• Joe Biden möchte eine Steuerreform einführen und die Spitzensätze für langfristige Kapitalgewinne und qualifizierte Dividenden auf bis zu 44,6 Prozent erhöhen.
  • Damit raubt die US-Regierung der Bevölkerung indirekt die Möglichkeit, US-Dollar langfristig und für den Ruhestand in solide andere Vermögenswerte wie Aktien, ETFs und Krypto zu investieren.
  • Auch wenn der Vorschlag erst einmal nur die Spitzenverdiener betrifft, könnte sich eine solche Reform negativ auf den gesamten Finanzmarkt auswirken, denn es ist das Geld der Großanleger, das die Kurse auf dem Markt bewegt.
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Joe Biden möchte eine Steuererhöhung bei Gewinnen durch Kapitalerträge

Es steht außer Frage, dass US-Präsident Joe Biden und dessen Aktionen und Entscheidungen die Gemüter der amerikanischen Bevölkerung regelmäßig spaltet, jedoch hat Biden nun einen Vorschlag hervorgebracht, der erneut für hitzige Diskussionen in der Bevölkerung sorgen könnte:

Präsident Biden hat offiziell den höchsten Spitzensteuersatz für Kapitalerträge in den USA seit über einem Jahrhundert vorgeschlagen!

Spitzensteuersätze auf Kapitalerträge der letzten 100 Jahre, Quelle: Americans For Tax Reform
Spitzensteuersätze auf Kapitalerträge der letzten 100 Jahre, Quelle: Americans For Tax Reform

Dem Vorschlag zufolge würde der Spitzensatz für langfristige Kapitalgewinne und qualifizierte Dividenden auf satte 44,6 Prozent steigen, was sich nicht nur erheblich auf die finanziellen Erträge von Anlegern auswirken würde, sondern auf den gesamten Finanzmarkt als solchen.

In vielen Bundesstaaten würde die kombinierte Kapitalertragssteuer der Bundesstaaten nach Bidens Plan 50 Prozent übersteigen.

Viele hart arbeitende Paare, die im Alter von 25 Jahren ein kleines Unternehmen gegründet haben und das Unternehmen nun im Alter von 65 Jahren verkaufen möchten, müssen mit dem von Biden vorgeschlagenen Spitzensatz von 44,6 Prozent zuzüglich staatlicher Kapitalertragssteuern rechnen.

Darüber hinaus ist die Kapitalertragssteuer nicht an die Inflation angepasst, was die vorgeschlagene Steuererhöhung noch komplexer gestalten würde. Daher wäre ein Großteil dieses »Gewinns« ist aufgrund der Inflation nicht einmal real!

Ferner kann man die Kapitalertragssteuer in der Regel als eine Form der Doppelbesteuerung betrachten, denn wenn Kapitalgewinne aus Aktien, Aktienfonds oder Aktien-ETFs stammen, stellt die Kapitalertragssteuer eine kaskadierte zweite Steuerstufe zusätzlich zur aktuellen Bundeskörperschaftssteuer von 21 Prozent dar.

Wie wirkt sich die Reform nun auf Aktien aus?

Derzeit liegt der Kapitalertragssteuersatz für langfristige Investitionen, das heißt Vermögenswerte, die länger als ein Jahr gehalten werden, bei maximal 20 Prozent. Dabei stellen Kapitalgewinne jene Gewinne dar, die durch den Verkauf oder Handel eines Vermögenswerts erzielt werden.

Die anwendbaren Steuersätze für diese Gewinne variieren je nach Faktoren wie der Art des Vermögenswerts, ihrem zu versteuernden Einkommen und der Besitzdauer vor dem Verkauf.

Der Haushaltsvorschlag von Präsident Biden für das Geschäftsjahr 2025 zielt darauf ab, den Kapitalertragssteuersatz auf 39,6 Prozent zu setzen und ihn damit nahezu zu verdoppeln. Diese vorgeschlagene Erhöhung würde aber nur Anleger betreffen, die jährlich mindestens eine Million Dollar verdienen!

Insgesamt würden die Vorschläge den Spitzengrenzsatz für langfristige Kapitalgewinne und qualifizierte Dividenden auf 44,6 Prozent erhöhen.

So wirkt sich die Reform auf Kryptowährungen aus

Im Haushaltsplan 2025 wird unter Einbeziehung der neuen Kapitalertragssteuer die Abschaffung einer besonderen Steuersubvention für Kryptowährungen vorgeschlagen. Denn derzeit gelten für Krypto-Anleger andere Regeln, als für Anleger in Aktien oder anderen Wertpapieren.

Beispielsweise kann ein Krypto-Investor sein Vermögen mit Verlust verkaufen, einen erheblichen Steuerabzug zur Reduzierung seiner Steuerschuld geltend machen und kurz darauf dieselbe Kryptowährung zurückkaufen.

Der Haushaltsplan zielt darauf ab, diese Steuersubventionierung für Kryptowährungen zu beenden, indem die Missbrauchsbekämpfungsvorschriften der Steuergesetzgebung dahingehend aktualisiert werden, als dass Krypto-Assets so ähnlich wie Aktien und andere Wertpapiere behandelt werden.

Das bedeutet, dass Krypto-Investoren nicht nur die gleiche Kapitalertragssteuer wie Aktienhändler zahlen müssen, sondern auch nicht von der besonderen Steuervergünstigung profitieren können.

Fazit zu Bidens Steuerreform in den USA

Letztendlich ist der Vorschlag von Biden, eine derartige Steuerreform einzuführen, schlecht, denn er nimmt Menschen grundsätzlich den Anreiz, Geld in Form von anderen Assets zu sparen und damit für ihre Zukunft zu sorgen.

Auch wenn der Vorschlag erst einmal nur die Spitzenverdiener betrifft, könnte sich eine solche Reform negativ auf den gesamten Finanzmarkt auswirken, schließlich ist es das Geld der Großanleger, welches die Kurse auf dem Markt bewegt.

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