Weiterhin bewegt sich der Bitcoin Kurs im Bereich von rund 20.000 US-Dollar. Bevor morgen die neue aktuelle Inflationsrate in den USA veröffentlicht wird, scheint sich der Markt also etwas beruhigt zu haben.

Im dieswöchigen Glassnode Report untersuchten die Analysten, ob wir bereits den Boden des Bärenmarktes erreicht haben könnten oder vielleicht noch Luft nach unten ist.

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Bitcoin Bärenmarkt: Vergleich mit 2018

Ein erstes positives Zeichen dafür, dass wir das Ende des Bitcoin Bärenmarktes erreicht haben könnten, zeigt ein Vergleich mit der Marktstruktur Ende 2018.

  • Dezember 2017 - März 2019: Nachdem Bitcoin im Dezember 2017 das damalige Allzeithoch von fast 20.000 US-Dollar erreicht hatte, fiel der Bitcoin-Kurs in den darauffolgenden 15 Monaten um rund 85 Prozent. Der 6.000 Dollarbereich wird von Glassnode dabei als Basisniveau-Breakpoint angesehen. Daraufhin fand eine endgültige Kapitulation statt, durch die BTC um weitere 50 Prozent an Wert verloren hatte.
  • November 2021 - Juli 2022: In diesem Zeitraum verlor Bitcoin rund 75 Prozent seines Wertes. Die Untergrenze von 29.000 US-Dollar kann dabei als ähnliche Untergrenze wie die 6.000 Dollarmarke angesehen werden. Von den 29.000 Dollar aus fiel der Bitcoin Kurs um rund 40 Prozent zeitweise auf 17.600 Dollar
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Das Ausmaß zwischen Dezember 2017 und März 2019 war zwar in diesem Fall etwas größer und über einen längeren Zeitraum, allerdings sehen wir aktuell zumindest ein ähnliches Szenario.

Der vorherrschende Bärenmarkt weist in Bezug auf die Marktstruktur zahlreiche Ähnlichkeiten mit Ende 2018 auf, was wir im Drawdown der ATH-Metrik sehen können. Im Folgenden wird der aktuelle Bärenmarkt 2022 mit dem Bärenmarkt 2018 verglichen:

Live-Diagramm

Bitcoin Umverteilung

Die Analysten erachten auch die Umverteilung des Reichtums unter den verbleibenden Interessengruppen als wichtiges Hauptereignis eines langen Bärenmarktes.

Die Analyse der Umverteilung erfolgt, indem die UTXO Realized Price Distribution (URPD) verfolgt wird. Glassnode unterteilt den Bärenmarkt hierbei in zwei wichtigen Phasen:

  • Post-ATH-Phase: Großteil Short-Term-Investoren finden sich mit dem Bärenmarkt ab und steigen aus. Andere Teilnehmer versuchen gegen den Trend zu handeln.
  • Bottom-Discovery-Phase: Die sinkende Rentabilität führt zu einem Rückgang der Nachfrage von Investoren, die Bitcoin kaufen wollen. Eine endgültige Kapitulation ist wahrscheinlicher.

Die beiden nachfolgenden Grafiken verdeutlichen, dass sich die Umverteilungsmuster aus beiden Zeiträumen durchaus ähneln.

Bitcoin Long-Term Holder verkaufen

Nachdem Bitcoin das Preisniveau bei rund 30.000 Dollar verloren hatte, sind auch Langzeitinvestoren zunehmend mehr unter Druck geraten. Hierfür schaut sich Glassnode einerseits die tatsächlichen Verluste und die nicht realisieren Verluste an.

Hierfür gibt es die Kennzahl Long-Term Holder Spent Output Profit Ratio (LTH-SOPR). Ein Wert von 2 bedeutet, dass Verkäufe mit einem Gewinn des Faktors 2 realisiert worden sind. Ein Wert unter 1 gibt hingegen einen Verlust an.

Der LTH-SOPR liegt aktuell bei 0,67. Das bedeutet, dass bei den durchschnittlichen Verkäufen der LTH ein Verlust von rund 33 Prozent vorliegt. In den damaligen Bärenmärkten war der Verlust deutlich größer.

Sind Bitcoin-Holder mittlerweile einfach resistenter gegen Abverkäufe? Ein Blick auf die nicht realisierten Verluste kann bei der Einschätzung der aktuellen Marktlage helfen. Die sogenannte Long-Term Holder Cost Basis beziffert den Durchschnittspreis, den LTH für ihre Coins gezahlt haben.

Der nicht realisierte Verlust dieser Kohorte beläuft sich aktuell auf rund 14 Prozent. Auch hier waren die Ausmaße in der Vergangenheit deutlich größer. Das zeigt, dass der Druck auf die Longtermholder in diesem Punkt nicht ganz so groß ist wie in der Vergangenheit.

Live-Diagramm

Eine Kombination der beiden Konzepte stellt die nachfolgende Grafik dar:

Mit dem aktuellen LTH-SOPR von 0,67 und der LTH-Kostenbasis bei ca. 22.300 US-Dollar bedeutet dies, dass LTH durchschnittlich 33 Prozent Verluste bei jedem ausgegebenem Bitcoin realisieren, obwohl der Kurs gerade einmal ca. 6 Prozent unter dem Kaufpreis liegen.

Doch was bedeutet das? Es deutet darauf hin, dass Investoren aus früheren Marktphasen von vor 2020 eher nicht zu den Verkäufern gelten. Stattdessen findet der Verkauf von Bitcoin vor allem von neuen Marktteilnehmern statt, die ihre Coins mindestens 155 Tage gehalten hatten.

Live-Werkbank

Fazit: Bitcoin Bärenmarkt sucht seinen Boden

Insgesamt kommt Glassnode zu dem Entschluss, dass es viele Ähnlichkeiten zum Ende damaliger Bärenmärkte gibt.

Gerade die Tatsache, dass vor allem Investoren aus frühen Marktphasen weiter ihre Bitcoins halten, zeigt, dass es aktuell eher eine Kapitulation von Investoren gibt, die prinzipiell länger investiert waren, als einfache Short-Term-Holder.

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Sie scheinen mit der aktuellen Marktphase nun überfordert zu sein und wollen einen Totalverlust vermeiden, da sie unter Umständen einen weiteren Rückgang erwarten.

LTH aus früheren Marktphasen zeigen sich weiterhin unbeeindruckt. Einen Boden haben wir scheinbar aber noch nicht gefunden. Die Bodenbildung wird oft von LTH begleitet, die einen immer größeren Anteil des nicht realisierten Verlusts schultern. Bisher ist dies allerdings noch nicht der Fall, wie der LTH-SOPR und die Kostenbasis zeigen.

Hinzu kommt weiterhin die geopolitische Situation, die den Markt weniger berechenbar macht. So sind Bitcoin Kurs Prognosen noch schwieriger aufzustellen.

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