• Die USA erheben möglicherweise eine 30-prozentige Energiesteuer auf das Bitcoin-Mining. So will die Biden-Administration die Industrie schmälern.
  • Auch weitere Krypto-Steuern sollen anfallen. Für einige Investoren würde sich die Kapitalertragssteuer beinahe verdoppeln.

USA schlägt 30 % Steuern auf das Bitcoin-Mining vor

Die USA erheben Steuern auf Bitcoin-Mining. Das zumindest ist das Ziel einer vorgeschlagenen Verbrauchssteuer, wie aus einem Dokument des US-Finanzministeriums hervorgeht. Neben dem Bitcoin würde die Abgabe auch jede weitere PoW-basierte Blockchain betreffen.

“Jedes Unternehmen, das eigene oder von anderen gemietete Computerressourcen für das Mining von digitalen Vermögenswerten verwendet, müsste eine Verbrauchssteuer in Höhe von 30 Prozent der Kosten des dabei gebrauchten Stroms entrichten.”

Ist der Vorschlag erfolgreich, würde die Steuer ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten. Im ersten Jahr läge die Verbrauchssteuer dann allerdings bei nur zehn Prozent. Im Folgejahr würde der Wert um weitere zehn Prozent steigen, bis ab 2026 der Höchstwert zu entrichten ist.

Die besteuerbaren Unternehmen müssen ihren Stromverbrauch und dessen Wert selbstständig bei den Behörden melden. Miner, die ihren eigenen Strom generieren, sind von der Steuer nicht ausgenommen.

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Die Digital Asset Mining Energiesteuer wird von der Biden-Administration vorgeschlagen, um angebliche negative (Umwelt)-Effekte zu bekämpfen, die durch das Krypto-Mining auftreten. Durch eine Steuer will man Umweltgerechtigkeit herstellen und Miner für ihren hohen Stromverbrauch zur Kasse bitten.

Menschen, die ihr Stromnetz mit Mining-Zentren teilen, seien erhöhten Risiken eines Stromausfalls ausgesetzt. Durch eine Steuer hofft man auf eine Abnahme des Krypto-Minings in den USA.

Eine Verbrauchssteuer für Miner digitaler Vermögenswerte könnte ihre Aktivitäten und die damit verbundenen Umweltauswirkungen und andere Schäden reduzieren.

Da das Finanzministerium explizit von Unternehmen spricht, sind Home-Miner augenscheinlich nicht betroffen. Firmen verwenden ASICs hauptsächlich für die Kryptowährungen Bitcoin, Litecoin, Dogecoin und Ethereum Classic.

Über den Bärenmarkt 2022 gerieten einige Mining-Unternehmen schon ohne die Energiesteuer ins Minus. Darunter große Namen wie Core Scientific.

Bitcoin-Mining gerät in den Fokus der Behörden

Erst kürzlich wurden Informationen bekannt, die nahelegen, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC versucht, Kryptowährungen über das Mining zu attackieren.

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Vergleichsweise empfindlich sind hierbei solche Blockchains, die keinen Algorithmus verwenden, der gegenüber ASICs resistent ist. So entstehen Mining-Zentren, die für Behörden tendenziell leicht zu finden und mit Strafen zu behängen sind.

Laut eines Krypto-Anwalts will die SEC die Versorgungskette der ASICs unter die eigene Kontrolle bringen und so deren geschäftliche Nutzer regulieren. Hierbei beruft sich die Behörde wie so oft auf Wertpapiergesetze. Ob der Versuch gelingt, bleibt abzuwarten.

Beinahe zeitgleich gibt das von Jack Dorsey geführte Unternehmen Block bekannt, ein Bitcoin Mining Development Kit zu veröffentlichen, um das Netzwerk besser zu dezentralisieren.

USA wollen weitere Krypto-Steuern durchsetzen

Die Biden-Administration träumt auch von weiteren Krypto-Steuern. So sollen die Wash Sale Gesetze angepasst werden. Diese erlauben Krypto-Investoren aktuell sogenanntes Crypto Tax Loss Harvesting. Dabei verkaufen Investoren ihre Kryptowährungen zu Verlusten, um ihre Kapitalertragssteuern zu senken.

Bei der Verwendung von Aktien oder Anleihen ist dieses Vorgehen bereits illegal. Da Kryptowährungen jedoch nicht als Wertpapiere gelten, trifft diese Regelung nicht auf sie zu.
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Gleichzeitig soll die Kapitalertragsteuer für Investoren deutlich steigen, die pro Jahr über eine Million US-Dollar Gewinn erzielen. Bisher gilt eine 20-prozentige Steuer, welche die US-Politik auf 39,6 Prozent anheben möchte. Neue Steuergesetze sollen die Staatsverschuldung der USA in den nächsten zehn Jahren um drei Billionen US-Dollar verringern.

Quellen: Wsj.com, Bloomberg.com