Dem Ethereum-Netzwerk könnte die baldige Abschaltung eines großen Anteils seiner Nodes drohen. Grund dafür: Der zweitgrößte Node-Hoster verbietet die Nutzung seiner Dienste für Kryptowährungen. Auch weiteren Blockchains könnte durch diese Entscheidung ein Schaden entstehen.

Cloud-Anbieter Hetzner Online verbietet Blockchain-Nodes

Der Cloud-Anbieter Hetzner Online verbietet die Nutzung seiner Dienste für das Betreiben von Blockchain-Nodes. Das geht aus einer auf Reddit veröffentlichten Mitteilung des Betriebes hervor.

Ein Nutzer stellte dem Unternehmen diese Frage explizit. Hetzner verwies daraufhin auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Die Verwendung unserer Produkte für Anwendungen, die auch nur im Entferntesten mit dem Mining zu tun haben, ist nicht gestattet. Selbst wenn du nur einen Netzknoten betreibst, werten wir das als Verstoß gegen unsere Bestimmungen.
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Für verschiedene Blockchains könnte diese Entwicklung einen herben Schaden bedeuten. Unter Ethereum-Nutzern führt die Meldung derweil zu einer Menge Unmut. Das Netzwerk der Smart Contract Plattform baut zu großen Teilen auf dem deutschen Unternehmen.

Direkt nach Amazon ist Hetzner zweitgrößter Hoster von Remote-Nodes der ETH-Blockchain. Mehr als 14 Prozent der Remote Nodes betreiben Nutzer über Hetzner.

Weitere Kryptowährungen von Hetzner-Verbot betroffen

Natürlich ist nicht nur Ethereum von dem Problem betroffen. Auch die Netzwerke anderer Altcoins bauen auf Hetzner. Jüngst belegen Daten von Messari, dass Solana deutlich härter von Hetzners Einschränkungen betroffen wäre.

Ganze 42 Prozent der Remote Nodes von Solana verwenden das Angebot Hetzners. Der Anteil von über Hetzner gestaketen SOL liegt hingegen bei nur 20 Prozent.

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Besonders problematisch: Messari schätzt, dass mindestens 95 Prozent aller Solana-Nodes von Datenzentren bereitgestellt werden. Der Anteil an privaten Netzknoten ist also äußerst gering.

Zum Vergleich: Etwa 65 Prozent der ETH-Nodes wird von Datenzentren bereitgestellt. Für beide Netzwerke spielen jeweils drei große Cloudanbieter wichtige Rollen: Amazon Web Services, Hetzner Online und OVH.

In beiden Fällen läuft ein Großteil der Nodes auf den Servern der drei Dienste.

Welche Folgen erwarten Ethereum und Co?

Laut eigener Aussage weiß Hetzner bereits, dass man viele Server an die Betreiber von Blockchain-Nodes vermietet. Eine Entscheidung, wie man damit umgeht, habe man bisher jedoch nicht getroffen.

Wir sind uns bewusst, dass es derzeit viele Ethereum-Nutzer bei Hetzner gibt, und wir haben intern darüber diskutiert, wie wir dieses Problem am besten angehen können.

Erzwungene Abschaltungen sind bislang nicht bekannt. Bleibt Hetzner seinem Anti-Krypto-Kurs treu, könnten derartige Maßnahmen allerdings folgen.

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