- Das DeFi-Protokoll Curve Finance hat am Mittwochnachmittag seinen mit Spannung erwarteten Stablecoin crvUSD im Ethereum-Mainnet bereitgestellt.
- Dieser Schritt beschreibt einen Meilenstein für Curve Finance und ließ den Curve DAO-Token um über 7 Prozent steigen.
- crvUSD ist algorithmisch, dezentral und Krypto-besichert. Wie funktioniert das Ganze und brauchen wir solche Stablecoins überhaupt?

DeFi-Protokoll Curve (CRV) veröffentlicht crvUSD Stablecoin
Das dezentrale Finanzprotokoll Curve Finance hat seinen nativen Stablecoin auf dem Ethereum-Mainnet eingeführt und bisher mehr als 22 Millionen US-Dollar des crvUSD-Tokens geprägt.
Nach Angaben des Blockchain-Explorers Etherscan wurden in der letzten Nacht crvUSD im Wert von mehr als 22 Millionen US-Dollar geprägt, davon 20 Millionen US-Dollar innerhalb der ersten fünf Minuten.

Auch wenn crvUSD zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für allgemeine Nutzer zugänglich ist, markiert Curve Finance mit diesem Schritt einen wichtigen Meilenstein Richtung öffentlicher Freigabe des algorithmischen Stablecoins.
Auf eine Frage im offiziellen Curve Finance Telegram-Chat, wann die Nutzer mit der Veröffentlichung des Stablecoins rechnen können, antwortete ein Administrator, dass es "bald" so weit sein wird.
As many figured - deployment of crvUSD smart contracts has happened!
— Curve Finance (@CurveFinance) May 3, 2023
This is not finalized yet because UI also needs to be deployed. Stay tuned!
Wie Curve Finance auf Twitter bekannt gab, sind die Smart-Contracts soweit einsatzbereit, die Benutzeroberfläche müsse jedoch noch finalisiert werden.
Einige Abnehmer, wie Börsen und andere Partner, scheinen jedoch schon Zugang auf crvUSD zu haben. So verzeichnet DefiLlama bereits ein TVL von circa 1,8 Millionen US-Dollar für crvUSD. Das heißt von den über 22 Millionen geprägten crvUSD-Tokens wurden zum jetzigen Zeitpunkt 1,8 Millionen gegen Hinterlegung von Krypto-Assets geliehen.
Now tracking $crvUSD on @ethereum
— DefiLlama.com (@DefiLlama) May 4, 2023
crvUSD is a collateralized-debt-position (CDP) stablecoin pegged to the US Dollar pic.twitter.com/IOfAIBtB8u
Die News rund um die Entwicklungen von crvUSD wurden sehr positiv von Investoren aufgenommen. So konnte auch der Curve DAO-Token mit einem Anstieg von zwischenzeitlich über 7 Prozent profitieren.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist er ein wenig zurückgekommen, verzeichnet jedoch immer noch ein Plus von mehr als 5 Prozent auf Tagesbasis.
Wie ist crvUSD aufgebaut?
Bei crvUSD handelt es sich um einen überversicherten algorithmischen Stablecoin, dessen Wert an den US-Dollar gekoppelt ist. Als Sicherheiten dienen Krypto-Assets, die zur Prägung von crvUSD in einem Smart-Contract hinterlegt werden müssen.
Curve wird das Angebot von crvUSD mit einem Mint-and-Burn-Mechanismus ähnlich dem DAI von MakerDAO, DJED von COTI oder dem kommenden GHO von Aave kontrollieren.
Wenn die hinterlegten Sicherheiten jetzt jedoch im Preis fallen und ihr Wert den der ausstehenden crvUSD unterschreitet, müsste die Schuldposition normalerweise geschlossen (liquidiert) werden.
Um das zu verhindern, hat Curve Finance einen Lending-Liquidating AMM Algorithm (LLAMMA) entwickelt, der die Sicherheiten der Nutzer bei schwankenden Krypto-Preisen ständig neu ausbalanciert.
So will Curve Finance den Liquidierungs-Prozess kontinuierlicher und reibungsloser machen, um das Risiko eines einzelnen drastischen Ereignisses, welches sich negativ auf das gesamte Kreditprotokoll auswirken könnte, zu minimieren.
Brauchen wir algorithmische Stablecoins?
Der Zusammenbruch von Terras UST-Stablecoin hinterlässt nach wie vor Spuren am Image von algorithmischen Stablecoins. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen algorithmischen Stablecoins.
Der größte Unterschied zu Terra UST ist die starke Überbesicherung des crvUSD, des Weiteren federt der LLAMMA-Mechanismus Preisschwankungen in den hinterlegten Sicherheiten ab, ohne dass Nutzer direkt liquidiert werden.
Soll heißen, die Risiken von algorithmischen Stablecoins nehmen immer weiter ab und man sollte sie definitiv nicht mit Terra UST über einen Kamm scheren.
Ursache war, dass USDC-Herausgeber Circle einen Teil der Sicherheiten bei der Silicon Valley Bank hinterlegt hatte und nun nicht mehr direkt auf diese Sicherheiten zugreifen konnte.
Des Weiteren brauchen 1 zu 1 mit Dollar besicherte Stablecoins immer eine zentrale Stelle, welche den Umtausch durchführt und zudem Bankenpartner, die das Vorhaben unterstützen. Somit haben Regulierungsbehörden einen klaren Angriffspunkt, wenn sie aus irgendwelchen Gründen gegen einen solchen Stablecoin vorgehen wollen.
Fazit zu den Entwicklungen rund um Stablecoins
Der Kryptomarkt hat sich zur Aufgabe gemacht, eine Alternative zum traditionellen Finanzsystem zu bieten. Eine Alternative, mit der alle Benutzer die gleichen Voraussetzungen haben, mit der man selbst die Kontrolle über sein eigenes Geld behält und frei darüber entscheiden kann.
So besteht im Moment eine große Abhängigkeit zu diesen zwei Institutionen und ein schwerwiegender Fehler von Tether oder Cercle, oder auch ein Vorgehen von Regulierungsbehörden gegen eine dieser Firmen könnte verheerende Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben.
In diesem Sinne ist es nur zu begrüßen, dass Projekte wie DJED, DAI und crvUSD sich der Aufgabe dezentraler Stablecoins annehmen, um die Abhängigkeiten von traditionellen Bankinstituten und zentralen Anlaufstellen weiter zu reduzieren.
Demnächst wird sich auch AAVE (TVL von 5,4 Milliarden US-Dollar) mit ihrem dezentralen Stablecoin GHO in die Liste einreihen und den Wandel - weg von Tether und Cercle - hoffentlich weiter vorantreiben, um so ein gewaltiges Risiko für den gesamten Kryptomarkt nach und nach weiter reduzieren.
Erfahre hier, wie du Curve (CRV) kaufen kannst:
