Nach gut zweieinhalb Monaten ist es so weit: Das NFT-Projekt des ukrainischen Staates Avatars steht kurz vor der Veröffentlichung. In einer Auktion werden mehrere Dutzend Kunstwerke veräußert. Die Einnahmen sollen den ukrainischen Streitkräften zukommen.

Ukraine veröffentlicht Kriegs-NFTs am 19. Mai

Kurz nachdem der Krieg zwischen Russland und der Ukraine begonnen hatte, wendete sich der ukrainische Staat den Kryptowährungen zu. Im Internet veröffentlichten Politiker, staatliche und unabhängige Organisationen Wallet Adressen und riefen zu Spenden mit verschiedenen Kryptos auf.

Das ukrainische Ministerium für digitale Transformation unterstützt 16 verschiedene Coins und Token. Auf den Wallets des Ministeriums sind laut eigener Aussage über 60 Millionen US-Dollar eingegangen. Einzelne Nutzer sendeten auch NFTs an die Behörde.

Die verschiedenen Kryptowährungen, welche die Ukraine durch Spenden sammelte

Anfang März versprach die Ukraine, man werde sämtlichen Spendern mit einem Airdrop danken. Noch bevor geklärt wurde, was genau Inhalt des Airdrops sein sollte, zog man das Versprechen zurück.

Ukraine zieht Airdrop für Krypto-Spender zurück
Die Invasion der Ukraine ließ viele Menschen Spenden. Deren Regierung kündigte für Spender einen Airdrop an. Warum wird dieser nun doch gestrichen?

Stattdessen kündigte der stellvertretende Premierminister und Minister für digitale Transformation der Ukraine ein NFT-Projekt an. Ziel sei es, digitale Bilder zu versteigern und den Erlös den ukrainischen Streitkräften zukommen zu lassen.

Auf Twitter gab er das Veröffentlichungsdatum des Projekts bekannt. Es trägt den Namen Avatars und wird in Zusammenarbeit mit dem sogenannten NFT Museum realisiert.

Dazu teilt er eine kurze Videosequenz. Sie zeigt das Motto “Öffne deine Augen!”. Die NFTs werden durch Auktionen am 19. Mai verkauft. Gegen 19 Uhr steht die Plattform für erste Gebote bereit.

An der Entwicklung der NFTs nahmen Spieleentwickler teil, die bereits an STALKER oder Rainbow Six mitwirkten. Außerdem engagierte man die talentiertesten digitalen Künstler, so heißt es.

Auf welcher Blockchain die Kunstwerke leben, wird nirgends erwähnt. Das Vorgängerprojekt Warline lief über Ethereum. Daher ist wohl davon auszugehen, dass ETH auch diesmal wieder zum Einsatz kommt.

Avatars for Ukraine: NFTs zeigen Kriegsszenen

Früh stand fest, dass die NFT-Kollektion den Krieg im Land widerspiegeln soll. Reale Szenen sollten die Künstler inspirieren, wodurch eine Erinnerung an den Krieg zwischen Russland und der Ukraine entstehen sollte.

Insgesamt besteht die Sammlung aus 70 Bildern. Viele davon zeigen Soldaten oder zerstörte Städte. Andere zeigen etwa den Alltag abseits der Front, Heilige und Symbole, die während des Krieges stark an Popularität gewannen.

Ein Trailer zeigt einige der NFTs in animierter Version. In der Kollektion enthalten ist auch die Saint Javelin. Eine Heilige, welche eine Javelin im Arm trägt. Diese Symbolik erfreut sich in der Ukraine großer Beliebtheit.

Viele Javelins und ähnliche Panzerabwehrraketen wurden von NATO-Staaten an die Ukraine gespendet oder von dieser erworben. In der Ukraine sind sie längst zum Symbol des Krieges geworden.

Auch der ehemalige Profiboxer und Bürgermeister der Stadt Kiew – Vitali Klitschko – posierte bereits mit der Saint Javelin.

Eine 3D-Version der Saint Javelin

Haltung der Ukraine gegenüber Krypto ist ambivalent

Schon vor dem Kriegsausbruch entwickelte die Ukraine Regularien für Kryptowährungen. Sie sollten die Verwendung der digitalen Zahlungsmittel im Land erleichtern. Während der Krieg schon im Gange war, verabschiedete man die neuen Gesetze schließlich.

In der Folge tat sich die Frage auf, ob der Bitcoin in der Ukraine womöglich auch zur offiziellen Währung wird. Zu diesem Schritt kam es nicht.

Schließlich zeigte der ukrainische Staat, dass er an Kryptowährungen durchaus Nachteile empfindet – und das, obwohl er selbst enorm von den Möglichkeiten der Kryptos profitierte.

Im April erklärte man den Kauf von Kryptowährungen mit der Landeswährung Griwna für verboten. Ukrainer umgingen durch diese Strategie zuvor staatliche Maßnahmen.

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