Krypto destabilisiert die Wirtschaft, glaubt FED-Gouverneurin Michelle Bowman. Die republikanische Politikerin ist überzeugt, dass finanzielle Stabilität durch strenge Beaufsichtigung erreicht wird. Kryptowährungen seien dafür zu unreguliert und ungewiss.

Krypto destabilisiert Wirtschaft: Zusammenfassung

Eine FED-Gouverneurin ist überzeugt, dass Krypto die Wirtschaft destabilisieren könnte, sofern Banken weiter mit der neuen Anlageklasse verwoben werden. Die Gefahr sei keinesfalls komplett auszuräumen.

Kryptowährungen regulatorisch problematisch

In einem Gespräch mit dem globalen Verbund von Finanzorganisationen, Institute of International Finance (IIF) macht Michelle Bowman auf Probleme aufmerksam, die sie beim Umgang von Banken mit Kryptowährungen erwartet.

Demnach bestehe zu viel regulatorische Unklarheit. Die finanzielle Stabilität sei auf Schlussfolgerungen zurückzuführen, die man durch die Weltwirtschaftskrise 2007/2008 in Erfahrung gebracht habe.

Als Folge hätte die staatliche Kontrolle und Aufsicht von Banken zugenommen. Dieser Schritt habe die Banken und damit zugleich das Wirtschaftssystem verbessert.

(...) was zu einem sicheren, stärkeren, besser kapitalisierten und widerstandsfähigeren Bankensystem führte.

Erklärt Bowman. Diese Errungenschaften seien allerdings in Gefahr, sofern Banken weiterhin mit Bitcoin und Co. interagieren. Aufgrund dieser neuen Probleme sei weitere Transparenz im Umgang mit der Anlageklasse nötig. Zusätzlich müssen eindeutige regulatorische Anweisungen bestehen, so die 51-Jährige.

Kryptobranche entwickelt sich zu schnell für Regulatoren

Laut Bowman seien Banken bei der Umsetzung von staatlichen Vorschriften sehr genau und zuverlässig – sogar so sehr, dass sie selbst das wichtigste Werkzeug von Aufsichtsbehörden seien.

Die Finanzorganisationen verstehen demnach, dass die Umsetzung von Regeln zu mehr Beständigkeit führt. Die Involvierung in Krypto-Geschäften, die zuletzt immer mehr zum Trend wird, sei aber gleich aus mehreren Gesichtspunkten gefährlich.

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So glaubt Bowman, dass die Kryptobranche zu veränderlich ist und Entwicklungen zu schnell voranschreiten. Die rasche Entstehung neuer Trends und Technologien verhindere die Machbarkeit konkreter Vorgaben.

Bei digitalen Wertanlagen wiege dieses Element besonders schwer, da der Kryptomarkt niemals schläft und folgenschwere Veränderungen daher direkten Einfluss ausüben können.

Eine weitere Sorge sei die fehlende Erfahrung im Umgang mit den neuen Währungen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass regulatorische Vorgaben zu unklar sind – eben besonders wegen der raschen Entwicklung und fehlenden Erfahrung.

Banken sollen ein deutliches Verständnis davon haben, was Behörden von ihnen erwarten, um diese Erwartungen zu erfüllen. Dafür bedürfe es einer konstanten, aber aufwändigen Kommunikation zwischen den Behörden und Bänkern.

Wie die Preisschwankungen bei Krypto-Anlagen gezeigt haben, sind mit diesen Vermögenswerten eindeutig erhebliche Risiken verbunden.

Sagt Bowman. Zugleich sei es jedoch nicht ausreichend, Kryptowährungen einfach zu ignorieren, da die Nachfrage einfach zu hoch sei. Regulatoren sind bislang selbst uneinig, ob Banken in der Branche überhaupt die Rolle eines Mittelsmanns übernehmen können.

Zugleich bestehe die Gefahr finanzieller Risiken, wenn bestimmte Finanzaktivitäten den Bankensektor verlassen. Bowman bringt dabei einen Vergleich mit der Hypothekenbranche an.

Krypto bei Banken und Regulatoren: der aktuelle Stand

Während Kryptowährungen für Nutzer immer interessanter werden, bemühen sich Banken um zunehmende Involvierung. In Deutschland lassen sich dafür große Namen wie die Sparkasse oder die Commerzbank erwähnen.

Regulatorisch befinden sich die meisten Staaten der Erde noch in einer frühen Findungsphase. In Deutschland existiert seit dem 1. Oktober 2021 die Kryptowertetransferverordnung, die praktisch allerdings nicht angewendet wird und vor allem die Anonymität von Krypto bekämpfen sollte.

Das Bundesfinanzministerium erklärte im Juni, übertriebene Überwachung der Kryptobranche abzulehnen. Innerhalb der EU sind mehrere Gesetze auf dem Weg. Richtungsweisend ist hier MiCA.

Auch in den USA sind mit dem FIA und einer präsidentiellen Verordnung zwei verschiedene Gesetze in Arbeit, die sich um eine Regulierung bemühen.

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