich Bitcoin in Zukunft vom US-Dollar entkoppeln und das Narrativ von digitalem Gold aufrechterhalten kann, wird sich zeigen. Fakt ist aber, dass vor allem Risikokapitalgesellschaften und Investoren anderer Art viel von dezentralen Blockchain-Netzwerken wie Bitcoin halten. Nicht umsonst steigt die Bitcoin Hash Rate gnadenlos an.

Die in der On-Chain Analyse verwendeten Daten stammen von Glassnode. Falls Du selbst den Service nutzen möchtest, erhältst Du mit unserem Link 10 % Rabatt und kannst gleichzeitig das Team von Bitcoin2Go unterstützen.