Es hatte sich nach der FTX-Pleite bereits angedeutet, nun ist es Gewissheit. BlockFi meldet Insolvenz an. Die Krypto-Lending-Plattform BlockFi hat wie die insolvente Krypto-Börse nun einen Insolvenzantrag nach Kapitel 11 des Insolvenzrechts gestellt.

Das Wichtigste zur BlockFi Insolvenz:

  • Wie aus dem Insolvenzantrag nach Kapitel 11 von BlockFi hervorgeht, hat das Unternehmen mehr als 100.000 Gläubiger
  • Auch der US-amerikanische FTX-Ableger FTX US steht mit einer Forderung von 275 Millionen USD auf der Gläubigerseite
  • Der US-Börsenaufsicht SEC schuldet BlockFi derweil 30 Millionen USD. Die Summe ergibt sich aus einem Vergleich aus dem Frühjahr.

BlockFi meldet Insolvenz an – Betrieb läuft vorerst weiter

Die Krypto-Lending-Plattform geriet ins Wanken, nachdem die Kryptobörse FTX zahlreiche Kundengelder veruntreut und schließlich in die Insolvenz geschleudert war. So hatte BlockFi bereits vor mehr als zwei Wochen Auszahlungen pausiert.

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Trotz der Insolvenzanmeldung läuft der Betrieb bei BlockFi erst einmal weiter. Mit dem Insolvenzantrag nach Kapitel 11 sollen Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet werden, während ein Gläubigerschutz gegeben ist.

„Nach dem Zusammenbruch von FTX haben das Managementteam und der Vorstand von BlockFi sofort Maßnahmen ergriffen, um die Kunden und das Unternehmen zu schützen“, sagte Mark Renzi von der Berkeley Research Group, dem Finanzberater des Unternehmens.

„Von Anfang an hat BlockFi daran gearbeitet, die Kryptowährungsindustrie positiv zu gestalten und den Sektor voranzubringen. BlockFi freut sich auf einen transparenten Prozess, der das beste Ergebnis für alle Kunden und andere Interessengruppen erzielt.“

BlockFi Gläubiger: SEC und FTX vertreten

Interessant ist allen voran ein Blick auf die Gläubiger. Nicht selten sind andere Kryptounternehmen von einer solchen Insolvenz betroffen und müssen letztlich selbst Insolvenz anmelden.

Der größte Gläubiger ist derweil die Ankura Trust Company mit 779 Millionen US-Dollar.

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Weitaus weniger, aber dennoch beachtlich sind auch die Summen, die BlockFi der US-amerikanischen FTX-Version FTX.US und der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) schuldet. Bei FTX.US geht es um 275 Millionen USD. Bei der SEC sind es immerhin 30 Millionen USD.

Der Betrag von FTX US scheint aus einem Kredit von Anfang des Jahres zu stammen. Beim Betrag der SEC gestaltet sich der historische Verlauf etwas tiefgründiger. Denn die SEC beschuldigte BlockFi des illegalen Wertpapierhandels – ein bekanntes Vorgehen der SEC, was die Klage gegen Ripple zeigt.

Damals einigten sich BlockFi und die SEC mit einem Vergleich, durch den das Kryptounternehmen eine Strafe in Höhe von 100 Millionen Dollar zahlen musste. Ein Großteil dessen scheint BlockFi also immerhin beglichen zu haben.

Für Kunden von BlockFi könnte die Insolvenz jahrelange Ungewissheit mit sich bringen. Bei der damals größten Kryptobörse Mt.Gox mussten Gläubiger rund neun Jahre warten, bis es ab 2023 an die ersten Auszahlungen geht. Allerdings gibt es einen Unterschied, denn Mt.Gox stellte den Betrieb damals komplett ein. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Seiteneffekte ausbleiben.

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