Während sich Bitcoin zum aktuellen Wochenstart wieder dem aktuellen Allzeithoch bei 61.844 USD nähert, halten die „starken Hände“ im Markt weiter eisern an ihren Sats fest. Gleichzeitig sehen wir durch die Glassnode On-Chain Daten positive Signale in den Stablecoin Reserven und den zyklischen Indikatoren.

Die vergangene Woche sah den Preis von Bitcoin (BTC) einen erneuten Versuich unternehmen, ein neues Allzeithoch zu markieren. Nach einem Wochenstart bei 55.664 USD verpasste die erste und größte dezentrale Kryptowährung nur knapp ein neues Allzeithoch mit 61.235 USD.

Gleichzeitig sehen wir im Markt ein steigendes Sentiment aufgrund des bevorstehenden NASDAQ-Listings von Coinbase (Tickersymbol: COIN) zum 14. April 2021. Aber nicht nur das Sentiment sendet positive Vorzeichen auf eine Fortsetzung der Price Discovery, sondern vor allem auch die nachfolgenden Glassnode On-Chain Daten.

Disclaimer: Dieser Report basiert auf Daten und dem wöchentlichen Newsletter in englischer Sprache von Glassnode und wird in dieser Form nur bei Bitcoin2Go erscheinen. Wir freuen uns euch jede Woche die frischen Glassnode On-Chain Daten für den Bitcoin präsentieren zu dürfen.

Quelle: Glassnode

Bitcoin und seine „Rick Astley“ HODLer

Der bekannte On-Chain Analyst Willy Woo (@woonomic) führte einen neuen Begriff in den Fachjargon des Bitcoin Marktes ein: den sog. „Rick Astley“ HODLer. Dieser Art der Investoren zeichnet sich durch besonders starke Hände aus, welche niemals verkaufen. Und diese Art von Investor hatte zuletzt einen Ausflug im Bitcoin Kurs auf günstigere Preise genossen.

Quelle: Glassnode

Eine weitere Metrik bestätigt diese Beobachtung von Woo. Namentlich der Bitcoin HODLer Net Position Change, welcher u.a. das Verhalten der Rick Astley HODLer verfolgt und abbildet. Wenn mehr ältere BTC verkauft werden, schlägt die Metrik dabei in Rot aus. Wird an den Sats hingegen eisern festgehalten, sehen wir Grün.

Quelle: Glassnode

Die Metrik ist offensichtlich nicht mehr weit entfernt vor einem „Flip“ ins grüne Territorium, was einer Rückkehr zum HODLen mit Händen aus Stahl bei den Langzeitinvestoren gleichkommt. Und das wäre für den Bitcoin Kurs selbstverständlich ein starkes Signal und würde das Narrativ von 70.000 noch vor Juni 2021 stark fördern.

„Stablecoins, wir brauchen mehr Stablecoins!“

Im aktuellen Marktzyklus sehen wir zwei signifikante Veränderungen zu den vorherigen Zyklen:

    1. Explosives Wachstum in der Verfügbarkeit von Derivaten zum Zwecke der Spekulation und des Hedgings.
    2. Die rasante Vermehrung von Stablecoins als Handelswährung und Kreditsicherheiten in DeFi.

Wir interessieren uns nachfolgend mehr für Punkt 2. Denn das Wachstum in der Menge der drei größten Stablecoins – also USDT, USDC und BUSD, welche zusammen 92,75 % des Stablecoin Marktes ausmachen – erreichte zuletzt einen Gesamtwert an 60,25 Mrd. USD. Das meiste Wachstum fand dabei innerhalb der letzten 6 Monate statt.

Der nachfolgende Chart präsentiert das Wachstum dieser Stablecoins im Vergleich mit der Marktkapitalisierung von Bitcoin. Es ist schön zu erkennen, dass es eine Korrelation in der Nachfrage beider Assets gibt.

Quelle: Glassnode

Je weiter die Menge an Stablecoins anwächst, desto verfügbarer werden diese „digitalen US-Dollars“. Dies steigert die Liquidität der Kryptomärkte und die vieler DeFi-Protokolle.

