• Biden plant, die Steuern auf Kapitalerträge von 20 Prozent auf 39,6 Prozent anzuheben.
  • Gleichzeitig soll auch das Tax-Loss-Harvesting im Krypto-Sektor verboten werden.
  • Beide Maßnahmen sind Bestandteil von Bidens neuem Haushaltsplan, mit welchem die US-Schulden in den nächsten 10 Jahren um 3 Billionen US-Dollar reduziert werden sollen.

Neues US-Steuergesetz: Biden verdoppelt Steuern auf Krypto

US-Präsident Joe Biden möchte mit seinem neuen Haushaltsplan die Schulden der USA in den nächsten Jahren um 3 Billionen US-Dollar reduzieren. Um das zu erreichen, sind unter anderem zahlreiche Steueranhebungen geplant.

Dabei beinhaltet der Plan auch regulatorische Änderungen, die Auswirkungen auf den Kryptomarkt und insbesondere die Versteuerung digitaler Assets mit sich bringen.

Wie das Wall Street Journal berichtet, plant der US-Präsident Anpassungen am Krypto-Steuergesetz, um Wash-Trading zu verhindern. Besagte Wash-Trading-Regeln bestehen bereits im Aktien und Bond-Markt und sollen nun auf den Kryptomarkt ausgeweitet werden.

Mit diesen Regeln wird das Tax-Loss-Harvesting mit Krypto-Assets verboten, wodurch sich die US-Regierung zusätzliche Einnahmen in Höhe von 24 Milliarden US-Dollar ausrechnet.

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Tax-Loss-Harvesting bezeichnet ein Vorgehen, bei dem bestimmte Anlagen im Minus verkauft und dann dieselben Anlagen direkt wieder zurückkauft. So verbucht man einen steuerlich absetzbaren Verlust, welcher mit anfallenden Gewinnen verrechnet werden kann. 

Des Weiteren sollen sich die Steuersätze auf Kapitalerträge für wohlhabende Amerikaner, mit einem Einkommen von mindestens einer Million US-Dollar im Jahr, fast verdoppeln. Bisher zahlen sie 20 Prozent Steuern, welche in Bidens Vorschlag auf 39,7 Prozent angehoben werden soll.

Im Netz machen schon die ersten Memes zu den Plänen der Präsidenten die Runde. Es ist nämlich sehr unwahrscheinlich, dass die angedachten Änderungen erfolgreich umgesetzt werden können.

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Der Haushaltsplan wiederholt zu großen Teilen Inhalte, die Biden bereits einmal im Rahmen seines Build Back Better Wirtschaftspaketes vergeblich versucht hat durchzusetzen.

Damals hat der Vorschlag es nicht durchs Repräsentantenhaus geschafft und das, obwohl der Kongress zu diesem Zeitpunkt noch eine Mehrheit aufseiten der Demokraten, also Bidens Verbündeten, innehatte.

Zum jetzigen Zeitpunkt halten die Republikaner die Mehrheit im Kongress, was ein Verabschieden des neuen Haushaltsplans noch unwahrscheinlicher macht.

Senator Mitt Romney, Abgeordneter der Republikaner aus Utah, bestätigt die Einschätzung:

Das wird nicht passieren. Die Republikaner werden den geplanten Steuererhöhungen nicht zustimmen.

Auch wenn Bidens Vorhaben wohl nicht in die Tat umgesetzt werden, gibt es Änderungen für Anleger in der kommenden Steuersaison.

So erweiterte die IRS (Bundessteuerbehörde der USA) im Februar ihre Steuergesetze für digitale Assets. Jeder, der mit Kryptowährungen gehandelt hat, muss seine Aktivitäten nun der IRS offenlegen. Bisher tun dies, wie aus Umfragen von CoinLedger hervorgeht, nur rund 58 Prozent der Krypto-Investoren.

Fazit zu Bidens Plänen

Es ist nicht davon auszugehen, dass die geplanten Steuererhöhungen tatsächlich umgesetzt werden. Zumindest nicht in dem Ausmaß, das im Haushaltsplan von Biden gefordert wird.

Die mögliche Ausweitung des Wash-Trading-Gesetztes auf den Kryptomarkt könnte dennoch negative Auswirkungen auf US-amerikanische Investoren bereithalten.

Gerade jetzt wäre das Timing einer solchen Änderung für Anleger denkbar schlecht, da viele von ihnen auf großen Verlusten aus dem Vorjahr sitzen, die sie dann nicht mehr steuerlich geltend machen könnten.

Für den Kryptomarkt im Ganzen gibt es jedoch keinerlei Anlass zur Sorge über den neuen Haushaltsplan der Biden Regierung.