- Die Digital Currency Group (DCG) verkauft zunehmend Anlagen, um wieder liquide zu werden.
- Tochtergesellschaft Genesis kann bereits eine Einigung mit den größten Gläubigern erzielen. Der Plan wird nun den restlichen Gläubigern unterbreitet.

Genesis trifft Einigung mit Gläubigern
Der insolvente Krypto-Lender Genesis trifft eine Einigung mit mehreren großen Gläubigern. Ein befürchteter Crash der Muttergesellschaft Digital Currency Group (DCG) kann dadurch womöglich abgewendet werden. Davon berichtet CoinDesk und beruft sich auf einen Informanten.
Demnach umfasst der Umstrukturierungsplan den Abverkauf einzelner insolventer Firmen, die zu Genesis gehören, sowie die Auflösung der vergebenen Kredite. Zu den Kreditnehmern gehört auch Genesis’ Mutterunternehmen selbst.
Laut dem Insider lieh die DCG 500 Millionen US-Dollar und 100 Millionen US-Dollar in BTC von Genesis. Diese Beträge sollen refinanziert werden. Teil dieser Abmachung sei ein Schuldschein mit einer Ablauffrist von zehn Jahren gewesen.
Durch ihn gleichte die DCG Verluste von Genesis aus, die durch den Kollaps von Three Arrows Capital (3AC) entstanden. Der liquidierte Hedgefonds schuldet Genesis 1,1 Milliarden US-Dollar.
Einer Gruppe von Gläubigern schuldet Genesis 2,4 Milliarden US-Dollar. Sie wird von den Anwaltskanzleien Proskauer und Kirkland sowie dem Banker Houlihan Lokey vertreten. Mit ihnen sei eine Einigung bereits gelungen. Restlichen Gläubigern schuldet Genesis eine weitere Milliarde. Der Rückstand beläuft sich auf insgesamt 3,4 Milliarden US-Dollar.
+++ Gute Nachrichten +++
— Bitcoin2Go (@bitcoin2go) February 6, 2023
Genesis, eine Tochter der @DCGco konnte überraschend schnell eine Einigung über die Tilgung der Verbindlichkeiten mit einer Gruppe der Hauptgläubiger erzielen.
Jetzt beginnt die Umstrukturierung, nachdem auch andere Gläubiger zugestimmt haben.
Derselbe Plan werde nun auch weiteren Kreditgebern vorgeschlagen, deren Geld Genesis verwaltete. Dazu gehören rund 340.000 Personen, die Gemini Earn verwendeten und Geldmittel über eine Schnittstelle an Genesis zahlten.
Gemini-Geschäftsführer Cameron Winklevoss äußerte öffentlichkeitswirksam harsche Kritik an Genesis, Mutterkonzern DCG und deren Geschäftsführer Barry Silbert. Auf Twitter beschuldigten sie die beiden gegenseitig eines Fehlverhaltens.
DCG Crash abgewendet?
Nachdem die Krypto-Börse FTX im November 2022 kollabierte, zeigten einige Teile der Krypto-Szene mit dem Finger auf die Digital Currency Group. Diese Personen befürchteten, ein Crash der DCG steht als Nächstes an.
Tatsächlich zeichneten sich bei der Risikokapitalgesellschaft Probleme ab. Neben den tiefen Kursen des Bärenmarktes und den Liquiditätsproblemen bei Genesis, die seit November offenkundig sind, waren auch Verwerfungen bei der Vermögensverwaltungsgesellschaft Grayscale zu erkennen.
Anlageprodukte wie der Grayscale Bitcoin Trust wurden zeitweise 50 Prozent unter dem relativen Bitcoin-Preis verkauft. Das Vertrauen in das Unternehmen sank massiv, wodurch die Nachfrage drastisch abnahm.
Anfang Januar verkündete Barry Silbert schließlich, die DCG sei gegen die Turbulenzen am Kryptomarkt nicht resistent. Wenige Tage später reicht Genesis dann einen Insolvenzantrag ein. Zuvor hatte der Krypto-Lender versucht, Kapital aufzutreiben und war daran gescheitert.
Inzwischen verkauft die DCG auch Anteile am Vermögensverwalter Grayscale, wie die Financial Times erklärt. Für 22 Millionen US-Dollar verkaufte sie seit dem 24. Januar ein Viertel ihres Ether-Vermögens und Anteile am Litecoin Trust, Bitcoin Cash Trust, Ethereum Classic Trust, und Digital Large Cap Fund.
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Quellen: @BarrySilbert, Reuters.com
Bild: Fortune Live Media via Flickr