Eine weitaus beliebtere Metrik in Bezug auf Stablecoins ist die sog. Stablecoin Supply Ratio (SSR). Diese gibt ein Verhältnis der Marktkapitalisierung von Bitcoin zur Gesamtmarktkapitalisierung aller Stablecoins aus. Sozusagen bekommen wir so eine schnelle Übersicht über die globalen „Kaufkraft“ im BTC-Ökosystem.

Quelle: Glassnode

Lesetipp: Bitcoin Kurs Prognose 2021: Wie realistisch sind 100.000 USD pro BTC?

Wenn der Preis von BTC niedrig ist, schafft es eine hohe Verfügbarkeit an Stablecoins mehr zirkulierende Bitcoins aufzukaufen. Die Kaufkraft ist also hoch, der Preis niedrig, Nachfrage übersteigt Angebot, der Preis steigt.

Ist der Preis von BTC hingegen hoch, dann fällt die Kaufkraft dieser Stablecoins. Folglich kommt es zu Verkaufsdruck bei neuem Angebot an Bitcoins, bis die Verfügbarkeit an Stablecoins die Kaufkraft aufbringt, um das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage auszugleichen und dann wieder in die Gegenrichtung zu verlagern.

Wöchentliches Feature: Zyklische Indikatoren für Bitcoin

Bitcoin ist bekannt für seine Halving Events. Diese ca. alle 4 Jahre stattfindenden Ereignisse halbieren dabei nicht nur die Block Rewards der BTC Miner um 50 %, sondern schaffen so auch eine Verknappung des Angebots neuer Bitcoins. Zeitgleich triggern diese events auch die Marktzyklen im Bitcoin Markt.

Diese Marktzyklen sind in ihrer Struktur und deren Verlauf einzigartig (bisher), wohingegen das Ende der Bullenmärkte (und auch der Bärenmärkte) durchaus ähnliche Charakteristiken aufwiesen. Wie sehen wir die sog. Tops und Bottoms? Richtig: Mit entsprechenden Indikatoren und Metriken – in unseren Fall On-Chain.

Disclaimer: Kein Indikator und keine Metrik können die Zukunft genau vorhersehen. Deswegen sollten Indikatoren und Metriken auch niemals einzeln betrachtet werden, sondern als Teil eines größeren Bildes.

BTC Reserve Risk

Die Metrik Reserve Risk ist ein Oszillator, welcher das Verhalten der Investoren in Bitcoin misst. Der Indikator verläuft höher, wenn der Preis steigt oder HODLer ihre Bitcoins verkaufen. Das Ende von Bullenmärkten wurde historisch bei einem Wert von über 0.025 erreicht. Ab 0.02 gilt der Markt jedoch bereits als überhitzt.

Quelle: Glassnode

Der MVRV Z-Score

Standardmäßig verstehen wir unter der Metrik MVRV das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu realisierter Marktkapitalisierung. Der MVRV Z-Score nutzt dann statistische Verfahren zur Normalisierung der Werte und zur Erfassung der Anzahl an Standardabweichungen, die die Marktkapitalisierung vom Mittelwert abweicht.

Das Ende von Bullenmärkten wurde dabei historisch oberhalb eines Wertes von 11.0 erreicht. Ab 7.0 gilt der Markt allerdings bereits als überhitzt.

Quelle: Glassnode

Nicht realisierter Profit und Verlust (NUPL)

Die Metrik NUPL nimmt die Differenz zwischen der Marktkapitalisierung von Bitcoin und der realisierter Marktkapitalisierung und teilt das Ganze dann durch die Marktkapitalisierung. So kommt es dann zu einer Schätzung der aktuellen Menge an Profit und Verlust im Bitcoin Markt.

Sog. Tops im Bitcoin Kurs traten dabei historisch ab Werten oberhalb von 0.75 auf.

Quelle: Glassnode

Schlusswort: Bullischer Zyklus

Die On-Chain Daten von Glassnode erweisen sich einmal mehr als bullisch, was sowohl die mittel-, als auch die langfristigen Aussichten angeht. Gleichzeitig sehen wir auch, dass drei zyklische Indikatoren/Metriken für Bitcoin noch kein Ende des Bullenmarktes erahnen lassen. So könnten noch viele Wochen im laufenden Jahr beginnen, wenn ihr uns fragt.