💡 Krypto Steuerhinterziehung: Das Wichtigste in Kürze

  • Steuerhinterziehung ist ein Straftatbestand nach § 370 AO.
  • Eine Steuererklärung für Kryptowährungen ist im Regelfall dann notwendig, wenn erzielte Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegen.
  • Die Strafen für Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen sind abhängig von der Höhe der hinterzogenen Steuer.
  • Eine Selbstanzeige kann bei Steuerhinterziehung von Kryptowährungen zur Straffreiheit führen.
  • CoinTracking ist ein Steuer-Tool, das bei der Vermeidung einer Steuerhinterziehung helfen kann.

Was ist Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen?

Die Steuerhinterziehung stellt einen Straftatbestand der Abgabenordnung (AO) dar und ist in § 370 AO geregelt. Steuerhinterziehung im Sinne des § 370 AO bezieht sich auf Handlungen, durch die eine Person vorsätzlich Steuern verkürzt. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen.

Der Handel mit Kryptowährungen wird als privates Veräußerungsgeschäft besteuert. Mit Bezug zu Kryptowährungen liegt eine Steuerhinterziehung durch einige einfache Kriterien vor:

  • Gewinne liegen über der jährlichen Freigrenze und
  • wurden bei der Steuerklärung nicht oder falsch angegeben.

Von Steuerhinterziehung wird bereits dann gesprochen, wenn Steuern nicht, nicht in vollem Umfang oder nicht rechtzeitig festgesetzt werden. Die Steuerhinterziehung ist deshalb auch für die Krypto-Steuer relevant.

Muss ich eine Steuererklärung für Kryptowährungen abgeben?

»Wann muss ich eine Steuererklärung abgeben?« - Eine Steuererklärung musst du generell nur dann abgeben, wenn du Einkünfte erzielt hast, die über dem Grundfreibetrag aus §32a EStG liegen. Dabei werden alle Einkünfte (z.B. Arbeit und Krypto) zusammengerechnet.

Eine Steuerhinterziehung kann nur dann vorliegen, wenn die Einkünfte so hoch sind, dass überhaupt Steuern anfallen.

Hast du sonst keine Einkünfte und erwirtschaftest du durch den Handel mit Kryptowährungen einen Gewinn, der unter dem Grundfreibetrag liegt, würden keine Steuern anfallen. Daher kann keine Steuerhinterziehung vorliegen.

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Wer in einem Steuerjahr Einkünfte erzielt, die über dem Grundfreibetrag liegen, muss jedoch auch seine Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen versteuern. 

Voraussetzung ist natürlich, dass die Gewinne die Freigrenze übersteigen. Dann werden sie als Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften versteuert.

Kurz gesagt: Ja, Kryptowährungen müssen grundsätzlich versteuert werden. Das Hinterziehen von Steuern als Straftatbestand ist jedoch nur möglich, wenn du für das entsprechende Kalenderjahr zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet bist.

In unserem speziellen Beitrag »Krypto Haltefristen und Freibeträge« findest du mehr Informationen zu Freibeträgen und Fristen.

Strafen bei Steuerhinterziehung mit Kryptowährungen

»Welche Strafen gibt es bei Steuerhinterziehung mit Kryptowährungen?« -Die Strafen für Steuerhinterziehung finden sich in § 370 AO. Bei den Strafen unterscheidet der Gesetzgeber zwischen einfacher Steuerhinterziehung und schweren Fällen von Steuerhinterziehung mit folgenden Strafrahmen:

  • Einfach: Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe
  • Schwer: Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren

Ob eine Geldstrafe möglich ist, hängt von der Höhe der hinterzogenen Steuer ab. Bis 50.000 Euro an hinterzogenen Steuern ist in der Regel noch eine Geldstrafe möglich. Darüber kommen nur noch Freiheitsstrafen in Betracht.

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Aus diesem Grund ist es wichtig, eine saubere Dokumentation aller Transaktionen zu pflegen. Hierfür sind auch Steuern auf Airdrops, Mining Steuern oder etwa die Versteuerung von NFTs relevant.

Wann verjährt Steuerhinterziehung?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verjährung der Steuerhinterziehung. Auch hier unterscheidet der Gesetzgeber nicht zwischen Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen und anderen Einkommensarten.

Ein Unterschied ergibt sich jedoch zwischen einfacher und schwerer Steuerhinterziehung:

  • einfach: Verjährung nach 5 Jahren
  • schwer: Verjährung nach 15 Jahren

Wie gehen Ermittlungsbehörden bei Steuerhinterziehung vor?

Da die Steuerhinterziehung von Kryptowährungen dem Finanzamt nicht durch die betroffene Person bekannt wird, haben Ermittlungsbehörden andere Wege entwickelt.

  • Internationale Datenabkommen: Staaten tauschen Informationen über Steuerfälle aus. Besonders die Besteuerung in den USA ist bekannt dafür, solche Informationen mit anderen Ländern zu teilen. Wenn beispielsweise Coinbase-Nutzer betroffen sind, besteht ein erhöhtes Risiko, entdeckt zu werden.
  • Ankauf vertraulicher Daten: Behörden können auch Datenträger mit vertraulichen Informationen kaufen.
  • KYC (Know Your Customer) und Verknüpfungen: Durch KYC-Verfahren können Wallet-Adressen mit Namen und Bankverbindungen verknüpft werden, was zusätzliche Informationen für die Behörden bereitstellt.
  • Geldwäscheverdachtsmeldungen: Sobald eine Überweisung bei einer Bank eingeht, die im Zusammenhang mit Kryptowährungen steht (z.B. Auszahlung von einer Handelsplattform), werden automatisierte Meldungen erstellt.
  • Rechtliche Befugnisse und Anfragen: Bei konkretem Verdacht haben die Behörden gemäß den §§ 161, 163 der Strafprozessordnung (StPO) das Recht, umfassende Daten anzufordern, auch wenn diese normalerweise vertraulich sind.

Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung von Kryptowährungen

Eine Selbstanzeige kann bei der Steuerhinterziehung von Kryptowährungen zu einem wichtigen Instrument werden. Durch eine Selbstanzeige lässt sich nachträglich nämlich Straffreiheit erlangen.

Eine Selbstanzeige führt bei einer unentdeckten Steuerhinterziehung zur Strafbefreiung, wenn die Voraussetzungen für ihre Wirksamkeit erfüllt sind.

Dazu gehört zum einen die Steuern, Zinsen und ggf. Strafzuschläge zu zahlen. Zum anderen müssen vollständige Angaben gemacht werden.

Bei der Erstellung einer Selbstanzeige im Zusammenhang mit Kryptowährungen ist höchste Sorgfalt und Vollständigkeit geboten. Jeder Aspekt muss akribisch berücksichtigt werden, da hohe Anforderungen an die Vollständigkeit gestellt werden.

Steuerreports: Tools zur Vermeidung von Steuerhinterziehung

CoinTracking ist ein äußerst nützliches Steuer-Tool für Personen, die regelmäßig mit Kryptowährungen handeln. Es bietet eine klare Übersicht über die Handelsaktivitäten auf verschiedenen Krypto-Börsen und ermöglicht eine präzise Analyse der Portfolio-Performance. Zusätzlich unterstützt es bei der Erstellung genauer Steuerberichte.

CoinTracking Dashboard
CoinTracking ermöglicht eine präzise Analyse all deiner Transaktionen und erstellt Steuerberichte.

Die Verwendung von CoinTracking trägt dazu bei, Steuerhinterziehung vor der Entstehung zu vermeiden. Es automatisiert die Gewinnberechnung auf Basis der vorliegenden Handelsdaten.

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Tools wie CoinTracking helfen dadurch maßgeblich bei der Optimierung der Krypto-Steuer.

Insgesamt erleichtert CoinTracking die Steuererklärung erheblich, insbesondere für diejenigen, die viele Transaktionen verwalten müssen. Anfängern steht eine kostenlose Version mit weniger als 200 getrackten Trades zur Verfügung. Mit 9,99 EUR pro Monat ist auch die Pro-Version mit API-Anbindung äußerst erschwinglich.

Wir empfehlen CoinTracking aus eigener Erfahrung. Mehr Informationen findest du in unserem CoinTracking Test.

Fazit zur Steuerhinterziehung von Kryptowährungen

Eine Steuererklärung für Kryptowährungen ist im Regelfall notwendig, wenn Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegen. Steuerhinterziehung tritt auf, wenn Gewinne über der jährlichen Freigrenze liegen und in der Steuererklärung verschwiegen oder verfälscht werden. Hierbei werden alle Einkünfte zusammengerechnet. Eine Steuerhinterziehung liegt also nur dann vor, wenn die Einkünfte so hoch sind, dass überhaupt Steuern anfallen.

Die Strafen für Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen sind vielfältig, abhängig von der Höhe der hinterzogenen Steuer. Es ist wichtig zu wissen, dass Steuerhinterziehung nicht nur strafbar ist, wenn Steuern gar nicht bezahlt werden, sondern auch, wenn sie nicht in vollem Umfang oder nicht rechtzeitig festgesetzt werden.

Als wichtige Instrumente und Tools, um Steuerhinterziehung vorzubeugen, sind die strafbefreiende Selbstanzeige und dezidierte Tracking-Tools wie CoinTracking zu nennen. Sie helfen dir beim Gelingen deiner Krypto-Steuern.

Häufige Fragen (FAQ) zur Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen

In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen.

  • Muss ich eine Steuererklärung für Kryptowährungen abgeben?

    Ja, eine Steuererklärung für Kryptowährungen muss abgegeben werden, wenn erzielte Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegen. Das heißt, dass die gesamten Einkünfte so hoch sein müssen, dass überhaupt Steuern anfallen. Andernfalls ist eine Steuerhinterziehung nicht möglich.
  • Welche Strafen drohen bei Steuerhinterziehung mit Kryptowährungen?

    Die Strafen bei Steuerhinterziehung mit Kryptowährungen sind abhängig von der Höhe der hinterzogenen Steuer. Sie reichen von Geldstrafen bis zu Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren.
  • Was ist eine strafbefreiende Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung ?

    Eine strafbefreiende Selbstanzeige ermöglicht es, nachträglich Straffreiheit zu erlangen, wenn die Verjährungsfrist bereits eingetreten ist und bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Disclaimer: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Philipp Hornung, dem cryptotax.lawyer, entstanden. Er beruht auf dem aktuellsten Kenntnisstand der Gesetzgebung, ersetzt jedoch nicht die professionelle Beratung in Sonderfällen und dient lediglich als Informationsgrundlage. Alle Angaben sind ohne Gewähr.