• Coinbase finanziert Entwicklung von Flatcoins auf Base, ihrer eigenen Ethereum-Layer2 Solution.
  • Sind Flatcoins der nächste Schritt für den Kryptomarkt, sich weiter vom traditionellen Finanzsystem loszulösen?
  • Doch was sind Flatcoins überhaupt und wie funktionieren sie? Wir schauen uns das Thema genauer an.

Coinbase fördert die Entwicklung von Flatcoins

Letzten Monat hat Coinbase bekannt gegeben, mit einer eigenen Layer2 Solution für Ethereum an den Start zu gehen. Base ist ein Ethereum-Rollup und setzt für die Entwicklung auf den OP-Stack von Optimism.

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Mit Base möchte Coinbase seine Services Schritt für Schritt in eine dezentrale Umgebung überführen, sowie seine Marktposition und User auch für neue Projekte zugänglich machen.

Am Samstag hat Coinbase auf Twitter eine öffentliche Einladung an Entwickler versendet und vier Bereiche aufgeführt, deren Entwicklung sie gerne mit ihrem Base Ecosystem Fund unterstützen möchten.

An erster Stelle der Liste befindet sich die Entwicklung von Flatcoins, doch was genau ist ein Flatcoin und warum misst Coinbase ihnen eine so hohe Wichtigkeit bei?

Flatcoins könnten die nächste Evolution von Stablecoins sein

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Die derzeit populären Stablecoins wie USDT oder USDC sind mit ihrem Preis an den US-Dollar gebunden. Sie erreichen dies, indem sie 1 zu 1 mit US-Dollar oder anderen liquiden Assets wie kurzlaufenden US-Staatsanleihen besichert sind.

Damit ergibt sich für Stablecoins eine hohe Abhängigkeit vom traditionellen Finanzsystem. Wir haben erst kürzlich einen Depeg bei USDC gesehen, welcher durch die bekanntwerdende Insolvenz der Silicon Valley Bank ausgelöst wurde.

Circle, der Herausgeber von USDC hatte Teile seiner US-Dollar Reserven auf der Silicon Valley Bank liegen und konnte aufgrund der Insolvenz kurzzeitig nicht auf die Reserven zugreifen.

Auch der US-Dollar demonstriert immer wieder, warum er vielleicht nicht das Maß der Dinge bleiben sollte. So verliert er Jahr für Jahr an Wert gegenüber Konsumgütern und hat seit Gründung der FED als Zentralen Herausgeber über 90 Prozent seiner Kaufkraft eingebüßt.

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Flatcoins sollen diese Probleme lösen, indem sie nicht an den US-Dollar gebunden sind, sondern an andere Metriken, wie die Preise von Konsumgütern. Damit entwickeln sie sich in der Theorie entsprechend der Inflation und bewahren ihre Kaufkraft unabhängig von den Entscheidungen der FED.

Flatcoins sind bereits seit einiger Zeit in Entwicklung

Verschiedene Entwicklerteams haben sich des Problems bereits angenommen. Coinbase nennt in einem offenen Brief an die Community "Request for Builders" Projekte wie Frax, Reflexer und Olympus DAO, deren Stablecoins nicht an den Wert des US-Dollars gekoppelt sind.

Der FPI-Stablecoin von Frax ist zum Beispiel an einen Korb von Konsumgütern gekoppelt, die durch den durchschnittlichen Verbraucherpreisindex (CPI) in den USA definiert sind. Derzeit hat der FPI-Token eine Marktkapitalisierung von circa 88 Millionen US-Dollar.

Sam Kazemian, Gründer von Frax Finance, meldet sich in der Telegram-Gruppe des Projekts zu Wort und schreibt:

Jemand sollte ihnen sagen, dass wir bereit sind, den FPI-Stablecoin auf Base zu bringen.

Ähnlich reagiert Ameen Soleilmani von Reflexer auf die Einladung von Coinbase:

Reflexer ist offen für eine Zusammenarbeit mit einer Reihe von ETH L2's, um die RAI-Technologie in neue Blockchains, insbesondere Base, einzubringen.

Reflexer ist ein Floating-Pegged Stablecoin, der mit Ethereum besichert wird. Sein Marktpreis hängt von Angebot und Nachfrage nach RAI und ETH, sowie einem Preisstabilisierungsmechanismus ab. Der Wert der gesamten ETH-Einlagen zur Prägung von RAI liegt derzeit bei etwa 30 Millionen US-Dollar.

Auch Wartull, Mitwirkender bei Olympus DAO, freut sich darüber, dass Coinbase die Wichtigkeit von Flatcoins, welche nicht direkt an den US-Dollar gebunden sind, erkennt. So habe gerade der jüngste Zusammenbruch der globalen Banken und der damit verbundene Depeg von USDC die Notwendigkeit von Flatcoins aufgezeigt.

Wartull fügt hinzu, dass auch sie derzeit mit Coinbase im Gespräch sind.

Wir untersuchen derzeit die Möglichkeiten und sind im Kontakt mit dem Coinbase-Team. Sie sind im Moment ziemlich überlastet, aber wir werden gemeinsam prüfen, ob es Sinn für uns macht, auf Base zu entwickeln.
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Das Interesse an einer Zusammenarbeit mit Coinbase beziehungsweise Base ist also gegeben. Das Starkmachen eines so prominenten Players für Flatcoins dürfte die Entwicklung dieser neuen Art von Stablecoins merklich voranbringen.

Fazit zu Flatcoins

Flatcoins sind durchaus eine spannende Alternative zu den derzeit vorherrschenden Stablecoins. Sie versprechen großes Potenzial für den Kryptomarkt, sich weiter vom traditionellen Finanzsystem abzukoppeln.

Sie bieten die Möglichkeit, die eigene Kaufkraft zu wahren und sich vor den Auswirkungen der ausufernden Inflation des US-Dollars und anderen FIAT-Währungen zu schützen.

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Das Interesse, sowie das Funding durch Coinbase dürfte die Entwicklungen rund um Flatcoins stark beschleunigen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Flatcoin-Markt jedoch noch sehr jung und mit wenigen 100 Millionen US-Dollar auch noch verschwindend klein gegenüber Flagschiffen wie USDT oder USDC.

Es lohnt sich durchaus, die Entwicklungen im Auge zu behalten, doch von einer Mainstream-Adoption sind wir weit entfernt. Auch die verschiedenen Preismechanismen von Flatcoins müssen sich erst noch beweisen und zeigen, dass sie robust sind und wie vorgesehen funktionieren.