• JPMorgan-CEO Jamie Dimon äußert sich kritisch gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen. Er würde die Zahlungsmittel laut eigener Aussage beenden.
  • Der Banker stört sich an der fehlenden Überwachung der digitalen Anlagen.
  • Der Anteil krimineller Machenschaften gilt auf der Blockchains als geringer im Vergleich zu klassischen Zahlungsmitteln.
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Bitcoin-Verbot? Darum will Jamie Dimon BTC verbieten

Jamie Dimon, Geschäftsführer von JP Morgan, positionierte sich über die vergangenen Jahre öffentlich als Gegner von Kryptowährungen. In einer Rede vor dem US-Senat machte er seine Position erneut deutlich. Dimon fordert ein Bitcoin-Verbot.

»Ich lehne Bitcoin und Kryptowährungen zutiefst ab«, erklärte Dimon vor dem Bankenausschuss des Senats.

»Sie haben es bereits gesagt; der Gebrauch beschränkt sich auf Kriminelle, Drogenschmuggler, Geldwäscher und Steuerhinterzieher«, antwortet Dimon auf eine Frage von Elizabeth Warren.

Dabei ist es die technische Funktionsweise der Kryptowährungen, denen Dimon nichts Gutes abgewinnen will. »Sie sind einigermaßen anonym«, beschreibt der Banker die digitalen Zahlungsmittel. Außerdem kann man Gelder »unverzüglich« versenden.

Da Kryptowährungen nicht den gleichen Prüfungsmaßnahmen wie klassische digitale Zahlungsmittel unterliegen, hält der US-Amerikaner ihr Bestehen für inakzeptabel.

»Sie müssen die ganzen Prüfungen nicht durchlaufen, die sich über die Jahre herausgebildet haben. KYC, Finanzsanktionen, OFAC – alles wird umgangen. Wäre ich an der Regierung, würde ich [Kryptowährungen] beenden.«

Dimons Forderung nach einem Bitcoin-Verbot dürfte bei Senatorin Warren auf Verständnis treffen. Die Politikerin der Demokraten fragte den Banker, warum »Krypto ein interessantes Werkzeug für Terroristen, Drogenschmuggler und verbrecherische Staaten« sein könnte.

In früheren Kommentaren hatte der Geschäftsführer der größten US-amerikanischen Bank den Bitcoin als eine »Betrugsmasche« betitelt.

Sind Dimons Aussagen heuchlerisch?

Unter Bitcoinern und Krypto-Enthusiasten trifft die Einschätzung von Jamie Dimon auf kein Verständnis. Es sei kein Wunder, dass derjenige, dessen Geschäft durch Kryptowährungen obsolet werden könnte, ein modernes Zahlungsmittel ablehnt, so schreiben einige Kommentatoren auf Twitter.

Andere Kritiker deuten hingegen auf die Verfehlungen hin, die sich JP Morgan selbst leistete. Das Bankenhaus zahlte seit 2000 über 39 Milliarden US-Dollar Strafe an US-Behörden. Hintergrund dieser Strafzahlungen war meist der betrügerische Verkauf von Hypothekenpapieren.

Erst im Sommer wurde JP Morgan zu einer Strafe von vier Millionen US-Dollar verurteilt, nachdem das Unternehmen 47 Millionen E-Mails vernichtete, welche die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC zu Aufsichtszwecken prüfen sollte.

Die Bank erklärte anschließend, es habe sich um einen Fehler gehandelt, der versehentlich passiert sei. Eine vorsätzliche Vernichtung der Interna habe nicht stattgefunden.

Die Kritik der Krypto-Enthusiasten ist eindeutig: Andere Akteure für vermeintliche Rechtsverstöße zu kritisieren, wirkt in Anbetracht der ständigen Vergehen seitens JP Morgan heuchlerisch.

Besonders brisant: Der frühere Investmentbanker Jeffrey Epstein, der 2019 als Menschenhändler in den USA bekannt wurde, nutzte JP Morgan ausgiebig. Die von Dimon gelobten Überwachungssysteme lösten bei Epsteins Transaktionen wiederholt aus – die Warnungen wurden von der Bank jedoch absichtlich ignoriert.

Vor Gericht einigte sich die Bank mit den Behörden auf eine Abfindung von 290 Millionen US-Dollar. JP Morgan erklärte anschließend, jede Involvierung mit Epstein sei ein Fehler gewesen. Dass Epstein von seiner Bank absichtlich gedeckt wurde, legt die Krypto-Szene nun Dimon zur Last.

Anteil krimineller Gelder in Krypto gilt als gering

Entgegen Dimons Behauptungen gilt der Anteil krimineller Gelder in Krypto als sehr gering. Besonders transparente Blockchains wie Bitcoin machen die Nachverfolgung von Transaktionen einfach und sind für Kriminelle somit tendenziell weniger interessant.

Laut eines Berichts der bekannten Blockchain-Analysten von Chainalysis stammen weniger als ein Prozent des gesamten Krypto-Volumens aus illegalen Quellen. Im Vergleich dazu vermuten die Vereinten Nationen, dass zwei bis fünf Prozent des weltweiten BIP kriminellen Machenschaften dient.

JP Morgan ist in Krypto involviert

Die Tatsache, dass JP Morgan in Krypto involviert ist, lässt Dimons Aussagen einigermaßen skurril wirken. Seit 2019 nutzt das Bankenhaus die Blockchain-Technologie, um institutionellen Kunden den JPM Coin bereitzustellen.

Ziel des Systems ist es, Institutionen leichtere Geldverschiebungen untereinander zu ermöglichen. Privatkunden steht der Gebrauch von JPM Coin nicht frei. Im Oktober knackte man erstmals das monatliche Volumen von einer Milliarde US-Dollar in Transaktionen.

Seit Oktober erweiterte JP Morgan das eigene Angebot um eine Blockchain namens Onyx, die als Sidechain für Ethereum entstand. Kunden will man damit programmierbares Geld zur Verfügung stellen.

Quellen: Youtube.com (CNBC), Dividend.com, Chainalysis.com, Unodc.org, Franknez.com (alle Quellen in englischer Sprache)